Obwohl die Drachen von China nach Korea kamen, hat es auch dort eigenständige Entwicklungen gegeben. Eine Geschichte aus dem 7. Jahrhundert berichtet vom General Gim Yu-Sin. Er hatte den Auftrag, eine Rebellion niederzuschlagen. Eines Nachts sahen seine Soldaten einen Stern vom Himmel fallen. Sie glaubten an ein schlechtes Omen und an die Vernichtung ihrer Königin. Um die Moral seiner Truppen zu stärken, konstruierte der General Gim Yu-Sin einen Drachen, mit dem er einen Feuerball gen Himmel steigen ließ. Seine Krieger  glaubten nun, der Stern sei wieder zum Himmel gestiegen -  und mit dem zurückgewonnenen Mut seiner Soldaten besiegte der General die Rebellen.

Die Koreaner bauen traditionell nur einen rechteckigen Kampfdrachentyp mit einem Loch in der Mitte. Baumaterial ist Bambus und Papier. Dieser Drachentyp ist besonders wendig und eignet sich darum ausgezeichnet für Drachenspiele aller Art. Diese Spiele gehen in Korea bis in das 7. Jahrhundert zurück. Es sind Wettbewerbe, die traditionell in den ersten beiden Wochen des neuen Mondjahres stattfinden. Zum Abschluss dieses Drachenfestes lässt man Drachen mit der Aufschrift "Mögen alle Sorgen des vergangenen Jahres mit diesem Drachen davonfliegen" steigen.

In Korea wurden mittelalterliche Schlachten mit Signaldrachen koordiniert, deren Zeichnung Befehle an die Truppen darstellten. Diese waren auch aus bewaldeten Stellungen gut zu sehen und erreichten schnell die verschiedenen Truppen und Einheiten.

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