Objektive (Filtergewinde) ausbeulen

Sollte es trotz größter Vorsicht und umsichtigen Handeln doch einmal dazu gekommen sein, dass Deine Kamera irgendwo angeeckt bist, so ist von diesem Zwischenfall meist das Filtergewinde betroffen.

An dieser Stelle ließe sich natürlich trefflich darüber philosophieren, wieso man im Internet so viele Anleitungen zu diesem Thema findet, da es ja gar nicht vorkommen kann, das eine solche Delle auftritt.
·    Entweder man hatte einen Filter vor der Linse, so dass dieser wahrscheinlich sein Leben für das Objektivgewinde hingegeben hätte.
·    Es ja sowieso unsinnig ist, einen Filter als Schutz vor dem Objektiv zu haben, da es sowieso noch bei niemand einen Fall gegeben hätte, in welchem ein Filter Schäden hätte verhindern können.  (siehe UV-Filter-Diskussion)
Äh, ja, was denn jetzt?....

Entgegen dem ersten Reflex solltest Du Dellen in Filtergewinden nicht mit Zangen zu Leibe rücken, da Du das Gewinde mit Sicherheit beschädigst! Zur Reparatur benötigst Du eine Dachlatte und ein weiteres Stück Holz, z.B. einen Besenstiel, als Werkzeug reicht einen Säge.

An der Dachlatten zeichnest Du den Außenradius des unbeschädigten Objektivdurchmessers an und sägst diesen dann aus. So erhältst Du eine Rundung, in welche die beschädigte Objektivvorderseite möglichst exakt hineinpassen sollte. Der Ausschnitt bildet die Form, um das filtergewinde wieder zurück zu biegen. In dieser Rundung fixierst Du das betroffene Objektiv so, dass die Delle ganz unten  in der eingesägten Mulde liegt. Optimal ist dazu die Hilfe einer zweiten Person, die das Objektiv richtig festhält. Mit einem zweiten Stück Holz (z.B. Rundmaterial, Besenstiel…) kannst Du jetzt möglichst senkrecht an der Delle ansetzen und das Filtergewinde vorsichtig zurückbiegen. Die Gewindegänge werden dabei eigentlich recht wenig beschädigt, da das Holz wesentlich weicher ist als das Filtergewinde, welches meist aus einer Aluminiumlegierung besteht.
Du solltest mit sanftem Druck  beginnen  falls dieses nicht den geünschten Erfolg bringt mit leichten Schlägen weiter arbeiten. Diese kannst Du dann langsam steigern, damit das Material nicht bricht. Natürlich musst Du auf die ungeschützte Frontlinse acht geben. Wichtig bei einer solchen Aktion ist, dass Du diese Arbeiten bei Zimmertemperatur durchführst und nicht auf freiem Feld in eisiger Kälte, in der ungeheizten Garage im Winter, oder am durchgekühlten Objektiv. Denn auch Metall wird bei Kälte spröde und kann dann brechen. Es ist jedoch nicht zweckmäßig das Objektiv zusätzlich noch zu erwärmen.

Nach der erfolgreichen Entfernung der Verformung ist meist noch ein wenig Reinigungs-, Feil- und Pinselarbeit notwendig.
Beschädigungen am Lack an der Außenseite des Objektivs stören nur das Aussehen des Objektivs, auf der Innenseite (auch im Filtergewinde) können jedoch an nicht (mehr) lackierten, hellen oder glänzenden Stellen Reflektionen auftreten, welche die Brillanz der Bilder mindern können. Diese  lassen sich leicht mit tiefschwarzem, seidenmattem (RAL 9005) Email-Lack übermalen, wie es ihn in kleinen Döschen im Modellbauhandel gibt (z.B. Revell 32302). Wer viel Geld ausgeben will, kann natürlich auch original Kameralack kaufen.

Festsitzende Filter auf Objektiven lassen sich mit sogenannten Filterschlüsseln entfernen.  Hat man solch ein Werkzeug nicht, so ist alternativer Lösungsansatz, noch zwei oder drei Filter mittelfest aufzuschrauben! Alle Filter werden dann zusammen, also der fest sitzende und die neu aufgeschraubten, mit Klebeband  umwickelt. Das auf diese Weise entstandene Paket ermöglicht es in vielen Fällen, den fest sitzenden Filter zu entfernen, weil dieser sich als ganzes Paket besser greifen läßt. Dabei ist allerdings wichtig, Klebeband zu verwenden, welches sich später gut wieder lösen läßt und die "Hilfsfilter" wirklich nur mittelfest aufzuschrauben. Ist das Paketchen abgeschraubt, bekommt man zu fest angeschraubte Filter erst recht nicht mehr auseinander! 

Zum Schluß dieses Kapitels nochmals eine kleine Übersicht gängiger Fehler und Möglichkeiten der Ersten Hilfe.

Wasserschäden

sind sehr ernst zu nehmen, denn sie führen, gerade bei den modernen, mit Elektronik vollgestopften Kameras, häufig zu Totalschäden - bei Salzwasser tun sie das eigentlich immer.
Grund für diese imensen Schäden ist die schnelle Korrosion im Inneren des Gehäuses durch festsitzende Salzrückstände und die entstehenden Kurzschlüsse.
Wenn die Kamera nun aber doch ins Wasser gefallen ist und man sie wieder herausfischen konnte, sollte man sie daher im Wasser (notfalls auch Salzwasser) lassen und die Batterien und den Film/ Speicher entfernen. Eine professionelle Reparatur wird dann sehr teuer und lohnt sich meist nur bei hochwertigen, neuwertigen Kameras.

In diesem Fall solltest Du die Kamera unter Wasser verpackt (möglichst Leitungswasser, noch besser ist jedoch destilliertes gereinigtes Wasser, da es selbst nicht noch mehr Salze und Schmutzpartikel enthält) schnellstens zur Reparatur einschicken. Ist die Kamera schon etwas älter, kannst Du versuchen, durch Einlegen in destilliertes Wasser und regelmäßiges Wechseln alle Rückstände heraus zu spülen! Jedoch ist diese Vorgehensweise nur dann Erfolg versprechend, wenn die Kamera nie getrocknet ist. Dieses darf auf keinen Fall passieren, denn getrocknetes und festsitzendes Salz ist allein durch spülen nicht mehr zu entfernen und hat meist bereits begonnen die benetzten Metallflächen zu korrodieren. Nach dem gründlichen Spülen kann die Kamera dann vorsichtig getrocknet werden, mit etwas Glück funktioniert sie dann wieder. Dazu sollten, soweit möglich Deckel und Abdeckungen entfernt werden, damit sich dort keine Feuchtigkeit festsetzen kann.
Ein weiteres Problem sind auch die Dichtungen, die häufig aus Schaumstoff bestehen und sehr gut Feuchtigkeitsreste und manchmal auch Salzrückstände festhalten. Die Chancen oder besser die Gefahr ist jedoch auch nach dieser Behandlung groß, dass die Kamera nicht mehr funktioniert, nicht mehr lange lebt oder andere Probleme macht! Dazu ist die Mechanik und Elektronik einfach zu empfindlich und Wasser deren natürlicher Feind!  Problematisch ist vor allem die Elektronik, die im Wasser sehr schnell irreparable Schäden durch Kurzschlüsse erleidet. Für die mutigen Bastler unter Euch bleibt dann ggf. noch die Möglichkeit eine defekte Kamera z.B. mit einem Sturzschaden zu ersteigern und mit den Teilen zu versuchen die vom Wasserschaden betroffenen Teile zu ersetzen. Wie hoch die Chancen sind, dass dieses gut geht? Keine Ahnung, die therpeutische Wirkung auf den Besitzer ist vermutlich höher, hat er doch seine geliebte Kamera nicht kompflos aufgegeben.

