Aufhellblitzen

ist ein geeignetes Hilfsmittel im dunklen Fotoalltag. 
„Ist das Bild falsch belichtet?“
„Wieso, der Hintergrund ist doch in Ordnung.“
„Ja, der Hintergrund schon,  aber was ist mit der Person im Vordergrund?“
„Das Gesicht ist doch im Schatten, da ging das nicht anders.“
„Aber warum hast Du denn nicht mit Spotmessung auf das Gesicht gemessen?“
„Schon, aber dann hätte man das Auto im Hintergrund nicht mehr gesehen und darum ging es eigentlich, das ist Jürgens neues Auto!“
„Hääää?“
„Das wäre dann völlig überbelichtet, der Himmel ausgefressen. Das geht anders nicht, der Kontrast ist einfach zu hoch.“

Und genau in solchen Situationen kann Aufhellblitzen Licht in das Dunkel bringen. Ein Aufhellblitz ist eigentlich das Gleiche wie ein Blitz bei Langzeitsynchronisation. Verschlusszeit und Blende bestimmen den Hintergrund, der Vordergrund wird mittels Blitzlicht gestaltet.
Wird der Hintergrund um zirka 1 LW unterbelichtet, trennt er sich gut vom eigentlichen Motiv im Vordergrund. In Folge der leichten Unterbelichtung zeigt der Hintergrund dann meist auch noch sattere Farben, das Bild zeigt in den meisten Fällen eine stärkere Wirkung.

Wie stellt man Aufhellblitzen ein?

Moderne Kameras haben dafür meist eine Automatik - oft sind Langzeitsynchronisation und Aufhellblitzen identisch.
Man kann sich aber auch selbst helfen. Dabei nutzen wir aus, dass moderne Kameras meist zwei Messsysteme haben, eines für das Umgebungslicht und eines für Blitzlicht. Du stellst deine Kamera auf manuelle Nachführungsmessung ein, aktiviert ggf den Blitz und wählst eine Belichtung für den Hintergrund. Verwende dazu, wie eben beschrieben eine Unterbelichtung von 1LW. Löst Du mit dieser Einstellung an der Kamera aus, so wird der Hintergrund durch die manuellen Einstellung unterbelichtet, im Vordergrund wird Blitzlicht eingefüllt, bis das eigentliche Motiv richtig belichtet ist. Aus diesem Grund wird Aufhellblitzen auch als "Fill in flash" bezeichnet. Je nach Wahl der Belichtung für den Hintergrund kann die Stimmung stark variiert werden.
Als Alternative zum Aufhellblitzen, welches den Nachteil des „harten“ Lichts hat, besteht die Möglichkeit zum Aufhellen des Motivs mittels Reflektoren. Dazu kannst Du weiße Styroporplatten, Karton, Leintuch, eine Projektionswand oder Alufolie/ Rettungsdecke verwenden - Deinem Einfallsreichtum sind hier fast keine Grenzen gesetzt. Der Einsatz farbiger Flächen färbt, wenigstens zum Teil, das reflektierte Licht ein. Bei goldener Rettungsdecke tut das der Gesichtsfarbe der portraitierten Person unter Umständen gut, bei der Reflektion des Lichtes über eine grüne Wand meist weniger.
Das Ausrichten von Blitz oder Reflektoren erfordert jedoch aufmerksames Beobachten des Lichts auf Deinem Motiv, deshalb ist es eine gute Schulung für den Umgang mit Licht.  

Der nächste Abschnitt befaßt sich mit dem Fernsteuern von Blitzgeräten

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