Vignettierung bezeichnet einen Lichtabfall zu den Bildrändern und wird ab ungefähr 1 LW Unterschied im Bild sichtbar. Sie fällt dabei besonders in gleichmäßig ausgeleuchteten Flächen auf, z.B. in blauem strukturlosem Himmel. Sie wird verstärkt durch Unterbelichtung.
Bei den meisten Available-Light Aufnahmen stellt sie allerdings kein Problem dar. Die Unterschiede in der Helligkeit sind hier meist ohnehin sehr groß, das Bild ist von Natur aus nicht gleichmäßig ausgeleuchtet. Nur in ganz krassen Fällen sind hier noch stärkere Abweichungen überhaupt erkennbar.

Falls Dein Motiv ein Musiker vor schwarzem Hintergrund ist, der durch Scheinwerfer beleuchtet wird, so ist Vignettierung nahezu völlig bedeutungslos. Viele Musik- und Bühnenfotografen machen trotz sehr lichtstarker Objektive mit  eigentlich furchtbarer natürlicher Vignettierung sehr gute Bilder.

Aufgrund ihrer Ursachen werden zwei Arten der Vignettierung unterschieden:

Natürliche Vignettierung

ist im eigentlichen Sinne kein Objektivfehler, sie entsteht immer wenn Licht schräg durch eine Blende fällt.
Du erkennst dieses, wenn Du schräg auf die Blende eines Objektivs schaust, sie erscheint  auf diese Weise oval und verkleinert. Sie lässt weniger Licht durch, die Ecken des Bildes werden weniger belichtet. Daher lässt sich natürliche Vignettierung auch durch Abblenden nicht beseitigen. Abhilfe stellen speziell an das Objektiv angepasste Centerfilter (Radial-Graufilter) dar, die das Bildzentrum auf die gleiche Helligkeit abdunkeln wie die Bildränder, allerdings  bei allgemeinem Verlust an Helligkeit. Diese Filter sind allerdings für Kleinbildobjektive nicht sehr verbreitet und allgemein sehr teuer. Für Großformatobjektive kosten sie teilweise soviel wie ein günstiges Objektiv, d.h. so um die 500-1000€ (allerdings neu).
 
Nachtrag 20.05.2011:
 
Bildbeispiel VignettierungMittlerweile habe ich auch "echte" Fotos mit natürlicher Vignettierung, von denen ich eines hier darstellen will.
In der kleinen Ansicht nicht so gut zu erkennen,  am Besten auf der rechten Seite oben und unten, ist die Vignettierung in der vollen Ansicht deutlich bei diesem Bild zu erkennen. Das Foto hat Anja mit ihrer EOS 7D mit dem Kit-Objektiv EF-S 18-135, 3.5-5.6 IS gemacht. Gerade in hellen Bildteilen, wie dem Himmel, zeigt sich die natürliche Vignettierung dieses Objektives, bei dunklen Bildteilen fällt sie deutlich weniger auf. Es gibt wohl auch die Möglichkeit die Vignettierung bei der Aufnahme im jpeg-Format durch die Kamera herausrechnen zu lassen. Die Funktion muss ich allerdings noch nachlesen, soweit bin ich noch nicht. Werde hier berichten!
Nachtrag Ende

Künstliche Vignettierung

tritt besonders bei lichtstarken Objektiven auf, weil deren Frontlinsendurchmesser praktisch dem Blendendurchmesser entspricht. Bei schräg einfallendem Licht trifft ein Teil der Lichtstrahlen den Objektivkörper von innen und trifft deshalb nicht den Film.
Eine weitere häufige Ursache können falsch dimensionierte Streulichtblenden oder Filter sein, welche in das Bild ragen. Eigentlich sollte man meinen, dass diese im Sucher erkennbar sind. Das ist in der Tat auch so, allerdings erfordert dies erhöhte Aufmerksamkeit.
Deshalb solltest Du jede vernünftig erscheinende Filter- und Streulichtblendenkombination vor dem „scharfen Einsatz“ ausprobieren und genau auf Vignettierung überprüfen.

Im Vorteil sind hier definitiv Besitzer einer Kamera mit 100% Sucher (also ich nicht, Canon spendiert so etwas ja nur den High-End Geräten), hier ist Vignettierung leichter erkennbar. Auf dem fertigen Foto, welches nie das volle Filmformat ausnutzt, sind die Ecken dann sogar noch etwas verringert. Da durch Abblenden ein kleinerer Teil des Strahlengangs des Objektivs benutzt wird, kann geringe künstliche Vignettierung unter Umständen sogar auf diese Weise entfernt werden.
Falls dies jedoch nicht gelingt, wird der Unterschied zwischen den hellen Bildteilen und den abgedunkelten Bildrändern durch die vergrößerte Schärfentiefe noch herausgestellt und ist noch störender im Bild zu erkennen.
Betroffen sind in erster Linie Weitwinkelobjektive (natürliche Vignettierung), sowie besonders lichtstarke Objektive (künstliche Vignettierung) und in ganz besonderem Maße lichtstarke Weitwinkelobjektive.

Ein weiterer, und auch der letzte, auffällige Abbildungsfehler ist die geometrische Verzeichnung.

 

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