In meinem nächsten Artikel, möchte ich eine Operation vorstellen, die höhere Aussichten auf Erfolg hat, es geht um das Ausbeulen von Filtergewinden an Objektiven.

Reparieren von Kameras und Objektiven

oder „Sofortmaßnahmen am Unfallort!“

Reparaturen an optischen und/oder elektronischen Geräten setzen ein gewisses mechanisches Geschick sowie Fachwissen voraus, so dass Du heikle Aufgaben an wertvollen Geräten eher dem qualifizierten Service überlassen solltest.
Sendest Du das Ergebnis Deiner Versuche dem Service in Form von  Einzelteilen in vielen kleinen Plastiktütchen zu,  so machst Du Dich nicht nur sehr unbeliebt sondern musst auch eine sehr hohen Rechnung erwarten.
Traust Du Dir eine Reparatur nicht selber zu, solltest Du entweder eine Werkstatt finden, die das Gerät selbst repariert, oder sie selbst direkt zum Hersteller einsenden. Letzteres wird heuzutage der häufigste Weg sein, denn der Fotohändler Deines Vertrauens macht meist auch nichts anderes!
Allerdings dauert es auf diesem Weg  länger und die Rechnung fällt 20 oder 30% höher aus, da der Fotohändler auch gern daran noch verdienen möchte.

Wenn Du dir allerdings eine Reparatur selbst zutraust, ist ordentliches Werkzeug eine sehr wichtige Voraussetzung  für das Gelingen der Reparatur! Das Minimum ist ein Satz ordentlicher kleiner Schraubendreher! Vermurkste Schrauben sind ein Zeichen von Dilettantismus und wirken sowohl auf den Kameraservice als auch auf mögliche Gebrauchtkäufer mehr als bloß abschreckend. Ganz davon abgesehen, dass sich diese Schrauben meist nicht wieder ordentlich befestigen oder agr erneut lösen lassen.

Vermutete Totalschäden sind hervorragend geeignet, einen Grundstock an Erfahrungen zu sammeln. Nach einiger Zeit sieht man sich dann eventuell in der Lage, vorher Zerlegtes auch wieder zusammen zu bekommen. Hierzu ist es nicht bloß nützlich, sich ein gewisses System auszuarbeiten und anzutrainieren, in dem herausgedrehte Schrauben auf dem möglichst aufgeräumten Arbeitsplatz abgelegt werden. Ebenso notwendig ist es das zerlegte Teil möglichst bald wieder zusammenzubauen. Notizen sind dazu ebenso wichtig, wie mit der Digitalkamera aufgenommene Bilder. Wenn irgendwie möglich, solltest Du die Kamera in einer großen, flachen Wanne zerlegen, da kleine Schrauben, Federn und Unterlegscheiben gern außerst mobil werden. Mit Flüssigkeiten (Lösungsmittel, Öl) solltest Du immer äußerst vorsichtig sein. Wattestäbchen, Zahnstocher oder auch Einwegspritzen und Injektionsnadeln helfen, dass sie nur dahin kommen, wo sie auch wirklich hin sollen.

Bei älteren, länger nicht benutzten Kameras und Objektiven verharzen die eingesetzten Öle, was dazu führen kann, dass Blenden und Zentralverschlüsse (vornehmlich bei längeren Zeiten) hängen bleiben. Es kann  möglicherweise helfen, ein betroffenes Teil im Backofen für einige Zeit auf 50° zu erwärmen. Willst  Du eine Kamera benutzen, die einige Zeit herumgelegen hat, solltest Du  sie deshalb vor Einlegen des Films möglichst oft bei verschiedenen Verschlusszeiten auslösen, um Verharzungen zu lösen, die Fette und Öle wieder geschmeidig zu machen und Überbelichtungen zu vermeiden. Hilft dieses nicht, solltest Du versuchen, den Mechanismus (Blende etc.) freizulegen und zu reinigen. Wenn möglich, nicht neu schmieren oder nur geringe Mengen Graphit verwenden, die se lassen sich ganz gut von einem Bleistift abschaben.

Eines der häufigsten Probleme ist, dass sich Kameras nicht mehr spannen und auslösen lassen, weil sie aus irgendeinem Grund blockiert sind. Dieses kann zahlreiche Ursachen haben:

    • Moderne Kameras haben elektromagnetische Auslöser, die nicht auslösen, wenn die Batterie leer ist, ggf. ist auch eine falsche Batterie eingelegt. Viele, gerade alte Batterien sind mittlerwele aufgrund giftiger Bestandteile verboten. Wird dann eine zwar gleich große aber unterschiedlich starke Batterie eingelegt, mag die Kamera vielleicht nicht mehr arbeiten.
    • Bleibt das Problem auch nach dem Batteriewechsel, sind möglicherweise die Kontakte korrodiert, die sich mit einem Glasfaserstift (gibt es im Autozubehör für kleine Roststellen) recht gut reinigen lassen.
    • Die Kamera blockiert allerdings auch, wenn der Film voll ist! In einem solchen Fall bewirkt zurückspulen wahre Wunder.
    • Ist die Elektronik einfach mal verwirrt, kann es helfen, die Batterien für einige Minuten aus der Kamera zu nehmen.
    • Bei mechanischen Kameras kann es hilfreich sein, das Gehäuse (nicht zu fest) auf den Handballen zu schlagen.
    • Manchmal hilft es, wenn Du den Spiegel vorsichtig ein bißchen (hoch) bewegst oder den Selbstauslöser laufen läßt.
    • Scheitert auch dieses, kann man versuchen den Kameraboden abzuschrauben und durch leichtes Bewegen der mechanischen Elemente versuchen, den Verschluss auszulösen oder den Filmtransport wieder zu entriegeln.

