Fotografische Medien
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- Geschrieben von Thomas
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Über die verschiedenen "Speichermedien" haben wir ja schon das ein oder andere Wort verloren. Deshalb ist dieses Kapitel mit dem Begriff Bildentstehung betitelt. Ich mache hier weiter, bevor ich auf Begriffe wie Brennweite, Auflösung oder Schärfetiefe komme. Schließlich sind der Film oder der Sensor die Grundlage für die Fotografie. Ohne sie, müssten wir wohl zum Pinsel greifen!
Auch wenn ich "Film"-Fan bin, ist mir durchaus bewusst, dass dieses Thema viele möglicherweise nicht "mehr" interessiert. Ich möchte dieses Thema auch überhaupt nicht in voller Breite auswalzen, sondern lediglich einige Begriffe vorstellen, die, so wie ich denke auch im digitalen Zeitalter Bedeutung haben, oder aber nützliches "Hintergrundwissen" darstellen.
Auf den Aufbau der verschiedenen Filme, wie etwa Dia-, Farbnegativ- oder Schwarzweiß-Film, möchte ich hier nicht eingehen. Das füge ich vielleicht mal später ein, derzeit habe ich aber erst einmal wichtigere Baustellen!
Jedoch werde ich auch das Thema Sensoren nicht endlos ausbreiten, da die digitale Technik sehr schnelllebig ist und topaktuelle Neuheiten von heute, morgen schon "Schnee von gestern" sein können, oder aber sich als technische Sackgassen erwiesen haben.
Der Film
Die optischen Grundlagen, wie ein Bild entsteht, hatten wir ja schon!
Das man dieses sogenannte "latente Bild" nicht sehen kann, ohne den Film zu entwickeln, sollte aus den darum gesponnenen Witzen mittlerweile auch hinlänglich bekannt sein. Genauso, wie man auf dem Sensor nun einmal kein Bild sehen kann, außer vielleicht sein eigenes Spiegelbild.
Allerdings bestehen mehr Parallelen zwischen dem analogen Film und digitalen Sensoren als nur die Filmempfindlichkeit mit ihren Einheiten ASA, DIN und ISO.
Auch das Format der Medien weist Parallelen auf. Viele, überwiegend junge Digitalfotografen werfen mit Begriffen wie APS-C und Vollformat um sich, ohne zu wissen wo diese herkommen und welche Bedeutung sie haben. Welches Format ist den voll und warum? Wieso wird auf Objektiven die Brennweite als "Kleinbildäquivalent" angegeben?
Um diese Fragen zu klären, beschäftigen wir uns im dritte Kapitel unseres Fotokurses jetzt mit den Filmformaten.
Filmformate
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- Geschrieben von Thomas
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Filmformate hört sich für die Digitalfotografen unter Euch möglicherweise nicht ganz so wichtig an, da Ihr ja Sensoren in Eurer Kamera habt, aber es zeigen sich Parallelen, so wie etwa bei der Film- bzw. Sensorempfindlichkeit.
Dort haben wir auch schon kurz das Filmformat erwähnt, in Bezug auf die Körnigkeit schneller bzw. langsamer Filme. Der Begriff Körnung oder Körnigkeit kommt einem auch gelegentlich in Bildbearbeitungsprogrammen unter.
Im Laufe der Jahre haben sich viele verschiedene Filmformate entwickelt, manche haben sich durchsetzten können, andere sind schnell wieder vom Markt verschwunden.
Beispielhaft seien hier genannt:
Das Minox-Format
Das Minox-Format ist 8*11mm klein. Filme sind heute noch erhältlich und sicherlich nicht nur den Älteren unter Euch bekannt als "Agenten-Kameras", wie sie in vielen Filmen früher vorkamen.
Das Pocket-Format (110)
Mit 13*17mm das nächstgrößere Format. Ein solches Negativ hat etwa ein Viertel der Fläche eines Kleinbildfilms. Es erschien bei Kodak in den frühen 1970ern und hatte den Anspruch einfach bedienenbar zu sein. Dazu wurde der Film bereits vom Hersteller in eine Kassette gesperrt. Diese Kassette musste dann bloß noch in die geöffnete Kamera eingelegt werden. Dann war bloß noch der Deckel zu schließen und es konnte losgehen. Die Kameras sollten einfach bedienbare "Knipsgeräte" sein. Die technische Qualität der Bilder war aufgrund der geringen Negativgröße sehr gering.
Das nächste Format, welches ich in diesem Zusammenhang hier ausführlicher behandeln möchte, ist das APS-Format.
Das APS-Format (Film)
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Das Advanced Photo-System (APS), ist wohl das letzte analoge Format, welches in großem Umfang eingeführt wurde. Es sollte, jedenfalls nach den Vorstellungen seiner Entwickler, das Kleinbildformat innerhalb von wenigen Jahren verdrängen. Im Nachinein zeigt sich, das hat wohl nicht ganz geklappt!
Es wurde aber nicht bloß ein neues Filmformat mit 30mm × 17 mm Negativgröße eingeführt! Zusätzliche Datenspuren ermöglichen einen Datenaustausch zwischen Kamera, Film und dem verarbeitendem Labor. Der APS-Film bleibt außer zur Belichtung und Entwicklung immer in der Kassette.
Neben der Besonderheit, dass der APS-Film immer in seiner Patrone bleibt, gibt es weitere.
- Die Patrone zeigt Dir an, ob der Film unbelichtet, belichtet oder entwickelt ist. Du benötigst, sofern Du sie nicht einfach in einen Karton wirfst, ein spezielles Ablagesystem.
- Eine weitere Besonderheit waren die drei verschiedenen Bildformate:
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- High-Definition-Format (H) mit dem Seitenverhältnis 16:9,
- Classic-Format (C) mit 3:2 (Seitenverhältnis KB-Film)
- Panorama-Format (P) mit dem Verhältnis von 3:1.
Aber, egal was Du einstellst, der Film wird immer im H-Format belichtet! Die entsprechenden Bereiche am Rand des Bilders werden bloß im Sucher und bei späteren Papierabzügen ausgeblendet! Unter anderem dafür braucht der Film die Datenspur. Mit ihr wird dem Labor mitgeteilt, in welchem Format das Bild ausbelichtet werden soll.
Ein Panorama ist hier nichts anderes als eine Ausschnittvergrößerung, wie Du sie analog, aber auch digital von jedem Bild machen kannst - einfach oben und/oder unten etwas abschneiden.
- Mit den für die APS-Filme modernisierten Labormaschinen kam der Index-Print auf den Markt und wurde in vielen Laboren Standart auch für KB-Filme.
- Durch das kleine Filmformat wurden erstmals wirklich kleine und leichte Kameras möglich: Typische APS-Kompaktkameras wie die sehr beliebte Canon IXUS II wiegen unter 200 Gramm.
Entgegen den Aussagen seiner Entwickler liegt das APS-Format heute weit hinter dem KB-Format zurück und ist nur noch in stark begrenztem Umfang erhältlich. Einer der Gründe dafür war sicherlich der Zeitpunkt für die Einführung dieses Systems, nämlich zum erkennbaren Ende der "analogen Ära". Erste digitale Kameras waren bereits verfügbar, deren Entwicklung und Verbesserung vollzog sich für Jeden erkennbar rasend schnell. Mit der digitalen Bildtechnik rückten noch kleinere, leichtere und noch bequemer zu bedienende Kameras in greifbare Nähe.
Sicherlich ist ein weiterer Grund für den "Flop" des APS-Formats die Qualität der APS-Fotos im Vergleich zum analogen KB-Format, sie ist einfach zu schlecht. Alle die weiterhin auf analog setzten wollten, um qualitativ hochwertige Bilder zu machen, konnten nicht auf APS einsteigen.
Trotzdem wird das APS-Format sicherlich noch lange in "fast" aller Munde sein, denn es taucht als digitales Sensorformat häufig auf, häufiger als zu seiner analogen Einführung.
So verwendet Canon die Bezeichnung APS-C für seine Sensoren mit Formatfaktor 1,6 und einer Sensorgröße von 22,5 × 15,0 mm. Bei dieser Sensorgröße ist das Seitenverhältnis mit 3:2 so groß wie das des analogen APS-Classic Formats.
Außer Canon verwendet derzeit auch Sony die Bezeichnung APS-C für Sensoren.
Das nächste interessante Filmformat ist das Kleinbild-Format.
Das Kleinbildformat
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Das wohl, auch heute noch, am häufigsten verwendete analoge Filmformat mit 24x36mm Negativgröße, ist das sogenannte Kleinbild-Format.
