bomberEndlich ist sie fertig, naja, wenigstens vorläufig! Das war sie eigentlich schon im Sommer, der Erstflug als Gespann war in SPO im Sommer, allerdings hatte ich dass schon total vergessen. Wir haben seitdem die Drachen nicht mehr ausgepackt, das Ganze ist mir erst wieder eingefallen, als ich Anjas Bilder sah, die sie hierher hochladen wollte. Wenn die Bilder nun endlich aufgetaucht sind, darf das hier natürlich nicht fehlen.

Achtfach Gespann (Stack) aus identischen Lidl-Bombern, in der Werbung als Sportlenkdrachen  bezeichnet. Müsste die 2007 Ausgabe sein, wie die Einleiner. Hatte immer schon einmal vor einen Stack zu bauen, allerdings waren mir selbst die regulären 5-7€ für diese schweren Teile zu viel. Da sie sich in jenem Jahr schlecht verkauften, habe ich gewartet, bis sie in der Grabbelkiste für 3-4€ waren. Erstmal einen gekauft, ausprobiert, flog bei viel Wind (geschätzt 3-4bft). Mehr war von schwerem Nylon, abstehenden Nähten und Vollmaterial-Gestänge nicht zu erwarten. Danach die restlichen sieben Kites gekauft, gab leider keinen Mengenrabatt. Um nicht noch mehr, möglicherweise sinnlos, in die Sache zu investieren verwendete ich erst einmal die überzähligen Schnüre als Koppelleinen. Beim Stacken ist ein wenig Bastelei angesagt, weil es keine verbindliche Angabe für den Abstand der einzelnen Drachen untereinander gibt. Wenigstens nicht für die Lidl-Drachen.
 
Irgendwo hatte ich mal im Internet gelesen, glaubte ich mich zu erinnern, es könne als grober Anhalt etwa die 1,3-facher Leitkantenlänge für die Koppelleinen angenommen werden (finde es grad nicht mehr).
Sind die Abstände zwischen den Drachenzu klein, nehmen sich die Kites gegenseitig den Wind weg und erzeugen Wirbel, die das Flugverhalten stören. Sind die Koppelleinen zu lang, so können die Drachen zu sehr "eigene Wege gehen". Das Flugverhalten wird wieder negativ beeinflußt, das Gespann pendelt hin und her, weil die Drachen zuviel Beschleunigung zur Seite aufbauen können.
 
bomber2Für die Verbindung der Koppelleinen zum Drachen habe ich lange rumgerätzelt, wie ich das verwirkliche. Die ursprungliche Idee war, die Koppelleinen durchgehend zu machen und darin Karabiner einzubuchten. Das geht natürlich nur, wenn das Gespann ausführliich getestet ist und mit den optimalen Abständen fliegt, korrigieren ist da nicht mehr ohne großen Aufwand möglich.
 
Für erste Tests habe ich die ursprüngliche Lenkschnur in gleich lange Abschnitte geschnitten. Diese Stücke waren etwas länger als benötigt, um ausreichend Material für Schlaufen zu erhalten. Dazu markierte ich mit Abstand zu den Enden die Endpunkte für die genaue Länge und knotete entsprechend die gewünschten Schlaufen.
An den Drachen befestigte ich an den Leitkanten, dort wo die obere und die untere Querspreize liegen, kurze Schlaufen mit Knoten, an welche die Schlaufen der Koppelleinen befestigt werden. Die Waagen der einzelnen Drachen wurden natürlich an allen Drachen, bis auf den "untersten" entfernt. Aus diesem Material habe ich die zuletzt erwähnten Schnurstücke geschnitten.
Ich hatte darüber nachgedacht an diese kurzen Schnüre noch Knotenleitern einzuknoten um ein gewisses Maß an Korrekturmöglichkeiten zu erreichen, habe aber aufgrund des hohen Aufwandes ( 8 Drachen mit je vier Knotenleitern) dieses wieder verworf
en. Der "unterste" Drachen, also der, der an der Flugschnur befestigt wird, hat natürlich noch die Waage aber auch die kurzen Befestigungsschnüre. An jedem folgenden Drachen sind die Koppelleinen montiert. Dazu habe ich eine Schlaufe der Koppelleine einfach an dem Verbinder der Querspreizen zur Leitkante umgeschlagen und den Rest durch diese Schlaufe wieder zurück geführt. 
Alle Koppelleinen sind gleich lang, bis auf die beiden vorderen Leinen, welche den Leitdrachen, also den "obersten" Drachen an seinem "Vorgänger befestigen. Dieser steilere Aanstellwinkele des Drachens soll den Zug auf dasn gesamte Gespann erhöhen und bewirken, dass die Koppelleinen besser gespannt sind. Dadurch soll der ganze Stack stabiler fliegen und ein Pendeln des Gespannes möglichst unterbunden werden.
 