    • Gerade bei mechanischen Kameras kann man so schon mal einer alten Schönheit auf die Sprünge helfen und in den verschiedenen Gebrauchtbörsen das ein oder andere Schnäppchen machen. Eine Garantie, dass diese Tipps immer helfen gibt es natürlich nicht.
    • Manche Fehler an digitalen Kameras entstehen durch fehlerhafte, veränderte oder fehlerhaft aufgespielte Firmware (z.B. Stromausfall während der Installation). Ob sich die Firmware dann durch erneutes Aufspielen retten läßt ist nicht sicher. Hier ist dann der Service gefordert.

Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig, aber kann wohl als grober Anhalt für die erste Hilfe gelten.

Mit einem Schaden ganz anderer Art beschäftigt sich mein nächster Artikel, mit dem Wasserschaden.

Der Objektivwechsel

kann ziemlich lästig sein und dass nicht bloß weil man meist mindestens eine Hand zu wenig hat! Dieses alte Problem lässt sich mit einem sicherlich mindestens ebenso alten Trick ausgezeichnet lösen:
Klebe zwei Objektivrückdeckel mit den Böden aneinander, und Du erhältst eine Hilfe für den Objektivwechsel!
Du kannst nun das abzunehmende Objektiv an der Rückseite des anzusetzenden Objektivs befestigen, anschließend dieses abnehmen und an der Kamera montieren. Und das alles ohne einen einzelnen Deckel in die Hand nehmen zu müssen, diesen irgendwo zwischendurch in eine Tasche zu stecken und nachher zu suchen.  Ich mache das meist ganz anders, ich halte ihn zwischen den Zähnen, um genau dann todsicher von irgend jemanden angesprochen zu werden.....
Zusätzlich hast Du auf diese Weise auch noch eine Möglichkeit, besonders für kurze Objektive, diese aneinander zu befestigen, damit sie sich beim Transport nicht gegenseitig beschädigen können.
Dieses ist für Manchen vielleicht auch für  die Verstauung kurzer Objektive in seinen Fotorucksack oder der Fototasche interessant!
Mein Fotorucksack ist recht dick, so dass selbst ein 300mm Zoom aufrecht stehend drin verpackt werden kann. Kurze Objektive "verschwenden" in einem solchen Fach allerdings recht viel Platz und wackeln hin und her. Egal wie man sie hineinpackt, es bleibt immer Platz! Dieser könnte für weiteres Material verwendet werden, akann es ber nicht, weil man z.B. zwei kleine Objektive nicht einfach lose übereinander legen mag. Oder aber, der freie Platz muss ausgestopft werden, damit das Objektiv nicht rumrutscht. Mit Hilfe des hier beschriebenen Tricks kannst Du zwei Objektive verbinden und in ein "Fach" hineinstecken. Der Platz ist optimal genutzt und die Objektive sind geschützt!

Das Ganze kostet Dich möglicherweise ein paar Deckel mehr, aber es gibt gerade für ältere Ausrüstungen im Internet so verschiedene Möglichkeiten an diese heranzukommen, besonders wenn man Zeit zum Suchen hat. Vielleicht hilft aber auch ein Besuch im Fotofachhandel vor Ort. Viele Läden  haben aufgrund der neuen Gewährleistungsrichtlinien den Verkauf von gebrauchten Geräte aufgegeben und es liegen bei manchen noch Deckel rum, die sie günstig verscherbeln oder möglicherweise sogar verschenken.

Der nächste Artikel befaßt sich Reparaturen an der Kamera.

Feuchtigkeit

Ein guter, wasserdichter Fotokoffer schützt die Fotogeräte von allen Möglichkeiten sicherlich am besten vor Regen und Feuchtigkeit. Wenn es ein richtig guter ist, so ist er stabil genug um ihn als  Sitzplatz oder auch als Trittstufe zu nutzen. Auf diese Weise eröffnet er unter Umständen völlig neue Perspektiven!

Zusätzlich kannst Du auch noch (selbstgenähte) Stoffsäckchen mit Silikatgel (aus der Apotheke oder aus Verpackungen) beilegen. Dieses entzieht der Luft die Feuchtigkeit, welche natürlich auch immer wieder mit der Kamera und der Ausrüstung "eingeschleppt" wird. Denn wenn der Koffer keine Feuchtigkeit rein läßt, so läßt er sie auch meist nicht wieder raus. Das ist natürlich der Nachteil der dichtigkeit, wenn Feuchtigkeit, etwa durch eine bei Nebel benutzte, oder bei Kälte beschlagene Kamera in den Koffer kommt und dieser keine Möglichkeit erhält auszutrocknen, so droht Schimmel und Glaspilz! Das Trockenmittel kann (muss) immer wieder (möglichst im Backofen, bei ca. 50°C) getrocknet werden, danach ist es wieder bereit für die nächste Runde.

Viele Rucksäcke und Taschen haben mittlerweile Regenüberzüge, wie dicht diese sind ist aber immer die Frage. Häufig ist der Regenüberzug nur für die Frontseite, auf der zum Träger gerichteten Seite ist häufig kein Regenschutz. Da kann das Wasser eindringen, es zieht dann meist schön in die Polsterung ein und verbleibt dort recht lange. Auch hier ist auf eine ordentliche Trocknung zu achten. Trockenmittel in der Tasche nicht vergessen!

Eine Plastiktüte mit Gummiringen kannst Du als Regenschutz für Kamera und Objektiv verwenden. Eine große Mülltüte kann auch Dich vor Feuchtigkeit schützen.
Verschiedene Plastiktüten dabei zu haben, ist sicherlich grundsätzlich keine schlechte Idee, sie sind leicht und klein zu verstauen. Und wenn man sie bloß dazu verwendet, seinen Rucksack oder seine Fototasche im nassen Gras darauf abzustellen!
Eine ordentlich große Streulichtblende vorne auf der Linse kann, wenigstens temporär, Wassertropfen auf der Linse verhindern.
Linsenputztücher zum Entfernen von Regentropfen auf der Linse solltest Du ebenfalls nicht vergessen!

Ein Regenschirm ist natürlich ebenfalls ein Regenschutz, genauso wie ein Vordach oder Tunnel.
Mancher Fotograf befestigt sich den Regenschirm mit einer Klemme am Stativ, es gibt natürlich auch Schirmhalter. Meist sind diese jedoch für Reflex- oder Durchlichtschirme gedacht, ich habe aber  auch schon einmal Bilder gesehen, in denen sie einen Regenschirm hielten. Grundsätzlich natürlich keine schlechte Idee, wenn da nicht der Wind wäre und die Gefahr, dass dieser mit Hilfe des Schirmes das Stativ umreißt. Verwacklungen sind aber definitiv ein zu erwartendes Problem.