Es "entstand" aus dem 35mm Kinofilm und hat deswegen immer noch dessen Randperforation. Diese hätte es in einer Foto-Kamera eigentlich nicht wirklich haben müssen, da sie aber nun einmal da ist, kann man sie natürlich zum Transport benutzen! Und so ist die Perforation auch heute noch dran.
Der KB-Film wird in einer Patrone geliefert, aus der ein kleines Filmstück herausragt, dass dann in den Transportmechnismus der Kamera eingelegt wird. Zur Belichtung wird der Film beim Filmtransport aus der Patrone herausgezogen und auf eine drehbare, jedoch fest in der Kamera befindliche Achse aufgewickelt.
Im einfachsten Fall befindet sich in der Kamera eine Markierung, bis zu welcher der Filmanfang vorsichtig herausgezogen werden muss. Wenn dann der hintere Deckel der Kamera geschlossen wird, zieht sich die Kamera den Film selbst aus der Patrone, so wie sie es braucht. Meine EOS 1000N etwa zieht den Film zuerst ganz heraus und spult ihn dann mit jeder Belichtung wieder ein Stück ein, das Bildzählwerk zeigt die noch verbleibende Anzahl an Fotos auf dem Film. Andere Kameras, wie etwa unsere EOS 600 oder unsere AE1 ziehen sich den Film bei jeder Belichtung heraus, sie zeigen im Zählwerk die Anzahl der gemachten Bilder. Am Schluss muss er (vor der Entnahme!) wieder in die Patrone zurückgespult werden. Dieses geschieht je nach Kamera automatisch (EOS 600) oder muss von Hand (AE1) erfolgen.
Bei älteren Kameras, wie zum Beispiel unserer Canon AE1 muss man, wie hier im Bild zu sehen, den Filmanfang in einen Schlitz in der Aufwickelspule stecken, so dass er sich dort verhakt.
Die gesamte Handhabung des Films, wie die Entnahme aus der Umverpackung, das Einlegen und die Entnahme des Films aus der Kamera sollten nicht in prallem Licht erfolgen! Der Schlitz durch den der Film aus der Patrone gezogen wird ist zwar mit einer Stoffdichtung versehen, aber nicht unbedingt 100% dicht! Gehe in den Schatten, oder falls unmöglich arbeite mit dem Film im Körperschatten.
Um den Film zu entwickeln wird die Patrone geöffent, der Film von der "Achse" abgeschnitten und entwickelt. Im Gegensatz zum APS-System kann man einer KB-Patrone nicht ansehen, ob der Film unbelichtet, belichtet oder entwickelt ist. Sollte kein Filmstück mehr aus der Patrone herausschauen, so ist dieses ein Indiz dafür, das er belichtet wurde. Allerdings zeigt eine sichtbare Anfangslasche nicht unbedingt an, das der Film noch nicht belichtet wurde. Manche Kameras lassen sich entsprechend programmieren, das sie den Film am Ende nicht komplett einziehen.Dieses ist dann sinnvoll, wenn man Filme selbst entwickeln will, man kann den Film dann aus der Patrone herausziehen und muss diese nicht aufbrechen.
Der Kleinbildfilm wird nach der Entwicklung nicht mehr in der Patrone aufbewahrt. Sofern man ihn nicht selbst entwickelt, erhält man den entwickelten Film meist geschnitten in Streifen zu 5 Negativen zurück. Für diese gibt es von verschiedenen Firmen Ablageblätter, in welche die Filmstreifen einzeln eingeschoben werden, so dass sie einerseits geschützt, andererseits übersichtlich, z.B. in Ordnern oder speziellen Kassetten abgelegt werden können.
Für den analogen Kleinbild-Film gibt es derzeit noch! das größte Sortiment an verschiedenen Filmen (Farb-, Schwarz-Weiß-, Negativ-, Diafilm, Geschwindigkeit...).
Es gibt den Kleinbild-Film meist konfektioniert für 24 oder 36 Aufnahmen pro Film, seltener mit 12 Aufnahmen. Es gibt ihn auch noch als Meterware zum selbstkonfektionieren mit entsprechenden Ladegeräten und dafür vorgesehenen Patronen.
Für manche Kameras gab/ gibt es spezielle Filmmagazine, die mit Meterware geladen werden können und dann erheblich mehr Aufnahmen ohne Filmwechsel ermöglichen.
Das Kleinbild-Format bietet heute, vor allem aufgrund der modernen Filmemulsionen eine, für viele Anwendungen völlig ausreichende Auflösung, bei einfachster Handhabung (Automatisierung), bei sehr kleinen Ausmaßen und Gewichten der Ausrüstung. Das gilt auch für die schwereren Teile der Ausrüstung, wie etwa langbrennweitige Objektive, Stative...
Die Auswahl an verschiedenen Kameratypen ist riesig und Du wirst nahezu kein fotografisches Anwendungsgebiet finden, für welches sich im KB-Format keine geeignete Kamera oder entsprechendes Zubehör findet.
Allerdings sind die kameraseitigen Verstellmöglichkeiten im Vergleich mit Mittel- oder Großformatkameras gering, bis nicht vorhanden.
Diese sind für sehr viele Anwendungen allerdings nicht notwendig, oder lassen sich mit entsprechendem Zubehör wenigstens zum Teil "nachrüsten", oder digital "simulieren".
Gerade die digitale Entwicklung im "Kleinbild-Bereich" hat den Qualitätsvorsprung des analogen Mittelformats und Großformats schrumpfen lassen, jedoch bisher wohl noch nicht eingeholt!
Wer seine Bilder selbst einwickelt kann sich seinen Index-Print (siehe APS) selbst herstellen. Üblicherweise macht man dieses per Kontaktkopie. Lange Zeit habe ich das unterlassen, hole es jetzt aber reumütig nach. Die Kontaktbögen hefte ich mit der dazu gehörigen Negativhülle ab. Auf dem Kontakt kann ich dann schlechte Bilder einfach wegstreichen, Ausschnitte für Vergrößerungen markieren oder Notizen machen. Das erspart mir wiederholtes Betrachten der Negative auf dem Leuchttisch oder im Gegenlicht.
Als das nächste, auch heute noch interessante Filmformat, folgt das Mittelformat.
Das Mittelformat
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Für das Mittelformat gibt es mehrere Formate, denen allerdings immer eines gemeinsam ist, nämlich die Verwendung des sogenannten Rollfilms mit 60mm Breite!
Daraus ergibt sich auch die "Definition" des Mittelformats, nämlich alles was Rollfilm verwendet.
Anders als der Kleinbild-, der Pocket, oder der APS-Film wird Rollfilm nicht in einer Kassette oder Patrone geliefert.
Öffnest Du den Karton oder, wie im Bild ebenfalls zu sehen, die Plastikhülse, findest Du darin, ein Päckchen lichtundurchlässige Folie in welche die Filmspule verpackt ist.
Entfernst Du auch noch diese, so hältst Du eine Plastikspule in der Hand, welche mit einem dicken Papierstreifen umwickelt ist (so wie im Bild hier oben, in der linken unteren Ecke erkennen kannst).
Diese ist meist mit einem gummierten Papier"siegel", ähnlich einer Briefmarke, verblebt, auf dem Art und Typ des Films aufgedruckt ist. Es dient dazu, im unbenutzen Zustand die Filmspule zusammen zuhalten. Der eigentliche Filmstreifen befindet sich, angeklebt und aufgewickelt, weiter innen in dem Papierstreifen, der auf der Innenseite schwarz ist und als Lichtschutz dient.
Wenn Du dieses Siegel löst und den Papierstreifen ein wenig abrollst, kannst Du die Spule in den Filmhalter, das Magazin oder die Kamera einlegen. Wie das ganz genau zu geschehen hat, ist vom Kameramodell abhängig. Wie das bei meiner Mamiya aussieht, zeigen die Bilder.
Der Anfang des Papierstreifens wird um den Halter herumgeführt und mit der schmalen Lasche in eine leere Spule eingelegt. Solltest Du keine haben, mußt Du Dir irgendwo eine beschaffen.
Für den nächsten Film ist das dann kein Problem mehr, da der Rollfilm komplett auf die Leerspule aufgewickelt wurde, bleibt ja die vom vorigen Film über! Also, nicht wegwerfen!
Da das aufgewickelte Papier nicht immer ganz dicht gewickelt ist und die Möglichkeit besteht, das Licht zwischen Spulenkern und Papierstreifen hindurch an den Film gelangt, solltest Du das Auspacken des Films und Laden der Kamera/ des Filmmagazins wenigstens im Körperschatten und nie in praller Sonne durchführen!
Rollfilm gibt es in zwei Ausführungen, dem 120er Format, den alle MF-Kameras verwenden können und dem 220er Format, das nicht alle Kameras verwenden können.