Bei diesen ganzen Arbeiten an den Drachen erschien mir die Fertigungsgenauigkeit der Kites nicht wirklich optimal. Aus diesem Grunde habe ich alle Gestängeteile markiert, so dass sie einem Drachen zugeordnet werden können. Dabei habe ich auch eine Reihenfolge der Drachen im Gespann festgelegt. Auf diese Weise hoffte ich eventuelle Tolleranzen auszugleichen. Wenn das Gespann erst einmal fliegt und dann jedes Mal auf die vorgesehene Weise aufgebaut wird, sind eventuelle Abweichunge der einzelnen Drachen bedeutungslos.
 
bomber1Im Urlaub dann geeigneten Wind abgewartet. Der Aufbau der Drachen ist natürlich aufgrund der vielen Koppelleinen ein wenig mühselig, ständig wirft der Wwind die  Schnüre durcheinander, Reste von Seegras oder  Treibholz vereinfachen das Ganze nicht wirklich. Aber was soll es. Jeden Drachen einzeln aufgebaut und mit Bodensteckern gesichert. Die Flugleinen mit Schlaufen an Bodensteckern ausgelegt und den ersten Drachen mit seiner Waage befestigen. Danach Stück für Stück die folgenden Drachen befestigen. Erste Flugversuche mit 3 Drachen, klappt. Dann vier, dann sechs, dann alle acht Drachen.
Sie fliegen! Je nach Flugmanöver und Windverhältnissen pendelt das Gespann etwas und der Zug wird ganz schön heftig, ist aber beherrschbar!
Böiger Wind läßt die Drachen am Boden immer wieder umkippen, Wind aus wechselnder Richtung zerrt die Drachen hin und her und bringt die Koppelleinen durcheinander. Landen ist eine Herausforderung. Die Drachen auf die Flügelspitzen abzusetzen ist eine gewisse Herausforderung. Wenn man langsam in Bodennähe anliegt, nehmen die unteren Drachen den oberen den Wind weg und diese fallen recht schnell auf den Boden, während der Rest im schlechtesten Fall durch eine Böe noch mal so richtig Auftrieb bekommt und hochsteigen will. Für den Anfang ist das Landen auf der Leitkante die einfacher Methode, allerdings machen die folgenden Startvorbereitungen die Freude über die gelungene Landung recht schnell kaputt, denn das macht nicht wirklich Spaß! Bei diesen Drachen sind die Koppelleinen zu kurz um jeden Drachen einzeln wieder umzudrehen und auf die flügelspitzen zu stellen. Man muß mehrere gleichzeitig anheben und drehen, wenn dann eine Böe kommt fangen mit Sicherheit mehrere Flügelspitzen die Koppelleinen ein und versuchen sie  festzuhalten. Wie hieß es immer in der Werbung? Ein toller Spaß für die ganze Familie. Alleine auf der Wiese, eher nicht.....
Erkenntnisse aus dem Versuch!
Für die ersten Versuche sind die einzelnen Koppelleinen sicherlich das Mittel der Wahl. Geringe Fehlstellungen einzelner Drachen können recht schnell behoben werden und ziehen ggf die Korrektur von zwei bis drei Leinen nach sich. Bei der durchgehenden Leine mit eingebuchteten Haken müsste danach wahrscheinlich jeder folgende Haken korrigiert werden. Außerdem kann man das Gespann auch mit unterschiedlichen Anzahlen an Drachen fliegen.
Der Aufbau mit diesen vielen Schnüren ist gerade bei dem für diese schweren Drachen benötigtem stärkeren Wind keine wirkliche Erholung. Daher werde ich mir eine  entsprechend angefertigte Tasche herstellen. In diese werden die gekoppelten Drachen zusammengesetzt verpackt, lediglich die Standoffs werden gelöst. Auf diese Weise hoffe ich den Aufbau zu beschleunigen und zu vereinfachen. Flugleine auslegen und sichern. Den "untersten" Drachen mit seiner Waage befestigen, Standoffs festmachen. Einen Drachen nach dem anderen aus der Tasche nehmen, Koppelleinen spannen und Standoffs rein, so müßte das alles machbar sein.
Da die schweren Drachen recht viel Wind brauchen, wird der Zug recht hoch, Koppelleinen sind dabei sicherlich nicht das Problem, jeder Drachen verteilt die  entstehenden Kräfte immerhin auf  vier davon, allerdings sollte die  Lenkschnur schon etwas kräftiger sein. Für die von mir verwendeten Lidls kann ich nur sagen, acht Stück sind vollkommen ausreichend, zwei oder drei mehr gingen sicherlich auch noch, machen das Fliegen aber eher zum Krafttraining.

Mein Fazit!
Man merkt natürlich was für eine Qualität (oder eben nicht) man dort an der Leine führt, aber für einen ersten Versuch ein Achterstack für unter 40€! Da wird es meist schon schwierig einen Drachen für zu bekommen! Ein Austausch der Gestänge um bei weniger Wind fliegen zu können, erscheint zu teuer und zu aufwändig. Der Umbau der Drachen zu Vendet-Versionen scheint ebenfalls nicht wirklich sinnvoll, weil auch das wieder eine Experimentalversion würde.
Da allerdings das Fliegen eines so großen Stacks richtig Spaß macht und in SPO in einiger Entfernung ein noch größerer Stack mit ca. 15, farblich abgestimmten Drachen flog, werde ich wohl demnächst mal nach geeigneten Drachen suchen. Selbstbau ist natürlich ebenfalls eine Option, allerdings weiß ich nicht wirklich, ob ich mir nochmal den Zweileinerbau antun soll. Die Speedwing ist zwar recht einfach zu nähen, allerdings zieht sie stark. Meine Nähkünste sind für Revs und Einleiner ausreichend, der LÓrganic ist mir aber nicht so gut gelungen.... Mal sehen, welche halbwegs ordentlichen Kites für welchen Preis zu bekommen sind und was mich das Material für 10 bis 15 farblich abgestimmte Drachen kosten würde. Das wird die Entscheidung herbeiführen.
Bis dahin......
 
Man sieht sich auf der Drachenwiese!
 
Thomas


 

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