Der nächste Artikel beschäftigt sich mit einem kleinen Tipp für den Objektivwechsel und Transport.

Hitze und Staub

Hitze und Staub sind ein Thema welches alle Fotografen angeht, nicht nur "Analogies" oder "Digitalos". Die Effekte auf die Ausrüstung oder das Speichermedium sind unter Umständen unterschiedlich aber immer schädlich!

Bei großer Hitze solltest Du Dein Filmmaterial in Kühltaschen verpacken oder in eine dichte Plastiktüte geben und diese Tüte dann mit einem feuchten Tuch umwickeln. Hitze ist für das Filmmaterial ungesund, weil diese die Gelatineschicht erweichen kann und sich diese unter Umständen verländert. Die Gelatine wird zwar beim Spanienurlaub nicht aus der Patrone tropfen, aber es besteht die Gefahr von Farbverschiebungen, Kontrastverlust und Empfindlichkeitsverlust.
Ebenso solltest Du  Kameras vor unnötig langer, direkter Sonneneinstrahlung schützen, ebenso die meist recht dunklen Fototaschen oder -rucksäcke. Diese heizen sich stark auf und die Polsterung sorgt für eine gute Wärmedämmung, so dass die Ausrüstung, welche sich in der Tasche befindet selbst im Schatten danach noch schön lange warm bleibt.
Auch digitale Kameras sind vor Hitze zu schützen. Sowohl die LCD-Displays wie auch die Sensoren reagieren auf Hitze unwirsch, nämlich mit Hotpixeln. Sofern diese nur auf dem Monitor erscheinen geht es ja noch, das sieht zwar nicht schön aus, erscheint aber nicht in den Bilddaten. Anders Hotpixel des Sensors, diese sind auch in den Bilddaten vorhanden.

Das Abstellen im Schatten, ein (selbstgemachter) Überzug für die Fototasche/-rucksack, oder das einfache Abdecken mit einem (Hand)Tuch oder T-Shirt heller Farbe, wenn die Tasche beim Fotografieren abgestellt wurde, kann vor starker Aufheizung, aber auch vor Beschädigungen, Staub und Schmutz schützen.
Ein solcher Überzug kann die Ausrüstung zusätzlich etwas tarnen. Beim Fotografieren von Tieren möglicherweise interessant. Aber vielleicht auch gegenüber Dieben, die oft recht zuverlässig wissen, wie eine Fototasche aussieht und auch recht gut anhand von Marke und Aussehen Rückschlüsse auf den Inhalt der Tasche ziehen können.
Wer in einer 200€ Tasche eine Kamera für 30€ und Plastikobjektive mit Flaschenglas transportiert, mag sich freuen das der Dieb keine teure Kamera gestohlen hat. Der Verlust ist aber trotzdem, schon allein für die Tasche mehr als ärgerlich. Gegenargument für das Tarnen vor Dieben ist natürlich, das dieses mögliche Langfinger vielleicht erst recht aufmerksam macht.

In Wüsten oder staubiger Umgebung, (Steinbruch, Kiesgrube, bei Off-Road-Veranstaltungen....) empfiehlt es sich, die Ausrüstung in einen staubsicheren Koffer zu verpacken und regelmäßig mit einem Luftpinsel den Sand oder Staub zu entfernen.

Zum Verpacken von Ausrüstungsgegenständen sind auch Zip-Loc-Beutel hervorragend geeignet. Am besten sind die originalen, von diesen gibt es Typen die nicht nur einen normalen Druckverschluss haben, sondern einen, der wie ein richtiger Reißverschluss mit einem beweglichen Element funktioniert. Diese sind bei richtiger Anwendung luft- und wasserdicht; auch wenn ich damit nicht gerade tauchen gehen würde.
Ich verpacke darin gerne meine Klamotten auf Märschen und bei Ausbildungen oder Übungen, wenn die Gefahr besteht, dass die Sachen nass werden könnten. Zusätzlich zu der Schutzfunktion kann man die in diesen Beuteln verpackten Klamotten sehr platzsparend unterbringen.
Den Beutel mit der ordentlich zusammengelegten Kleidung befüllen. Die Wäsche kräftig zusammenpressen und die im Beutel befindliche Luft heraus streichen, den Beutel danach schnell und sorgfältig verschließen. Da die Beutel, wenn sie richtig verschlossen sind, luftdicht sind, gehen die komprimierten Klamotten nicht wieder auf und brauchen nur minimalen Platz im Rucksack. (Besonders geeignet gerade für dicke Vliesbekleidung.)

Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass der Rucksack meist schwerer als mit nicht komprimierten Sachen wird, da man wieder mehr Platz zum mitnehmen anderer Gegenstände oder Kleidungsstücke hat, die sonst nicht hineinpassen würden.
Zu beachten sind selbstverständlich (scharf)kantigen Geräte, die leicht auch dicke Folie durchstoßen können, diese sind ggf. in ein Tuch zu verpacken.

Mein nächster Artikel beschäftigt sich mit dem Schutz der Ausrüstung vor Feuchtigkeit.

Kälte

Um das Fotografieren im Winter oder allgemeiner ausgedrückt bei  Kälte, macht man sich im allgemeinen recht wenig Gedanken.  Eventuell noch darum, dass die Kamera nicht in den Schnee fällt oder durch Schneefall nass wird, oder darüber wie man verhindern kann, dass Schneeflocken auf die Frontlinse fallen und dann im Bild sichtbar sind. Gegen das letztgenannte hilft, genau wie gegen Regen recht gut eine ordentliche Streulichtblende. Das natürlich nur, wenn der Regen nicht zu schräg fällt.

 

Stromversorgung

Es gibt aber auch noch weitere Probleme zu denen Du Dir frühzeitig, nämlich vor dem Verlassen des Hauses, Gedanken machen solltest, es geht um die Stromversorgung! Einige alte analoge Kameras konnten noch ohne Akkus oder Batterien auskommen, oder aber hatten einen mechanischen Notbetrieb.  Moderne digitale, aber auch analoge Kameras jedoch sind ohne Strom nicht mehr einsetzbar.

Im Gegensatz zu Lithium-, NiCd- oder NiMH-Batterien/Akkus sind alle anderen Typen von Energiespeichern nicht wirklich für den Einsatz bei Kälte geeignet! Die drei angesprochenen Batterie- /Akkutypen können Ihre gespeicherte Energie auch noch bei geringen Temperaturen abgeben!
Daher solltest Du, um die Stromversorgung der Kamera auch bei großer Kälte zu gewährleisten, entweder  einen der drei oben genannten Energiespeicher einsetzten (wenigstens für Fototouren bei niedrigen Temperaturen), oder aber immer Ersatzbatterien bzw. Akkus dabei haben. Damit diese nicht zu sehr abkühlen packst Du sie am besten in eine Tasche dicht am Körper.