Rollst Du beide Filmtypen komplett ab, was die Film allerdings belichtet, wirst Du folgende Unterschiede feststellen.
Der Papierstreifen läuft beim 120-Film komplett durch die Spule. Der eigentliche Film ist einseitig auf der schwarzen Papierseite angeklebt. Auf der weißen Aussenseite des Papierstreifens befinden sich in mehreren Reihen an verschiedenen Positionen aufgedruckte Zahlen.
Bei einem 220er Film befindet sich der Papierstreifen nur am Anfang und am Ende, der Film ist dazwischen geklebt. Aufgrund der Platzeinsparung durch weglassen des Papiers, kann der 220er Filmstreifen doppelt so lang sein wie ein 120-Film.
Darin begründet sich auch die Einschränkung in seiner Verwendbarkeit.
Manche Kameras haben kein Bildzählwerk im Gehäuse. Bei diesen erkennst Du die Nummer des Negativs durch ein Schaufenster im Filmmagazin oder der Kamerarückwand. Durch dieses Schaufenster siehst Du die oben beschriebenen Zahlen welche auf dem Papierstreifen aufgedruckt sind.
Je nach Format, welches die Kamera aufnimmt, zeigt das Sichtfenster eine andere Zahlenreihe, so das die richtige Negativzahl angezeigt wird.
Verwendest Du in einer solchen Kamera 220er Film würden das Fenster den "ungeschützt" d.h. ohne Papierstreifen am Fenster vorbeilaufenden Film belichten. Das ergibt einen schönen, über den kompletten Negativstreifen verlaufenden belichteten Streifen, der je nach Transportgeschwindigkeit und Umgebungshelligkeit mal heller und mal dunkler wird.
Du kannst dieses Fenster natürlich einfach lichtdicht zukleben und auf die Anzeige der Bildzahl verzichten. Dieses Vorgehen erscheint mir allerdings unzweckmäßig, da die Anzahl an verschiedenen 220er Filmen noch stärker geschrumpft ist, als die der 120.
Mal ganz abgesehen davon, das manche Kameras keinen "Anschlag" beim Vorspulen des Films haben und Du deshalb auf die Anzeige im Schaufenster angewiesen bist. Du mußt den Filmtransport so weit von Hand durchführen, bis die nächste Zahl im Fenster sichtbar wird.
Wieviele Bilder Du letzendlich auf den Streifen bekommst, hängt vom Negativformat ab, welches Deine Kamera erstellt.
Das Kleinste ist 4,5x6cm (effektiv ca 41x56mm), davon bekommst Du 16 Aufnahmen auf einen 120er-Film. Gefolgt von 6x6 (12 Aufnahmen), 6x7, 6x9 (8 Aufnahmen), über das 6x12cm, bis hin zum extremen 6x17cm Panorama-Format. Leider hat auch im analogen MF-Bereich ein recht heftiges "Filmsterben" stattgefunden, so dass das Angebot deutlich geschrumpft ist.
In vielen Fotogeschäften, in denen man noch vor ein paar Jahren Rollfilme bekam, sucht man jetzt vergeblich danach, vom entwickeln lassen mal ganz zu schweigen.
Die üblichen Verdächtigen für die Beschaffung finden sich auch hier wieder im "www.".
Für denjenigen, der wie ich nur SW-Filme verwenden will, sollte sich, falls er noch nicht abgeschreckt ist, schon mal überlegen, wo er seine Dunkelkammer einrichten kann.
SW-Filme selbst entwickeln ist wirklich nicht schwer.
Wir kommen jetzt zum letzten Filmformat, welches ich hier ansprechen möchte, dem Großformat.
Das Großformat (GF)
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- Geschrieben von Thomas
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Zum Großformat (GF oder auch LF aus dem englischen Largeformat) wird alles gezählt was keinen Rollfilm sondern Planfilm verwendet und sagt aus diesem Grund nur sehr begrenzt etwas über die tatsächliche Größe des Negativs aus.
Planfilme sind Filmblätter, die meist einzeln in Kassetten geladen werden und auf die dann ein einziges Foto gemacht wird, natürlich lassen sich auch Teilbelichtungen machen.
Du erhältst Planfilm meist in Kartons zu 10, 25, oder 50 Blatt. In diesem Karton befindet sich eine lichtdichte schwarze Plastiktüte. (Je nach Hersteller befindet sich diese Plastiktüte zum Schutz vor Belichtung ein einem weiteren Karton, also Karton in Karton).
In der Plastiktüte sind dann zwischen zwei Pappblättern die Filmblätter. Je nach Produkt befinden sich auch zwischen jedem einzelnen Filmblatt Trennblätter.
Allerspätestens beim Öffnen der Plastiktüte muss Dunkelheit herrschen, sonst sind die Filme belichtet! Das laden und entladen der Kassetten muss in absoluter Dunkelheit erfolgen!
Dazu eignet sich am besten eine eigene Dunkelkammer, oder wenn nicht erreichbar ein sogenannter Dunkelsack, ein Dunkelzelt oder Dunkelkoffer.
Ein Dunkelsack sieht aus wie ein dicker, meist schwarzer Pullover mit zwei Ärmeln ohne Halsöffnung. An der "Unterseite" des Pullovers befindet sich ein lichtdichter Reissverschluss, meist noch mit einer Lasche zum abdichten mit Klett versehen.
Durch die Öffnung packst Du alles, was Du zum laden Deiner Kassetten brauchst in den Sack. Den verschlosssenen Filmkarton, oder wenigstens die sicher verschlossene Plastiktüte mit den Filmen und die zu ladenden Kassetten. Reißverschluss und ggf Klettverschluss schließen.
Nun mußt Du die Arme durch die "Ärmel" des Pullovers stecken. Diese haben einen ziemlich engen Gummizug am Bündchen, das verhindern soll, dass Licht hier eindringt. Da das aber je nach Umfang Deiner Unterarme mehr oder weniger gut funktioniert, solltest Du wenigstens darauf achten, möglichst viel Abstand vom Bündchen zu den Filmen zu halten, so dass eventuell einfallendes Licht sich im Ärmel "totläuft".
Das man trotz Dunkelsack das Laden nicht in praller Sonne, sondern in möglichst dunkler Umgebung durchführt, sollte trotzdem klar sein.
Allerdings gehe ich davon aus, dass Du nach ersten Erfahrungen im Dunkelsack, der ja nicht nur licht- sondern auch recht luftdicht ist, auf eine Sauna für die Hände gut verzichten kannst und von selbst ins Kühle und meist auch Dunkle gehen wirst ;-).
Wenn Du alles soweit vorbereitet hast, beginnt der eigentliche Spaß. Öffnen der Filmverpackung, öffnen der Kassettenschieber und laden der Kassette mit einem Blatt Film. Dieses mußt Du vorher aus der Plastiktüte ziehen, und es dann richtig herum in die Kassette schieben. Sie liegen richtig, wenn die eingestanzte Ecke am Film rechts oben liegt. Nachher schließen des Kassettenschiebers nicht vergessen! Und das Ganze ggf. mehrfach, nur ein Bilm machen ist ja langweilig.
Zum Schluss Filme verpacken, Kassettenschieber nochmal kontrollieren und Dunkelsack öffnen. Das Ganze in einem schweren, nahezu luftdichten Pullover, der ständig zusammenfällt und von oben auf Deine Hände und alles was in dem Sack ist drückt.
Um dies ein wenig auszugleichen habe ich experimentiert und mir einen Karton in den Dunkelsack gestellt, damit dieser den Inneraum offen hält und ich innerhalb des Kartons "arbeiten" kann. Das geht zwar wesentlich besser, jedoch bringt ein Pappkarton auch immer Staub und Fusseln mit, also genau dass, was wir nicht später auf unserem Film haben wollen. Ein zusammenfaltbarer Kasten aus Plastik erscheint da geeigneter!
Mir ist die gesamte Mengerei in dem Dunkelsack zu mühselig! Vor allem dann, wenn es warm ist und die Hände beginnen feucht zu werden und die Filme festkleben.
Ich mache mir lieber die Mühe und dunkle meine temporäre und provisorische Dunkelkammer richtig ab und lade dann auf der Arbeitsfläche, welche natürlich vorher sorgfältig entstaubt wurde. Da ich mittlerweile etwa 10 Filmkassetten habe, in die 20 Blätter passen, lade ich mehrere nacheinander. Dann lohnt sich auch der Aufwand, da ich bisher im GF nicht viel fotografiere, weil andere "Baustellen" größer sind.
