objektiveNachdem der Begriff Brennweite bereits im ersten Kapitel im Zusammenhang mit der Blende gefallen ist, wollen wir uns in diesem Kapitel ein wenig näher damit beschäftigen. Neben seiner Lichtstärke, ist die Brennweite, eine der Kenngrößen eines Objektivs.
Die (lange) Brennweite, dient nicht (nur) dazu Fußmärsche zu sparen! Neben ihrer, rein technischen „Funktion“ den Abbildungsmaßstab in unserem Bild zu verändern, können wir mit Ihr gestalterisch tätig werden. In diesem Zusammenhang werden immer wieder die sooo starken Einflüsse der unterschiedlichen Brennweiten auf die Perspektive genannt, auch dazu kommen wir in diesem Zusammenhang noch, dem ist nämlich nicht so!

Die Brennweite eines Objektivs ist ein stark strapaziertes Werbeargument, besonders bei den sogenannten Superzooms, Reisezooms...und wie sie auch immer genannt werden.

Noch vor gar nicht so vielen Jahren wurde ganz klar davon abgeraten, Objektive zu kaufen, bei denen die „längere“ Brennweite mehr als dreimal größer als die „kürzere“ war, weil deren optische Qualität viel zu schlecht sei. 
Eine Vervielfachung des angegebenen kleineren Brennweitewertes entspricht einer gleich starken Vergrößerung des Abbildungsmaßstabs. Beispiel: Ein 50-150mm Objektiv hat eine dreifache Vergrößerung, man spricht auch von dreifach optischem Zoom (im Gegensatz zu digitalem) Zoom.
Mittlerweile werden Objektive mit zehnfacher oder gar fünfzehnfacher Vergrößerung angeboten und in vielen (Fach)-Zeitschriften wird diesen eine gute Abbildungsqualität attestiert. 
Im Computer(Bild)Zeitalter gibt es für nahezu jeden genügend Möglichkeiten der Meinungsbildung. Und da Ihr dieses hier lest, scheint Ihr ganz offensichtlich Internet-Zugang zu haben. Oder hat dieses jemand für Euch ausgedruckt?

Zurück zu den technischen Grundlagen!
Die Brennweite bezeichnet den Abstand zwischen Objektiv und Film-/ Sensoroberfläche, der notwendig ist, um „unendlich“ weit entfernte Objekte scharf abzubilden, dieser Abstand wird in Millimetern angegeben. Auf alten Objektiven findet er sich teilweise noch in Zentimetern, auf alten Objektiven aus den USA gibt es Brennweitenangaben in Inch. 
„Unendlich weit entfernt“ ist wieder ein nahezu philosophischer Begriff, wobei hier „unendlich weit“ eine Entfernung beschreibt, die mehr als 300mal weiter weg ist als die betrachtete Brennweite. 
Die Brennweite beeinflusst maßgeblich den Bildausschnitt, den Bildwinkel und den Abbildungsmaßstab, deshalb wird sie auch zusammen mit der größten einstellbaren Blendenöffnung (Lichtstärke) auf jedem Objektiv angegeben und stellt einen wichtigen Gesichtspunkt bei der Objektivwahl dar.

Je länger die Brennweite, desto kleiner ist der Bildwinkel.
Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Bildwinkel.

Lange Brennweiten erzeugen große Bildkreise.
Kurze Brennweiten erzeugen kleine Bildkreise.


Schematische Darstellung einer Linse 
       mit kurzer Brennweite                                                                         mit langer Brennweite
kurzeBrennweitelangeBrennweite
 
mit dem Bild, das sie jeweils auf einem Film abbilden würden.
 
Weiter geht es mit der Brennweitengruppe, die wahrscheinlich am häufigsten genannt und beschrieben wird. Sie ist diejenige, von der zu den Glanzzeiten der analogen Fotografie die meisten Objektive verkauft wurden. Als die Zoomobjektive noch nicht ganz so verbreitet waren, waren sie das Standart-Objektiv, welches meistens mit der Kamera verkauft wurde. 
Aber auch heute ist ihre Nennung an erster Stelle nicht ganz unberechtigt, auch wenn Zoomobjektive den Markt zu dominieren scheinen. Es ist sicherlich für viele Fotografen die erste Festbrennweite die sie sich anschaffen, denn sie hat in den meisten Objektivsystemen zwei große Vorteile. Sie ist recht preisgünstig  und dabei sehr häufig eines der lichtstärksten Objektive. 
Es ist, ihr wißt es längst, die Normalbrennweite.
 

 

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