Dieses gilt natürlich auch für alle Geräte und Funktionen, die nicht mit Lithium-Batterien, NiCd- oder NiMH-Akkus ausgerüstet sind und viel Leistung verbrauchen, der eingebaute Blitz in der Kamera, externe Blitzgeräte, Motoren und Winder, schnelle Serienaufnahmen, externe Belichtungsmesser....
Es ist jedoch nicht so, dass Batterien und Akkus sich durch die Kälte entladen würden, sie geben einfach keine Energie mehr ab! Sind sie wieder warm, kann man sie wieder verwenden. Es kann also eine Hilfe sein, wenn Du sie in die Hosentasche steckst um sie wieder aufzuwärmen! Dann funktionieren sie wieder, wenigstens so lange sie warm genug sind! Wenn Du also vor hast in der Kälte zu fotografieren, solltest  Du einen Satz oder besser zwei Sätze Akku oder Batterien am Körper mitführen. So kannst Du wechseln und wieder aufwärmen. Da das herausholen aus den Taschen nah am körper meist bedingt, dass man die darüberliegenden kleidungsstücke, wenigstens zum Teil, öffnet und einem damit wieder selbst kalt wird, ist eine Tasche mit Taschenwärmer in denen die Batterien und Akkus (und natürlich auch die Hände) aufwärmen können eine Sache, über die es sidch lohnt nachzudenken. Mehr dazu im Verlauf dieses Artikels.

Kondensation

Während das Verlassen von warmer Umgebung mit  warmer Ausrüstung meist kein großes Problem darstellt, ist das Betreten warmer Umgebung mit kalter Ausrüstung meist ein echtes Problem. Kalte Luft kann wenig Feuchtigkeit aufnehmen, die "überschüssige" Luftfeuchtigkeit aus der sich abkühlenden warmen Luft kondensiert auf kalten Flächen oder in der kalten Umgebungsluft. Wir sehen dieses im Winter immer wieder an den Atemluftwölkchen, die in der trockenen kalten Luft sichtbar werden. Brillenträger, vor allem mit echtem Glas in der Brille, wissen wie schnell die Sicht weg ist, wenn man mit kalter Brille in einen gut geheizten Raum kommt, die Brille ist in Sekunden völlig beschlagen. 

Gleiches passiert bei der Kamera, allerdings leider nicht ausschließlich auf der Frontlinse! Überall auf den Flächen einer angekühlten Kamera kann Feuchtigkeit kondensieren und Tröpfchen bilden!
Deshalb solltest Du Dir überlegen, ob es sinnvoll ist, die Kamera immer mitzunehmen, wenn Du bloß mal kurz ins Warme gehst. Wenn die Kamera und Objektive erst einmal richtig abgekühlt sind, kann es Stunden dauern, bis sich diese wieder aufwärmen, besonders, wenn sie in einer gut gepolsterten (isolierten) Fototasche/-rucksack) verpackt sind. Bleibt etwa ein Begleiter dem Du vertraust draußen, so lasse die Ausrüstung bei Ihm!  Falls ein Diebstahl nicht zu erwarten ist, lass die Ausrüstung lieber im kalten Auto, als sie mit in die Hütte/Cafe zu nehmen, wenn Du dort bloß ein heißes Getränk zu Dir nehmen willst. Wenn Du natürlich Deinen Fotoausflug für mehrere Stunden unterbrichst, solltest Du die Ausrüstung auch mit hinein bringen.
Einen guten Schutz der Ausrüstung vor Kondenswasser erreichst Du auch, wenn Du Deine Ausrüstung vor dem Betreten der warmen Räume oder Fahrzeuge in einen wasserdichten Beutel oder Sack legst, solange Du noch in der kalten, trockenen Luft bist. Der Sack hält die Luftfeuchtigkeit der warmen Umgebung von der Ausrüstung fern und Du kannst sie, wenn Du wieder draußen in der Kälte bist, wieder herausnehmen ohne das sie Kondenswasser aufgenommen hat!
Wenn Du länger im Warmen bleibst, für eine längere Pause, oder weil Du nicht weiter fotografieren willst,  kannst Du nach ein oder zwei Stunden Deine Ausrüstung aus dem Behälter nehmen. Wenn sie sich ausreichend aufgewärmt hat ist eine Kondenswasserbildung nicht mehr zu befürchten.

Wie schon weiter oben angedeutet, Kondenswasser bildet sich nicht nur auf der Frontlinse, sondern an allen kalten Flächen, an welche warme Luft herankommt! Das kann auch draußen passieren, wenn man versehentlich mal auf den Sucher atmet oder auf die Frontlinse wenn man die Kamera abgesetzt hat, zum Beispiel weil man etwas nachsehen will. Aber auch beim Objektiv- oder Filmwechsel kann es vorkommen, das man unbemerkt in das Gehäuse atmet. Wenn man nicht darauf achtet, kommt das häufiger vor als man denkt. Wenn es draußen warm ist fällt diese garnicht auf, weil die Feuchtigkeit der Atemluft nicht kondensiert oder aber sofort durch die warme Umgebungsluft aufgenommen wird. Im Winter geht das leider nicht. Da bleibt die kondensierte Feuchtigkeit in kleinen Tröpfchen auf den Oberflächen stehen und kann unter Umständen gefrieren! Da hilft nur mit einem trockenen, saugfähigen Tuch sofort die Feuchtigkeit aufzunehmen. Jedoch Vorsicht bei Feuchtigkeit auf besonders empfindlichen Oberflächen wie Sensor oder Verschluss, da kann man duch unvorsichtiges abwischen oder falsche Materialien Schäden anrichten. Dann lieber das Fotografieren beenden und die Feuchtigkeit im Warmen verdunsten lassen, bevor Du Dir Schäden an der kamera einhandelst!
Schwerwiegender sind die Probleme jedoch, wenn Du mit einer richtig kalten Kamera ins Warme gehst! Da es draußen zu ungemütlich ist, verschiebt jeder das endgültige Verpacken der Ausrüstung gerne ins Warme und läßt das lange Tele für die Tierbeobachtung auf der Kamera bis man drinnen beim heißen Kaffee am Tisch sitzt. Dann dort die Tasche auf, das Tele runter, die "offene" Kamera auf den Tisch und das "Immer-drauf-Objektiv" aus der Tasche geholt und montiert. Dann die beiden Deckel auf das Tele und dieses in die Tasche packen.