Für alle die keine DuKa zur Verfügung haben oder oft auf Reisen nachladen wollen, sind die Dunkelzelte oder Dunkelkoffer sicherlich eine brauchbare, wenn auch teure Alternative. Hierbei handelt es sich um, wie die Namen auch schon andeuten, um kleine lichtdichte Zelte, bzw. Koffer, die in ihrem freien Innenraum ein besseres Arbeiten ermöglichen. Wobei ich denke, dass diese beiden "Geräte" für richtig großes Großformat zu klein sein dürften.
Die bereits angesprochenen Kassetten gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen.
Manche Kamerahersteller verwenden eigene (Blech)-Kassetten und spezielle Rückteile an ihren Kameras, welche zu den Kameras anderer Hersteller und auch teilweise zu eigenen, anderen Kameras (selbst wenn die Größe stimmt) nicht kompatibel sind. Eine Wissenschaft für sich ;-).
Für alte Kameras gibt es auch noch Kassetten, welche für fotografische Glasplatten vorgesehen waren. Wenn Du in diese Planfilme einlegen willst, benötigst Du eine Andruckplatte, welche den Dickenunterschied zwischen den Glasplatten und dem Planfilm ausgleicht, weil sonst der Film in der Kassette herumwackelt und nicht plan liegt.
Für viele Kameras erhältlich und weit verbreitet sind die sogenannten "internationalen Rückteile" und Kassetten.
Diese sind aus Kunststoff und passen, sofern die Größe stimmt, auf alle internationalen Rückteile. Im Gegensatz zu vielen anderen Kassetten fassen internationale zwei Blatt Film, die durch Schieber vor Lichteinfall geschützt sind. Sie werden auch häufig als Doppelkassetten bezeichnet.
Wie auch schon im MF-Bereich hat ein heftiges Filmsterben im GF-Bereich um sich gegriffen und ist noch nicht zuende.
Allerdings sind hier die Auswirkungen schlimmer, da nicht auf ein einheitliches "Grundformat", wie den 120 Rollfilm zurück gegriffen wird.
Der Träger und die Schicht mag gleich sein, man muß sie aber auch noch in der richtigen Größe bekommen. Selbst wenn der Film X noch produziert wird, kann es sein, das er nicht mehr in der von mir gewünschen Größe konfektioniert wird!
Und genau hier, kann man, gerade als Anfänger viel falsch machen, auch weiterhin viel passieren. Und damit kommen wir zuden verschiedenen Filmformatenim GF.
Im GF gibt es eine große Menge an verschiedenen Filmgrößen, von denen ich hier ein paar auflisten möchte.
6,5 x 9 cm - ein altes deutsches Format, nur herstellerspezifische Kassetten, nahezu ausgestorben.
9 x 12 cm - früher in Deutschland weit verbreitet und DAS Format. Herstellerspezifische und internationale Kassettten, stirbt wohl aus, da internationale Hersteller den Filmmarkt dominieren, welche das 4" x 5" Format vertreiben. Viele Besitzer von 9 x 12 Kassetten versuchen diese gerade noch bei ebay loszuwerden. Möglicherweise einziger Trost: in internationale 9 x 12 cm Rückteile passen 4" x 5" Kassetten und umgekehrt. Es gibt nur noch wenige Filme, die in diesem Format konfektioniert werden.
4" x 5" (10,16 x 12,7 cm), das Format, welches 9 x 12 cm verdrängt hat. Das national und international verbreitetste Format mit der (noch) größten Auswahl an verschiedenen Filmen. Auch wenn die Kassetten in internationale 9 x 12 cm Rückteile passen, wie Du unschwer erkennen wirst - die Filme tun es nicht! Je nachdem, was Du wo reintun willst, entweder passen sie garnicht erst hinein, oder der Film liegt nach dem ziehen des Schiebers in der Kamera!
5" x 7" (12,7 x 17,78 cm), die Kassetten passen in internationale 13 x 18 cm Rückteile (und umgekehrt), der Film tut es nicht, er fällt aus dem Rahmen ;-) und landet in der Kamera, oder wo auch immer! International recht verbreitet, wenn auch weniger als 4" x 5", in Deutschland ist wahrscheinlich 13 x 18 cm (noch) stärker. Die 5" x 7" Kassetten sind bei ebay anscheinend recht begehrt, selten und teuer! Bei den derzeitigen, für uns günstigen Wechselkursen ist die Bestellung von Filmen für dieses Format in den USA eine echte Alternative.
13 x 18 cm in Deutschland (noch) stärker als 5" x 7", allerdings schwächer als 4" x 5" von der Verfügbarkeit an verschiedenem Filmmaterial. Internationale Kassetten passen in 5" x 7" und umgekehrt. Ich habe auf dieses Format gesetzt, ob das richtig war, kann ich Euch wahrscheinlich hier in ein paar Jahren berichten.
Die Kassetten sind reichlich am ebay-Markt verfügbar und werden, wenn man warten kann, zu geringen Preisen verramscht.
Filme sind verfügbar, für meine ersten Gehversuche verballere ich Fomapan 100. Wenn ich den Prozess erst einmal so halbwegs "drauf habe", wird es sicherlich etwas "hochwertiger" werden.
5" x 7" und 13 x 18 cm sind deshalb weniger verbreitet, weil die Kameras meist deutlich größer und schwerer sind als 4" x 5" Kameras. Mir ist das egal, ich will nicht ins Gebirge und als Soldat gewöhnt einen Rucksack zu tragen.
Ich sehe bei dieser Entscheidung den Vorteil, das ich mit dem großen Format arbeiten kann und zum Formatwechsel auf 4" x 5" nur das entsprechende Rückteil und einen Formatadapter brauche. Dazu konnte ich die zur Zeit recht unbeliebte 13 x 18 cm Kamera wesentlich günstiger ersteigern als die 4" x 5" Version, den Formatadapter habe ich mir auch schon für 1€ ersteigert. Für das Rückteil ist warten angesagt, bis ich ein wirkliches Schnäppchen machen kann.
Ein weiterer Aspekt in der Entscheidung für dieses Format war die Tatsache, dass mein Vergrößerer dieses Format noch fasst und warum dann Bild-Fläche verschenken?
18 x 24 cm, wohl irgendwie der deutsche Konkurent des amerikanischen 8" x 10" (20,32 x 25,4 cm) Format. Auch hier hat sich wohl das amerikanische Format durchsetzen können.
Immernoch in Verwendung, so wie man hört sehr beliebt bei den Fans von Edeldruck-Verfahren, die von den Negativen dann ohne zu vergrößern ihre Drucke anfertigen.
Ich muß jedoch zugeben, das ich bei diesen Verfahren (noch) nicht durchsteige. Es gibt zwar Vergrößerer, die diese Formate fassen, jedoch sind diese recht selten und im Gegensatz zu den 13 x 18 cm Geräten sehr teuer. Viele kontakten ihre Bilder direkt auf Papier.
11" x 14" (27,94 x 35,56 cm) noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, das ULF (ultra large format) wird wesentlich größer. Ohne den Nutzer zu nahe treten zu wollen, in Deutschland hört man von der Gemeinde nicht viel, in Amerika sind die Anhänger schon "etwas lauter". Dort sind diese Aufnahmeformate auch leichter zu beziehen, vielleicht liegt es daran?
In diesem Bild siehst Du zum Größenvergleich Negative der drei zuletzt genannten Formate (KB, MF und GF) nebeneinander gelegt.
Als nächstes wollen wir uns die verschiedenen (digitalen) Sensorformate ansehen.
Sensorformate
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Sensorformat
hört sich für die (vermutlich recht wenigen) Analogfotografen unter Euch möglicherweise nicht ganz so wichtig an, da Ihr ja Filme in Euren Kameras verwendet, aber über den Tellerrand zu schauen kann nie schaden.
Im Laufe der Jahre haben sich genau wie bei den Filmen verschiedene Formate entwickelt. Beispielhaft seien hier verschiedene, häufiger verbreitete genannt:
Bei den doch recht seltsamen Bezeichnungen 1/2,5" (Zoll), 1/2,33" oder 1/1,8" nutzt die Industrie eine echt angestaubte Größenangabe aus der Zeit der analogen (Video)-Filmaufnahmetechnik. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, verwendete man die gute alte Röhrentechnik. Man gab zur Größenangabe den äußeren Glasdurchmesser der Aufnahmeröhre in Zoll an. In dieser Röhre befand sich die lichtempfindliche Frontfläche des Aufnahmebauteils. Die real nutzbare Bilddiagonale war etwa 2/3 der angegebenen Größe. Siehe für eine ausführlichere Ausführung "wikipedia/vidicon"
Das 1/2,5"-Format
Abgesehen davon, das man schon mit der ziemlich seltsamen Bezeichnung 1/2,5" nicht wirklich etwas anfangen kann, ist auch nicht überall, wo die Größenangabe x" (Zoll) draufsteht, auch x"(Zoll) drin! Denn obwohl 1" (Zoll) etwa 25,4 mm entspricht, wird eine Video-Röhre als 1" (Zoll)-Röhre bezeichnet, wenn sie bei einem Seitenverhältnis von 4:3, eine effektive Bilddiagonale von 16,4 mm aufweist.