Während dieser Zeit haben die kalten Oberflächen der Objektive die Feuchtigkeit aus der warmen Umgebungsluft quasi angezogen und auf sich kondensieren lassen. Diese sperren wir durch die Montage der Deckel dann auch noch ein und lassen diese dann möglicherweise für Tage eingesperrt - nicht ganz so gut! Aber nicht nur am Objektiv sammelt sich Kondenswasser auch im geöffneten Kameragehäuse!
Dann schnell die Speicherkarte herausnehmen und mit dem Kartenleser die Daten auf den Rechner ziehen, der Deckel des Kartenschacht bleibt offen, die Karte kommt ja gleich wieder rein! auch hier kann Feuchtigkeit innerhalb des Kameragehäuses kondesieren und wird hinterher wieder eingesperrt. Wassertröpfchen an empfindlichen elektrischen Kontakten! Da werden wahrscheinlich keine so großen Tropfen entstehen, dass Kurzschlüsse zu erwarten währen, aber Korrosion kann auch dort zu Schäden führen, ebenso wie an den Kontakten von Kamera und Objektiv! gleiches gilt für Batterie und Akkuwechsel!
Deshalb - auch wenn es vielleicht schwer fällt. Führt solche Tätigkeiten entweder noch draußen in der kalten, trockenen Luft durch, oder verpackt Eure Ausrüstung wasserdicht und laßt sie sich ordentlich aufwärmen, bevor Ihr Objektive, Akkus, Karten und sonstiges wechselt. Mit Luftfeuchtigkeit müssen wir und unsere Kameras ständig klarkommen, aber ein wenig aufpassen sollte man schon!

Ebenfalls zu beachten sind, besonders für Digitalkameras, die vom Hersteller angegebenen Betriebstemperaturen. Diese liegen meist in einem Bereich von 0-40°C. Verantwortlich für diesen, doch recht engen Temperaturbereich sind meist die LCD-Monitore! Sie enthalten schon dem Namen nach (LCD- Liquid Crystal Display) Flüssigkeitskristalle, die mit niedrigen und besonders hohen Temperaturen nicht gut klarkommen. Bei Minusgraden werden diese nicht unbedingt beschädigt, ich habe mit unseren digitalen Geräten auch schon bei -20°C fotografiert und die Displays waren hinterher nicht defekt, wenn sie aber seltsame Verhaltensweisen an den Tag legen, so könnte die Kälte ein Grund dafür sein.
 

Speicherkarten

Die heute wohl am meisten verbreiteten Speicherkarten wie SD und ihre Geschwister, wie auf die verschiedenen Versionen der CF-Karten sind im umgang mit Kälte wohl unproblematisch, sofern kein Kondenswasser an den kontakten liegt. Meine Recherche im Internet ergab allerdings, dass die heute nicht mehr so verbreiteten MD-Speicherkarten (Microdrives) bei Kälte den Dienst verweigern.
Microdrives gibt es in der Form der CF-Karten, sind allerdings kleine Festplatten und arbeiten was Lesen und Schreiben angeht mit mechanische Teilen. Aufgrund dieser mechanischen Teile sind sie nicht nur stoßempfindlich, sondern scheinbar auch kälteempfindlich.

Festfrieren

Haut kann an kaltem Metall festfrieren! Mit Schaumstoff umwickelte Stativbeine verhindern ein Festfrieren der Hände und ermöglichen ein angenehmeres Tragen des Stativs. Falls Du keinen solchen Schutz an Deinem Stativ hast, so kannst Du statt über 30€ für Hüllen des Herstellers auszugeben, auch Isolierschaum für Heizungsrohre verwenden; diesen gibt es in Meterstücken(2-3€) im Baumarkt für verschiedene Rohrdurchmesser, er ist meist hellgrau, und muss mit Klebeband zugeklebt werden. Er ist auch als Schutz für das Stativ auf Reisen gut geeignet. Allerdings ist er recht weich, so dass man ihn gelegentlich mal erneuern muss.

Der Stativkopf hat allerdings meist keine solche Polsterung und ist meist blankes Metall. Die Griffe sind zwar meist mit Kunststoff oder einem ähnlichen Material überzogen, wer aber ohne Handschuhe beim verstellen abrutscht , im Dunkeln nach den Einstellungen tastet oder versucht den Stativkopf mit der bloßen Hand für ein genaueres Verstellen zu führen, kann festfrieren.
Gleiches kann auch an der Kamera passieren. Bei moderneren Geräten ist diese Gefahr meist als eher gering einzuschätzen da die Gehäuse mit Kunststoffen ummantelt sind. Bei alten Kameras sind jedoch häufig weite Bereiche der Kameraoberfläche unbeschichtet und aus Metall. Dort kann man beim Blick in den Sucher schon mal unglücklich mit dem Gesicht an kaltes Metall gelangen und festfrieren.
Doch auch Besitzer moderner, mit Kunststoff ummantelter, Gehäuse sollten aufpassen! Nämlich dann, wenn sie unter der Kamera eine Schnellwechselplatte oder ähnliches Zubehör angebracht haben und die Kamera mal eben freihand benutzen.  Von daher solltest Du, wenn Du bei großer Kälte nicht beabsichtigst mit Stativ zu arbeiten, eventuell vorhandene Anbauten an der Kamera entfernen.

Der Fotograf und Kälte

Welchen Einfluß Kälte auf die Kamera und das Zubehör haben kann, hast Du gerade gelsen. Wie Kälte auf Dich wirkt, wirst Du vermutlich selbst wissen. Ich möchte hier nichts über warme und geeignete Kleidung schreiben, aber noch ein paar Worte zu vielleicht nützlichem Kleinkram,der nicht zwingend fotografischen "Ursprungs" ist.
Der bereits erwähnte wasserdichte Sack oder  Beutel zum verhindern von kondenswasser an der Kamera kann auch genutzt werden um die Kamera vor Feuchtigkeit und Schnee zu schützen. Immer wieder kommt es vor, das die Kamera auf dem Stativ steht, alles ist vorbereitet, bloß das licht ist noch nicht so toll. Ein Blick an den Himmel läßt vermuten, dass die Wolke in ein paar Minuten vorbeigezogen ist, oder die Sonne hinter dem Berg hervorkommt. Also ist Warten angesagt. Plötzlich kommt Wind auf und weht den Pulverschnee von den nahe gelegenen Bäumen herunter in Deine Richtung, von einem kurzen Schneeschauer oder gar Regen will ich hier nicht anfangen. Auch eine Mülltüte und ein paar Gummiringe zum befestigen sind immer eine gute Sache, wenn man draußen ist.

Worauf ich aber eigentlich hinauswollte war, dass man den Sack gut dazu verwenden kann, um sich mal eben darauf abzustützen oder darauf zu knieen, etwa weil eine tiefe Kameraposition einen besseren oder interessanteren Bildaufbau verspricht. Ich habe auch schon auf einem Feldweg im Schnee gelegen, weil es mir interessant erschien aus einer tief eingefahrenen Treckerspur heraus zu fotografieren. Wenn man nur mal eben im Schnee spazieren geht, trägt ja nicht jeder wasserdichte Expeditionskleidung, sondern vielleicht nur eine Jeans. Da ist dann zwar sicherlich ebenfalls kein wasserdichter Sack dabei, aber um die Kniee trocken zu halten, reicht schon ein Müllbeutel oder eine Einkaufstüte!

Handschuhe, ich habe sie schon weiter oben schon erwähnt, sind ebenfalls beim fotografieren in der kälte zu empfehlen! Aber welche? Dicke und schön warme Winterhandschuhe sind meist nicht geeignet um die Kamera zu halten, noch kann man mit ihnen den Auslöser leicht antippen um die Belichtungsmessung durchzuführen. An ein sanftes Durchdrücken des Auslösers zur Aufnahme mag ich hier garnicht denken. Also, zum fotografieren Handschuhe ausziehen - auch blöd! Also, zum fotografieren zusätzlich andere Handschuhe mitnehmen. Aber welche? Dünnere Handschuhe, welche ein festfrieren und zu kalte Finger verhindern, welche Du dann später, wenn Du nicht mehr fotografierst wieder gegen die dickeren austauscht? Dickere Ffingerhandschuhe, mit denen Du Dein Stativ und die Kamera bedienen kannst, an denen Du zum Auslösen die spitze eines Zeigefingers abgeschnitten hast? Oder vielleicht auch Fingerhandschuhe, bei denen die Fingerkuppen fehlen, die aber eine Überzug, wie ein Fausthandschuh, haben. Dieser wird, wenn Du die Fingerspitzen nicht  zum fotografieren benötigst über die finger gezogen und hält diese warm.

Taschenwärmer könnten auch zur Lösung des "kalte Finger-Problems" beitragen. Es müssen ja nicht unbedingt diese antiquierten Kohlestäbchen Teile sein. Es gibt mittlerweile verschiedene, wiederverwertbare Wärmepackungen. Bei einer Version erhitzt sich ein "Granulat" nachdem man etwas Wasser in den Beutel gegossen hat. Wenn dieser wieder abgekühlt und getrocknet ist, kann er durch erneutes Wässern wieder aktiviert werden. Bekannter sind jedoch sicherlich die Wärmekissen, die es meist bunt bedruckt und in allen möglichen Formen gibt. Diese sind meist durchsichtig, enthalten ein Gel und ein dünnes Metallplättchen. Wenn das Gel weich ist, kannst Du durch Knicken dieses Plättchens das Kissen aktivieren. Es wird sofort warm und reicht, je nach Größe mindestens 30 Minuten. Bei der Erwärmung "härtet" das Gel aus. Du kannst dieses Kissen reaktivieren indem Du es für etwa 10 Minuten in kochendes Wasser legst. Diese Wärmekissen sind wirklich gut, selbst wenn man länger (für mehrere Tage) draußen ist! Spätestens zu den Essenszeiten wird sich wohl jeder irgendwie Wasser kochen! Ich würde das Kissen zwar nicht unbedingt im Tee- oder Kaffeewasser erhitzen, aber meist bleibt ja noch ein Rest heißes Wasser über, der ausreicht um das Gel wieder aufzuweichen und zu reaktivieren.

Das sollte erst einmal reichen! Spätestens im nächsten Winter fällt mir bestimmt noch etwas ein.....

Mein nächster Beitrag beschäftigt sich mit dem Gegenteil von kalt und nass - mit heiß und trocken.

Röntgenstrahlung

Transportiere Filme nicht im Koffer, es ist spätestens seit 9/11 davon auszugehen, das sie durch die Röntgengeräte der Kofferkontrolle vernichtet/belichtet werden. Die Geräte bei der Handgepäckkontrolle sind angeblich sicher! Es soll wohl so sein, das der Film durch die Strahlung nicht geschwärzt wird, sondern eher schlierig vernebelt wird.

Es erscheint trotzdem sicherer, vorher nachzufragen, wobei dieses wahrscheinlich auch sinnlos ist. Ich bin zwar nicht so der Vielflieger, aber jedes Mal wenn ich gefragt habe, dann schienen die Angesprochenen (auch hier in Deutschland) teilweise nicht so recht zu wissen was ich von Ihnen wollte und antworteten reflexartig, dass die Geräte sicher seien.
Auch der im Internet viel gelesene Tipp, wenn möglich die Filme von Hand kontrollieren zu lassen, war recht erfolglos anzuwenden. Denn mit dem Hinweis darauf, dass die Geräte ja sicher seien, wurde die Handkontrolle nicht durchgeführt. Ich sollte die Filme durch das Gerät laufen lassen.
Versuchen kann man es ja trotzdem: Packe deshalb die Filme ohne Karton-Verpackung in eine durchsichtige Plastiktüte (die braucht man ja mittlerweile häufiger am FlughafenJ) und bitte darum sie ohne Röntgen zu kontrollieren. Vielleicht klappt es ja bei Dir!

Die Filme „normaler“ Empfindlichkeit, also 100 – 400 ISO sind relativ unempfindlich gegen Röntgenstrahlung, schnellere Filme sind auf jeden Fall empfindlicher, ob sie jedoch tatsächlich gefährdet sind, kann ich nicht sagen.
Dass Filme auf Röntgenstrahlung reagieren ist jedoch sicher! Wie bei der Belichtung durch sichtbares Licht, macht es hier jedoch nicht nur die Einzeldosis, auch die Gesamtdosis ist von Bedeutung. Bei Reisen über mehrere Stationen, mit mehreren Flügen und Kontrollen, Hin- und Rückflug könnte die insgesamt verabreichte Strahlung ausreichen, selbst einen 100 ASA Film zu schädigen. In heutigen Zeiten ist auch damit zu rechnen, dass beim Betreten von Museen oder anderen öffentlichen Gebäuden (gerade in den USA) das mitgeführte „Gepäck“ ebenfalls geröntgt wird. Auch Interkontinentalflüge selbst verabreichen einen größeren Anteil an Röntgenstrahlung (Höhenstrahlung) als wir hier auf Meereshöhe und drum herum ausgesehtzt sind.