Jeder, der irgendwie mal etwas von dieser Maßeinheit gehört hat, wird bei einem 1 Zoll-Sensor selbstverständlich sofort an einen Chip mit einer Bildfläche von 4,29x 5,76mm denken. Ist doch klar......
Der Crop-Faktor ist etwa 6, die Normalbrennweite für diesen Sensor-Zwerg ist etwa 7mm.
Verwendung findet der Chip z.B. in den Panasonic Lumix DMC-TZ6 oder Casio Exilim EX-Z250.
Mehr zum Crop-Faktor und der Normalbrennweite folgen, versprochen!
Das 1/2,33"-Format
Derzeit bei den digitalen Kompakten scheinbar sehr beliebt. Der Sensor hat eine Abmessung von 5,6 x 4,2 mm (ich traue mich echt nicht, Größe zu schreiben ) und eine Diagonale von 6,9 mm. Allerdings scheint er nicht so genau genormt zu sein, man findet verschiedene Größenangaben. Der Formatfaktor (Crop) ist ebenfalls etwa 6, die Normalbrennweite ca. 7mm.
Vertreter dieser Spezies sind zur Zeit zum Beispiel: Casio Exilim EX-Z100; Canon PowerShot A480, Nikon Coolpix S550, S600...
Das 1/1,8"-Format
Ein 5,32 x 7,18mm kleiner Sensor mit einer Diagonale von 8,9mm – (da ist Minox riesig gegen). Der Crop-Faktor ist etwa 5, die Normalbrennweite 9mm.
Diese Chips werden in digitalen Kompakt- und Bridgekameras verwendet, wie z.B. in der Panasonic Lumix DMC-FZ50.
Das FourThirds-Format
Der Four-Thirds-Standard legt lediglich die Sensordiagonale von 21,63 Millimetern fest, das Seitenverhältnis und damit auch die Abmessungen des Sensors bestimmt der Kamera- oder der Chipherstellern.
Gebräuchlich sind z.B. 16:9 (18,9 mm × 10,6 mm),2:1 (19,34 mm × 9,67 mm) oder 1:1 (15,3 mm × 15,3 mm). Die meisten Four-Thirds-Sensoren verwenden derzeit jedoch das 4:3Seitenverhältnis und sind dann etwa 17,3 Millimeter breit und 13 Millimeter hoch.
Der Formatfaktor (Crop) liegt bei 2, als Normalbrennweite gibt es meist ein 25mm-Objektiv.
Hier die Formate in einer Grafik als Größenvergleich:
Das nächste Format, welches hier erwähnt werden soll ist das APS-C Format.
Das digitale APS-C Format
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Das APS-C Format
Sensoren diesen Formats werden meist in DSLRs eingebaut und manchmal auch als Halbformat-Sensoren bezeichnet. Wie schon beim analogen APS-Format beschrieben, ist das digitale APS-Format, trotz gleichen Namens kleiner als sein analoger Namensvetter.
Die Abmessungen sind 22,2*14,8mm, die Sensordiagonale etwa 27mm, welches einem Cropfaktor oder besser Formatfaktor von 1,6 entspricht.
Sensoren dieses "Typs" haben gegenüber dem "Vollformat", vor allem für die Kamera- und Objektivhersteller, mehrere entscheidende Vorteile:
Sie sind preiswerter herzustellen. Die Kosten für die Sensor-Herstellung steigen mit Zunahme der Sensorengröße erheblich an.
Da das Format des Sensors kleiner ist als der analoge KB-Film, fallen die in Bezug auf die Abbildungsleistung, besonders kritischen Randbereiche des Bildkreises weg, sofern an einer solchen Kamera KB-Objektive verwendet werden.
Kurzer Exkurs zu den Objektiven, weil es gerade passt! Genauer behandeln wir dieses Thema bei den Objektiven und ihren möglichen Abbildungsfehlern.
Die Randzonen des Bildkreises sind besonders mit Abbildungsfehlern behaftet. Das sind z.B. Helligkeitsverlust zu den Bildecken hin, bis zur Vignettierung. Du kennst sicherlich Bilder bei denen die Ecken schwarz sind, z.B. weil die Gegenlichtblende zu klein war und mit in das Bild kam, das ist eine Form der Vignettierung. In dem Bild links siehst Du eine andere Art der Vignetttierung. Hier ist es ein Helligkeitsabfall zu den Bildecken hin, der von der blende des Objektivs erzeugt wird. Mehr dazu in Kapitel 5.
Außerdem zeigen viele Objektive einem Schärfeverlust zu den Bildrändern hin. Durch den, zur "Ausleuchtung" des kleineren Sensors benötigten kleineren Bildkreis, fallen genau diese kritischen Bereiche des Bildkreises aus dem "Rahmen" und landen deshalb irgendwo, optisch unschädilch, auf der Kameraplatine.
Falls Du also ein Kamerasystem verwendest, welches auch "analoge" Objektive aufnehmen kann, kannst Du möglicherweise an Deiner APS-C-Kamera noch jene Objektive verwenden, welche von ihrer Abbildungsleistung (in den Randbereichen) an einer analogen Kleinbild-, oder digitalen Vollformatkamera unbrauchbar wären. Diese Bildfehler liegen an kleineren Sensoren einfach außerhalb des Aufnahmebereichs.
Werden Objektive ausschließlich für den kleineren Bildkreis von Kameras mit APS-C Sensor berechnet, lassen sich preiswertere Objektive herstellen.
Neben dem geringeren Preis kann man zusätzlich mit der geringen Größe und dem kleinen Gewicht Werbung machen (Stichwort: Reiseobjektiv). Dieser Punkt ist sicherlich gerade für DSLRs nicht unerheblich, auch wenn es mittlerweile Kompakt- und Bridge-Kameras mit Wechselobjektiven gibt).
Aus diesem Grunde führte Nikon die DX-Objektive ein, bei Canon sind dieses die EF-S-Objektive, bei Tamron die Di II- Objektive, bei Sigma tragen sie den Zusatz DC und bei Pentax sind die smc-DA-Objektive für das kleine Sensorformat hergestellt. Um nur ein paar Hersteller zu nennen.
Kleinere Bildkreise ermöglichen kleinere, leichtere und günstigere Objektive, ebenso wie die kleinere Sensoren,die Herstellung kleinerer, leichterer und billigerer Kameras ermöglichen. Gerade im Amateurbereich ein nicht unwichtiges Argument!
Gerade die sogenannten Reise-Objektive sind in den letzten Jahren, auf jeden Fall in der Werbung, aus den Foto-Zeitschriften nicht mehr weg zu denken. Objektive mit 10- oder 15-facher Vergrößerung sind keine Seltenheit mehr, sondern Alltag. Nicht alle, aber viele von Ihnen sind nicht für Vollformat/analoge Kameras geeignet.
Und mancher Tele-Fotografen freut sich ein 300mm-Objektiv kaufen und beim Blick durch den Sucher das Gefühl haben, durch ein 500mm-Objektiv zu schauen (Formatfaktor).
Das soll jetzt nicht heißen, das diese Objektive unbedingt schlecht sind! Auch wir haben nicht das Geld uns Profi-Equipment anzuschaffen. Doch bevor Du Dir so etwas kaufst, solltest Du folgendes überdenken:
Die Entwicklung der Kameras ist rasend schnell, Semi-Profi-Kameras von gestern, werden heute schon in manchen Bereichen von guten Amateurgeräten eingeholt und morgen ggf. überrundet.
Für Objektive gilt dieses weit weniger! Diese haben zwar regelmäßig immer schnellere, kleinere Autofokus- oder Bildstabilisator-Systeme, klar, aber sonst tut sich an der eigentlichen Leistung weit weniger als bei den Kameras.
Wenn Du schon eine Systemkamera eines renomierten Herstellers kaufst, wie wir dieses z.B. mit dem EOS-System getan haben, so kannst Du heute durchaus noch hochwertige KB-Objektive von (vor)gestern an einer digitalen EOS verwenden. (auch wenn deren Autofokus ggf. langsamer als jener der neuesten Geräte ist, diese Objektive keinen Bildstabilisator haben.....).Jedoch kannst Du Objektive, welche für "Unterformat-Sensoren" hergestellt wurden, die Du Dir heute kaufst, ggf. (über)morgen, an einer Kamera mit Vollformat-Sensoren nicht mehr gebrauchen.
Abgesehen davon, dass mit schwachen Objektiven auch eine Profi-Kamera keine guten Bilder machen kann, erscheint es meiner Meinung nach sinnvoller, auf gute Objektive zu setzen und von Zeit zu Zeit die Kamera dem Stand der Technik anzupassen.
Vielleicht kommt schon bald eine völlig neue Technik auf den Markt, so dass es Vollformat-Kameras zu erschwinglichen Preisen gibt, oder es werden von Systemwechslern massenhaft Vollformat-Geräte verkauft, welche deshalb für Dich und für uns erschwinglich werden. Eine revolutionäre neue Objektivtechnik ist wohl eher nicht zu erwarten.
Unsere Vorgehensweise ist daher: lieber an der Kamera sparen (selbst die 400D hat, wenigstens im Moment, mehr Funktionen und Leistung, als ich brauche)! Statt eines teureren Kamerabody investieren wir lieber in das beste Objektiv, welches wir uns leisten können/ wollen, allerdings dann für analog/Voll-Format.
Mit dieser Einschätzung kann ich natürlich völlig falsch liegen, vielleicht stellt Canon im nächsten Jahr das EOS-System ein, weil eine völlig neue Entwicklung eingeführt wurde, ich persönlich glaube das jedoch nicht!
Und selbst wenn dieses so sein sollte, werden wir uns derartiges, hochmodernes Gerät erst ein paar Jahre später leisten können und uns bis dahin die Zeit mit billig verscherbeltem Profigerät vertreiben!
Hier eine Grafik mit den vorher genannten Formaten und APS-C.
Nachtrag Januar 2014:
Wir haben unsere 400D 2012/13 durch eine 7D ersetzt. Anja ist die 400D zu "klein" geworden. Vor allem die schlechte Abbildung bei "höheren" ISO war ein Grund dafür. Der Anspruch an die Bilder ist gestiegen und erheblich verrauschte Bilder bei 800 ISO wollte Anja dann irgendwann nicht mehr hinnehmen. Auf wirklich gute Objektive warten wir derzeit noch, der Kiteliner und unsere Drachen verbrauchen derzeit die notwendigen Mittel für Neu/Gebrauchtanschaffungen. Allerdings muss ich ganz klar sagen, dass das kleine Kit-Objektiv für die 7D für meine Begriffe wirklich Mist ist, die Vignettierung ist, gerade bei hellem Hintergrund, wie bei unseren Drachenfotos, wirklich grottenschlecht. wenn ich dran denke, zoome ich das Motiv meist etwas raus, so dass ich später im Bild den Rand entsprechend großzügig beschneiden kann, das die dunklen Ecken wegfallen. Klar, das Objektiv kostet nicht viel, aber bei einer echt guten Kamera ein Schrottobjektiv zu verkaufen, halte ich für ungeschickt von Canon. Der Käufer, der an eine solche Kamera bei dem Preis ja nun auch gewisse Ansprüche stellt ist wahrsheinlich von den Bilder enttäuscht. Dabei sucht er ggf.- nicht wirklich internsiv nach Gründen, sondern findet einfach nur die Kamera schlecht...
Als nächstes kommt hier das digitale Vollformat an die Reihe.
Das digitale Vollformat
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- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Drei
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Die nutzbare Sensorfläche eines Vollformatsensors ist gleich der Bildfläche eines Kleinbildfilm, also 24x 36mm, deshalb auch Vollformat.
Die Sensordiagonale beträgt auch digital etwa 43mm, die Normalbrennweite stellt üblicherweise ein 50mm Objektiv dar, der Format-Faktor ist 1. aber warum wird darum immer so ein Aufriss gemacht, warum wird ständig über Vollformat diskutiert?
Was kann ein Vollformatsensor bringen?
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Du kannst lässig bei jeder Gelegenheit betonen, dass Du selbstverständlich Vollformat fotografierst!
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Du hast eine superteure Kamera um den Hals hängen, die zusammen mit den passenden und natürlich extrem lichtstarken Objektiven auch noch wesentlich schwerer ist, als eine DSLR aus der Consumer-Klasse.
Der Crop-Faktor ist 1 und bedeutet für Dich, das Du an einer Digitalkamera mit einem Vollformatsensor Objektive einer analogen Spiegelreflexkamera verwenden kannst. Natürlich nur sofern das Bajonett passt, die Kameraelektronik und das Objektiv miteinander spielen mögen..., egal, jedenfalls ist der Bildwinkel gleich. -
Auch die Schärfentiefe bleibt gleich. Objektive vergrößern die Schärfentiefe, wenn sie bei gleichem Bildwinkel an kleineren Sensoren verwendet werden.
Nikon, Canon und andere Hersteller haben mittlerweile Objektive im Programm, die für kleinere Sensoren gerechnet worden sind, siehe APS-C Format. Diese sind deutlich billiger, als solche die für das Vollformat optimiert wurden, denn sie brauchen einen kleineren Bildkreis, der für Vollformatsensoren und KB-Film nicht ausreicht. Auch dazu gleich mehr. -
Um die volle Stärke des Sensors auszuspielen, musst Du geeignete, hochwertige und lichtstarke Objektive nutzen. Du solltest Objektive verwenden, die für die Verwendung an Digitalkameras mit Vollformatsensoren optimiert sind. Jedenfalls behaupten dieses die Hersteller und die Verkäufer der Objektive. Doch dazu gleich mehr.
Zu den ersten beiden Punkten meiner Aufzählung schreibe ich hier nichts weiteres, das lasse ich einfach einmal so stehen. Punkt 3 und 4 kann ich gemeinsam beantworten. Zum einen heißt es da ausprobieren oder das Internet durchsuchen, bezüglich möglicher oder unmöglicher Kamera – Objektiv-Kombinationen. Canon EF-Objektive passen vom Bajonett an alle EOS Kameras, das heißt aber noch lange nicht, dass alte Objektive auch zu topaktuellen Kameras passen, ich habe im Internet vor allem von Fokus-Problemen gelesen. Da kann unter Umständen ein Firmware-Update der Kamera helfen, sofern in diesem die richtigen Objektivdaten drin sind und es sich um original Canon Objektive handelt.
Objektive von Dritt-Herstellern mit EF-Bajonett sind da unter Umtänden weniger erfreulich. Bei uns funktioniert ein 100-300mm Exakta Objektiv gar nicht mit der 400D, es gibt nur eine Fehlermeldung.
Canon EF-S Objektive, passen nicht an analoge EOS oder Vollformat-DSLR-Bajonette. Es gibt dafür auch keine Adapter und wenn es welche geben sollte, FINGER WEG, mechanische Schäden an der Kamera drohen.
Wie im Bild links recht deutlich zu sehen ist, ragt das EF-S Objektiv weiter über die Auflagefläche an der Kamera hinaus, also weiter in das Gehäuse der Kamera hinein. Bei den Gehäusen, welche APS-C-Sensoren verwenden, ist der Schwingspiegel kleiner, die Objektive haben hier also mehr Platz. Wenn nun jemand versuchen sollte ein solches Objektiv an eine Vollformat oder analoge EOS-Kamera anzuschließen, kann es passieren, dass der größere Schwingspiegel anschlägt. Da sich der Spiegel recht schnell bewegt, kann er ernsthafte Schäden erhalten, wenn er auf seinem Weg gegen das Objektiv schlägt!
Im Bild rechts, die Anlegepunkte für EF (rot) und EF-S (weiß) Objektive.
Dagegen passen EF Objektive an Kameras mit APS-C-Sensor, sie sind nach hinten ja kürzer! Deshalb sind die Bajonette auch unterschiedlich! EF Objektive passen an alle EOS-Gehäuse, EF-S nur an APS-C-Sensor Kameragehäuse!
Zu den speziellen „Digital-Objektiven“ (für Vollformat) gibt es ebenfalls sehr widersprüchliche Aussagen. Eventuelle Schwächen von "analogen" Objektiven, gerade zum Bildrand, wie etwa schlechtere Schärfe, höhere Vignettierung treten am Sensor angeblich stärker hervor.
Wie schon beschrieben, erledigen sich derartige Probleme von selbst, wenn Du "analoge" Objektive an kleineren Sensoren verwendest. Der kleine Sensor liegt mittig im (für sein Format) zu großen Bildkreis des Objektivs, die Randbereiche landen also gar nicht auf dem Bild.
Ein weiteres Argument, welches ich auch schon gehört oder gelesen habe ist jenes, dass diese Digital-Objektive eine spezielle Vergütung auf den hinteren Linsen haben, die der Reflexion des Sensors angepasst sein soll, die anders oder stärker als die vom Film ist. Das habe ich nicht ausprobiert und auch noch nicht ernsthaft recherchiert. Jedoch, wenn der Bildeindruck des Objektivs gefällt.....