Als Schutz werden immer wieder die sogenannten Röntgenschutzbeutel angeboten, dies sind mit Bleifolie ausgekleidete Beutel, gibt es auch als Dosen.
Mir persönlich scheint das Ganze wenig Sinn zu machen. Wenn ein Kontrolleur einen solchen Beutel im Gepäck findet, schön undurchsichtig für sein Durchleuchtungsgerät, wird er sicherlich nichts Besseres zu tun haben, als diesen öffnen zu lassen und dann nochmals besonders genau zu kontrollieren, vielleicht erhöht er auch einfach die Leistung seines Gerätes bis er hineinsehen kann!
Dann kannst Du Dir das Geld für diese Behälter direkt sparen und schon vorher um Handkontrolle bitten. Besonders angenehm wird es, wenn beim Entdecken des Schutzbeutels auf dem Bildschirm ein übereifriger Kontrolleur erst einmal vorsorglich Alarm ausgelöst hat!

Für digitale Kameras scheinen derartige Probleme nicht zu bestehen, sie sollen wohl unempfindlich gegen Röntgenstrahlung sein auch wenn man immer wieder derartige Fragen im Internet findet. Auch andere elektronische Geräte laufen durch die Kontrollgeräte, so auch Laptops, die wohl noch am meisten mit digitalen kameras gemein haben dürften.  

Der nächste "Reise"-Tipp, der allerdings auch zuhause nützlich sein kann, beschäftigt sich mit Kälte

Typische Fehler von Objektiven oder Kameras ergeben ein mehr oder weniger typisches Bild (oder auch gar keines mehr). Die fehlerhaften Fotos ermöglichen es häufig, den Fehler zu bestimmen oder wenigstens einzugrenzen; beim Einsenden zu einer fachgerechten Reparatur sollten daher auch Testfotos beigelegt werden. Folgende Auflistung kann bei der Fehlersuche helfen:
Die Bilder sind überbelichtet

Einzelne Bilder

  • Hast Du an einer modernen Kamera (Messung über Hilfsspiegel) ein lineares Polfilter verwendet?
  • Hast Du bei gedrückter Abblendtaste ausgelöst?
  • Hast Du unterschiedliche Objektive verwendet? Schließt die Blende eines Objektivs nicht richtig?
  • Taucht der Fehler nur bei kurzen Verschlusszeiten auf? Verschlussdefekt (elektronische Verschlüsse)
  • Erscheint der Fehler nur bei langen Verschlusszeiten? Verschluss verharzt (mechanische Verschlüsse)
  • Bei Verwendung eines Blitzes: Sind die Kontakte sauber?

Ganzer Film:

  • Empfindlichkeit korrekt eingestellt? DX-Kontakte sauber?
  • Belichtungskorrektur (+/-) nicht zurückgestellt?
  • Sonst evtl Fehler vom Belichtungsmesser, oder Bedienungsfehler. Gerade die älteren Belichtungsmesser neigen zu Fehlmessungen, wenn man schnell zwischen sehr hellen und sehr dunklen Bildstellen wechselt, da ihre Messzellen oft die von der vorherigen Messung übrig gebliebene Ladung zu langsam abbauen.
  • Falsche oder leere Batterien in Kamera oder Belichtungsmesser. Gerade ältere Kameras oder Belis wurden vielfach mit Quecksilber-Batterien betrieben, die heutzutage verboten und nicht mehr erhältlich sind. Die Ersatzprodukte, wenn es denn welche gibt, haben teilweise eine geringfügig andere Spannung, die bei den Belichtungswerten gerne zu Fehlmessungen führen.

In diesem Falle gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Für manche Geräte sind Adapter erhältlich (nicht die Regel).
  • Manche Geräte können von einem Techniker auf die „neue“ Spannung geeicht werden.
  • Wenn beides nicht geht: Im Vergleich mit einem korrekt messenden Beli die Abweichung ermitteln. Ist diese immer gleich diese als Korrekturfaktor auf dem Gerät vermerken und weiter fotografieren.

Deine Bilder sind unterbelichtet:

  • lineares Polfilter, Unterbelichtung von ganzem Film: s.o.
  • Ist beim Selbstauslöser-Betrieb, oder ähnlichem, Licht durch den Suchereinblick gefallen und hat die Messung verfälscht?
  • Objektiv: Schließt sich die Blende beim Auslösen immer vollständig?
  • Übertragung defekt
  • Verschluss defekt - eher ungewöhnlich (führt meist zu Überbelichtung)
Die Bilder sind ungleichmäßig belichtet:
  • ungleichmäßiger Verschlusslauf
  • Verschlussvorhang bleibt hängen
  • Im Raum, wo geblitzt wurde: Zufällige zeitgleiche Blitzauslösung führt zur Überbelichtung eines Bildteils (selten)
  • Diffuse Aufhellungen können von Reflexen im Gehäuse oder Objektiv stammen

Deine Kamera löst nicht aus:

  • Ist die Kamera ganz gespannt?
  • Batterie leer/keine Spannung?
  • Batteriekontakte korrodiert?
  • Kontakte des Auslösers korrodiert?
  • Elektronik verwirrt? Batterie für einige Zeit aus der Kamera nehmen
  • Selbstauslöser an
  • Rückwandkontakt defekt? (Bei Kameras, die nur bei geschlossener Rückwand auslösen)
  • Klemmt der Filmanfang im Verschluss?

Weitere Fehler:

  • Ungleichmäßiger Bildstand: Bei übereinander belichteten Bildern wurde vielleicht aus Versehen die Rückspulentriegelung betätigt, oder die Filmperforation ist ausgerissen oder durchgerutscht.
  • Zu großer Bildstand: Transport defekt.
  • Unscharfe Abschattung am unteren Bildrand (bei Hochformataufnahmen an der Seite):
    Zurückfedernder Spiegel, ein Fall für den qualifizierten Service.
  • Bei Kratzern in einer Linse kann man die Linse austauschen (lassen).
  • Kratzer sind jedoch meist vor allem hässlich, der Einfluss auf die Abbildungsqualität ist eher gering.
    Wenn man einen dicken Kratzer mit schwarzer Farbe zuschmiert, tritt kein Streulicht mehr auf und die Oberfläche wird nur geringfügig kleiner - der Gebrauchswert sinkt nur unwesentlich.
    Bestimmte Linsenreinigungsstifte (Lenspen) hinterlassen schwarzes Material auf rauhen Oberflächen und neutralisieren auf diese Weise kleine Kratzer.
  • Auspolieren solltest Du gleich vergessen, neben der Vergütung die Du dabei entfernst, veränderst Du die Oberflächenform der Linse und damit auch die Abbildungsqualität.

 Zu Kratzern auf Linsen hier ein kleiner Aufsatz (leicht gekürzt), den ich im Internet gefunden habe. Er stammt von Fritz und Gisela Pölking.
Beide sind Naturfotografen, die schon mehrere Bücher über Naturfotografie veröffentlicht haben.

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