Aber mal ganz abgesehen von „möglicherweise“ vorhandenen Unterschieden in der Abbildungsqualität, musst Du Dich auch noch entscheiden, wie lichtstark Deine neuen Objektive sein sollen. Ein Fehler, dem man gerne verfällt, ist es zu den weniger lichtstarken Objektiven zu greifen, gerade wenn man auf die Preise schaut.
"Ich fotografiere ja eh´ nicht in Innenräumen oder am Abend..."- und genau das ist hier, in genau diesem Fall, ein Fehler. Die wirkliche Stärke des flächenmäßig größeren Sensors (bei gleicher Anzahl an Pixeln) ist sein besseres Rauschverhalten Verwendest Du jedoch lichtschwache Objektive, machst Du Dir diesen Vorteil wieder kaputt.
Warum - ganz einfach!
Wie wir schon bei der Betrachtung der Blende festgestellt haben, ist die Lichtmenge, die "hinten rauskommt", also Film/Sensor trifft die Gleiche, sofern die Blende/ Lichtstärke des Objektiv gleich groß sind, unabhängig von seiner Brennweite. Und genau hier zeigt sich dann auch endlich der Vorteil der dort angegebenen Formel, welche die effektive Blendenöffnung in das Verhältnis zur Brennweite setzt.
Das nämlich bedeutet, dass es egal ist, ob Du ein 1:2/25mm Objektiv an einer FourThirds-Kamera verwendest, oder ein 1:2/50mm Objektiv (vorausgesetzt es zeichnet das Format voll aus!) an einer Vollformat-Kamera, beide Objektive stellen für das dahinter befindliche Sensorformat die Normalbrennweite dar.
Eine weitere Voraussetzung für diesen Vergleich ist allerdings, das beide Sensoren, auch wenn sie unterschiedlich groß sind, die gleiche Anzahl an Megapixeln aufweisen.
Ich vergleiche hier ausgerechnet eine FourThirds-Kamera, weil deren Crop-Faktor 2 ist und das Beispiel deutlicher und auch einfacher wird, als mit anderen Verhältnissen.
Durch das 50mm-Objektiv fällt doppelt so viel Licht ein, wie durch das 25mm-Objektiv, da seine Blendenöffnung, doppelt soviel Licht durchlässt, wie die des 25mm Objektivs. Wir erinnern uns, Blende 1:2 bei 50mm bedeutet der Blendendurchmesser ist 50mm:2= 25mm, am 25mm:2= 12,5mm. Für das 50mm Objektiv bedeutet dieses eine doppelt so große Eintrittöffnung und daher doppelt soviel Licht als bei dem 25mm-Objektiv.)
Dafür muss sich diese doppelt so große Lichtmenge aber auch auf eine zweimal größere Sensorfläche verteilen, die Lichtintensität bleibt deshalb auf der Sensorfläche die Gleiche! Eigentlich klar, aber wo ist dort der Vorteil, wirst Du jetzt sicherlich fragen.
Bei der gleichen Gesamtanzahl an Bildpixeln der verglichenen Sensoren erhält jedes einzelne Pixel des Vollformatsensors eine größere Lichtmenge als eines am FourThirds-Sensor. Hört sich im ersten Moment seltsam an? Doppelt soviel Licht auf doppelt so großer Fläche soll mehr Licht bedeuten? Doch das ist tatsächlich richtig!
Auf der großen Fläche des Vollformatsensors sind genauso viele Bildpunkte wie auf der kleineren Sensorfläche untergebracht, daher können sie selbst auch größer sein. Die gleiche Anzahl an Megapixeln für beide Sensoren war, wie oben erwähnt, eine Vorraussetzungen in diesem Vergleich.
Bei gleicher Lichtmenge pro Flächeneinheit und größerer Fläche jedes einzelnen Bildpixels des Vollformatsensors kann dieses mehr Licht aufnehmen als die kleineren Sensorpixel am Four-Thirds-Sensor. Daher weist das Bild der Kamera mit Vollformatsensors ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis auf. Mehr Licht gegenüber geringeren Störungen!
Werden dagegen Objektive mit gleichem Blendendurchmesser (nicht gleicher Lichtstärke) benutzt, so fällt in die Kameras jeweils die gleiche Lichtmenge. Bei gleicher Gesamtpixelanzahl erhält in diesem Falle auch jedes Pixel des Vollformatsensors dieselbe Lichtmenge wie die Pixel des kleinformatigen Sensors. Unter diesen Bedingungen besitzt der Vollformatsensor, zumindest was die Menge an einfallendem Licht angeht, keinen Vorteil bezüglich des Signal-Rausch-Verhältnisses.
Wir sehen hier auch, dass die Anzahl an MPix welche eine Kamera hat, nicht unbedingt etwas über deren Bildqualität aussagt. Da spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, die wir uns bei den digitalen Bildfehlern später noch näher ansehen wollen.
Leider sind Vollformatsensoren bislang im Vergleich zu kleineren Sensoren deutlich teurer, auch wenn sich die Preise mittlerweile wirklich deutlich nach unten bewegen.
Versuch eines Fazit:
Bei einer Kamera mit, im Vergleich zum Vollformat, kleineren Sensor, wird nur der zentrale Bereich des Bildkreises eines Kleinbildobjektivs erfasst. Randunschärfen landen bild-unschädlich irgendwo im Gehäuse, Fotos aus einer Crop-Kamera sind deshalb vergleichsweise schärfer, v. a. auch zum Rand hin.
Der im Vergleich engere Bildwinkel führt zu einer “Verlängerung” der Nennbrennweite. Diese bewirkt Einschränkungen im Weitwinkelbereich.
Crop-Kameras sind im Weitwinkelbereich heikler, da Randstrahlen in einem sehr flachen Winkel auf den Chip treffen. Im Weitwinkelbereich sollten deshalb spezielle, für diesen Sensor-Typ gerechnete Objektive verwendet werden, da sie eine wesentlich bessere Abbildungsleistung erzielen sollten.
Die Schärfentiefe ist an einer Vollformat-Kamera geringer als an einer Crop-Kamera.
Vollformat- Sensoren rauschen weniger als kleinere Sensoren und können besitzen einen höheren Dynamikumfang.
Ein grosser Sensor braucht grössere Linsenöffnungen, welches grosse, lange und schwere Objektive bedeutet. An einer Crop-Kamera werden auch mit vergleichsweise kleineren, kürzeren und leichteren Objektiven hohe Lichtstärken erreicht.
Es gilt allgemein die Regel, dass ein Objektiv umso besser sein muss, je kleiner der Bildsensor und je höher die Auflösung ist.
Am Ende läßt sich folgendes sagen:
Vollformat-Kamera:
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vergleichsweise schwere (und teure) Ausrüstung
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Hoher Dynamik-Umfang und niedriges Rauschverhalten auch bei hohen ISO-Werte, deshalb ideale für Konzert-, Bühnen-, “available light-Fotografie”
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Voller Weitwinkelbereich
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Vergleichsweise geringe Schärfentiefe bei offener Blende, deshalb hervorragend für Portrait-Fotografie geeignet
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Crop-Kamera:
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Durch den Formatfaktor und die hohe durchgängige Schärfe auch bei Offenblende ideal geeignet für Tele-Fotografie (Landschafts-, Tier- und Sportfotografie), allerdings erschwert diese gleichzeitig das Spiel mit Schärfe / Unschärfe
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Wegen der vergleichsweise leichteren Ausrüstung ideal für den Einsatz als Reise- und Dokumentarramera
Der Weitwinkelbereich erfordert den Einsatz spezieller Objektive, die für diesen Sensor-Typ gerechnet sind und an Vollformat-Kameras meist nicht, oder nur mit grösserer Einschränkung verwendet werden können.
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Hier in der Grafik die Abmessungn des Vollformatsensors im Vergleich zu den vorher genannten Sensoren.
Weiter geht es mit den verschiedenen Sensortypen.
Digitale Sensoren
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- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Drei
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Im Gegensatz zur Bildentstehung durch chemische Prozesse wird auf einen Sensor elektrisch „belichtet“. Derzeit gibt es drei verschiedene Typen. Eine Änderung scheint da auch in nächster Zeit nicht in Sicht zu sein. Es gibt den CCD (Charge Coupled Device), den APS (Active Pixel Sensor) der nach seiner Fertigungstechnik auch oft als CMOS-Sensor (Complementary Metal Oxid Semiconductor) bezeichnet, diese Bezeichnung werde ich ebenfalls verwenden wird und den X3-CMOS-Sensor von Foveon.
Der Siegeszug der Digitalkameras wird derzeit immer noch durch den recht hohen Preis (für ordentliche Qualität) gebremst, ist aber sicherlich nicht mehr aufzuhalten. In diesem Handbuch schreibe ich über „Kameras“ und nicht über irgendwelche Mobilfotofone, Mini-Kompakt...Knipsen. Diese Arroganz leiste ich mir hierJ, auch wenn sehr viele immer noch begeistert davon sind, was diese kleinen Geräte für tolle Fotos (bekanntlich ist alles Geschmackssache und über den kann man nicht streiten, sollte man auch nicht, bringt auch nichts!) machen.
Der Preis des Aufnahmesensor macht meist rund 40% der Produktionskosten des Kameragehäuses aus.
Der CCD-Sensor
wurde bereits 1969 von Georg Smith und Willard Boyle (die dafür 2009 den Nobelpreis für Physik erhielten) entwickelt und sollte ursprünglich eigentlich der Datenspeicherung dienen. Als man feststellte, dass das entstandene Bauteil lichtempfindlich war, wurde er speziell für Foto- und Videoanwendungen weiterentwickelt und ist in Sachen Bildqualität zurzeit unerreicht. Leider ist er durch die, für seine Produktion notwendigen, speziellen, hochwertigen Fertigungsanlagen und den hohen Anteil an Ausschuss in der Produktion sehr teuer.
Ein CCD arbeitet mit analogen Signalen, die in der Kamera zentral durch einen Analog/Digital-Wandler (A/D-Wandler) digitalisiert werden. Der Vorteil der CCD- Sensoren ist die sehr geringe Neigung zu Bildrauschen und die daraus resultierende hohe Bildqualität.
Beim CMOS-Sensor befindet sich in jedem Pixel ein RAM-Speicher und ein A/D-Wandler. Dadurch kann ein Teil der Signalumwandlung direkt im Pixel erfolgen, was eine deutlich höhere Auslesegeschwindigkeit und einen geringeren Stromverbrauch bewirkt. Allerdings verringern diese nicht lichtempfindlichen Bauteile, die lichtempfindliche Sensorfläche um etwa 50%, was zu einer erhöhten Rauschneigung des CMOS-Sensors gegenüber dem CCD-Sensor führt.
Im Gegensatz zum CCD- Sensor, dessen Pixel nur zeilen- und spaltenweise ausgelesen werden können, kann bei einem CMOS-Sensor jedes Pixel einzeln ausgelesen werden.
Allerdings sind CMOS-Sensoren durch die langen Signalleitungen zur Ansteuerung der einzelnen Pixel und die schon beschriebene verringerte „Aufnahmefläche“ anfällig gegen Rauschen, welches mit steigender Pixelzahl noch zunimmt!
Von der Bildqualität insgesamt sind die beiden angesprochenen Sensoren mittlerweile etwa gleich gut, jedoch hat jeder spezifische Stärken und Schwächen.
Vorteile/ Nachteile CCD
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geringes Rauschen
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hoher Stromverbrauch
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Vorteile/ Nachteile CMOS
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geringer Stromverbrauch, etwa 10% des CCD, die Versorgungsspannung liegt bei 3 – 5 Volt, die eines CCD bei 12V.
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Starkes Rauschverhalten erfordert Rauschkorrektur.
Während der CMOS früher eher in Kameras der Billig-Klasse eingesetzt wurde, verdrängt er den CCD mittlerweile bei den DSLR-Kameras, da hier seine Vorteile gegenüber dem CCD offenbar überwiegen. In den Kompakt- und Bridge-Kameras dominiert derzeit der CCD-Sensor den Markt.
Auf den X3-CMOS möchte ich gleich eingehen, nachdem wir die Farbdarstellung der CCD- und CMOS-Sensoren betrachtet haben.
Farbdarstellung
Alle drei Sensoren (an sich) sind farbenblind! Farben registrieren sie nur durch Farbfilterfolien vor den einzelnen Sensorelementen (Pixeln). Dabei verwenden der CCD und der CMOS die gleiche Technik an. Und die dabei angewendete Vorgehensweise schauen wir uns im folgenden einmal an.
CCD und CMOS
Vor jeder einzelnen Sensorzelle ist eine Farbfilterfolie angebracht, die nur ihre eigene Farbe durchlässt. Die verwendeten Filter sind rot, grün und blau (additive Farbmischung / RGB-Farbschema). Das Prinzip nennt sich Bayer-Matrix, Bayer-Filter oder Bayer-Pattern (nach ihrem Erfinder Bryce E. Bayer). Im Namen der Eastman Kodak Company reichte er am 5. März 1975 das Patent hierzu den USA ein. benannt.
Aufgrund dieser Filter trifft auf jeden Sensorpixel nur eine einzelne (vom Filter abhängige) Farbe.Die Farbe jedes einzelnen der Bildpunktes im späteren Bild , wird aus den „Werte“ mehrere nebeneinander liegender Sensorzellen interpoliert (errechnet). Da das menschliche Auge im grünen Farbbereich deutlich empfindlicher ist, verwenden die meisten Hersteller doppelt so viele grüne Filter als rote und blaue. Wie viele Sensorpixel zu einem Bildpixel zusammengerechnet werden hängt vom Hersteller des Chips und von der ISO-Einstellung der Kamera ab.
Da aufgrund dieser „Zusammenfassung“ mehrerer Sensorpixel zu einem Bildpixel die Anzahl an Bildpunkten stark sinken würde, werden die einzelnen Bildpunkte mehrfach zur Errechnung von Bildpixeln benutzt. Das heißt mal mit den Pixeln „darüber“, mal mit denen darunter, mal mit denen rechts, mal links, so dass hier wieder auf eine höhere Megapixelzahl erreicht wird. Neben den „blinden“ Lücken zwischen den einzelnen Farbpixeln, begründet das Interpolieren der Farbwerte aus mehreren Pixeln einen Nachteil dieser Technik in der Farbwiedergabe. Besonders entlang von Kanten, vor allem wenn hier hohe Helligkeits- oder Farbkontraste vorliegen, entstehen falsche Farbinformationen. Die Hersteller versuchen dieses durch die unterschiedlichsten Rechenwege zu minimieren.
Die letztendliche Ausgabe der Farbwerte ist, wie wir sehen, nicht vom Sensor sondern von der Kamera-Software abhängig, so das es vorkommen kann, dass verschiedene Kameramodelle unterschiedliche Bilder erzeugen, obwohl sie denselben Chip verwenden.
Dieses führt dazu, das ein Fotograf eine Kamera total toll findet, weil ihn das Farbergebnis anspricht, eine andere aber ablehnt, obwohl beide Kameras den gleichen Sensorchip (aber eine andere Software) verwenden. Schon eine Veränderung der Firmware der Kamera kann Veränderungen in der Farbwiedergabe hervorrufen.
Der X3-CMOS
Im Gegensatz zu den beiden bisher behandelten Sensoren arbeitet der X3-CMOS nicht mit einer Bayer-Matrix. Bei diesen Sensoren werden drei unterschiedlich farbempfindliche Schichten in einer Sensorzelle übereinander angebracht, so dass einfallendes Licht je nach Farbe unterschiedlich tief eindringt. Aus der Eindringtiefe wird die Farbe „direkt“ für jeden Pixel ermittelt, sie muss nicht aus anderen Pixeln interpoliert werden! Allerdings besteht auch hier das Problem der verringerten lichtempfindlichen Oberfläche aufgrund der zusätzlich enthaltenen Bauteile, wie Speicher und A/D-Wandler. Die Auflösung ist deshalb geringer als bei CCD-Sensoren.
Wie beim bisher beschriebenen CMOS kann jedes Pixel einzeln angesteuert werden und liefert jedes für sich die kompletten Farbinformationen. Farbsäume an Kanten und Artefakte gibt es hier nicht. Mit X3-CMOS-Sensoren lassen sich, gerade für messtechnische Anwendungen, hochwertige Farbbilder erstellen. Allerdings zeigen X3-CMOS-Sensoren spezifisches Farbrauschen und Farbverschiebungen, welche ihn für die „normale“ fotografische Anwendung wenig geeignet erscheinen lassen. Ein ganz großes Problem ist die geringe Eignung für Langzeitbeichtungen, weil mit zunehmender Aufnahmedauer diese Farbverschiebungen und das Rauschen stark zunehmen.
Die Firma Sigma verwendete in mehreren digitalen Spiegelreflexkameras und auch Kompaktkameras diesen Sensortyp. Bei diesen Kameras liegt die maximale Belichtungszeit bei 2 Minuten. Bisher konnte sich dieser Sensor in der „normalen“ Fotografie, so wie wir es betreiben, nicht durchsetzen.
Hier geht es vorläufig erst einmal mit Kapitel Vier weiter, welches mit der Brennweite beginnt.