Entfesselt Blitzen
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- Geschrieben von Thomas
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Entfesseltes Blitzen
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- Gezielter Einsatzen der Lichtrichtung zur Bildgestaltung,
- indirektes Blitzen,
- partielles Anblitzen bestimmter Motivpartien,
- Verhinderung der beliebten roten Augen,
- Schattenunterdrückung.
Das klassische entfesselte Blitzen benötigt meist Kabel. Je nach verwendetem System bleibt der volle Funktionsumfang der Blitzgeräte und der Kamera erhalten. Üblicherweise wird im Blitzschuh ein Adapter eingeschoben, der oft auch direkt die Möglichkeit zum Anschluss mehrerer Blitze anbietet.
Viele Hersteller bieten auch eine drahtlose Steuerung von Blitzgeräten an. Eigentlich eine feine Sache, jedoch muss man hier genau Hinsehen. Oftmals gibt es hier, gerade bei Systemen von Drittanbietern größere Einschränkungen im Funktionsumfang. Es kann sein, dass nur bestimmte, meist recht lange Synchronisationszeiten verwendet werden dürfen... Hier kann man bitter enttäuscht werden. Deshalb solltest Du unbedingt genau darauf achten welche Funktionen unterstützt werden und welche nicht. Hier läßt sich unter Umständen mit Systemenen von Drittanbietern viel Geld sparen, etwa wenn Du ohnehin ausschließlich die Blitze manuell einstellen willst. Möglicherweise hättest Du aber dann doch lieber etwas mehr Komfort und kauft dann ggf zweimal. Aber dass kannst nur Du entscheiden.
Beachte, dass die angegebenen Brennweiten zur Reflektorstellung nur gelten, wenn der Blitz an der Kamera montiert ist - beim entfesselten Blitzen sind sie bloß ein Hinweis auf den Ausleuchtwinkel, es ist an Dir, den Blitzreflektor so einzustellen dass das Motiv so wie gewünscht ausgeleuchtet wird.
Ich möchte hier auch noch nicht auf das Arbeiten mit entfesselten Blitzen eingehen, hier soll eigentlich nur kurz der Begriff erklärt werden und dann noch ganz kurz das Zubehör genannt werden.
Alle namhaften Kamerahersteller bieten für Ihre Kamerasysteme Möglichkeiten zum entfesselten Blitzen an. Das bedingt aber meist, dass man nicht nur einen recht teuren Systemblitz der gleichen Marke, sondern auch noch eine recht teure Fernsteuerung dieses Herstellers kaufen muss. Eines darf dabei allerdings nicht verschwiegen werden, sofern man sich die richtigen Blitze und die richtige Fernsteuerung gekauft hat, hat man meist den vollen Funktionsumfang des Kamera-/Blitzsystems auch entfesselt zur Verfügung.
Ob und für welche Kamerasysteme es Geräte von anderen Herstellern gibt, die einen vollen Funktionsumfang bieten, kann ich nicht sagen. Dazu gibt es zu viele verschiedene Systeme und Entwicklungen. Abgesehen davon hat mich diese Art des entfesselten Blitzens auch bisher noch nicht wirklich interessiert. Wenn man in verschiedenen Foren im Internet nach dem Thema sucht, scheint das alles nicht so ganz einfach zu sein, wie uns gerade die Hersteller solcher Geräte glauben machen wollen.
Was mich aber interessiert hat, ist die Funkfernsteuerung des Blitzes ohne Übertragung irgendwelcher Einstellungen. Seit David Hobby mit seinem Strobist-Blog einen Run auf diese Geräte ausgelöst hat, findet man diese, wie auch die Lampenstative und weiteres Zubehör ohne Ende im Internet, meistens auch beim gleichen Anbieter.
Die bekannteste und teuerste Version sind wohl die Pocket Wizards, denen schon fast eine Armee von billig(st) China/HongKong Geräten entgegen steht.
Nachdem ich viel im Internet über diese Geräte gelesen habe, habe ich mich entschlossen mal so ein Gerät zu testen. Ich habe mir den Cactus V4 Trigger bei Gadget Infinity bestellt und bin damit recht zufrieden. Das man mit einem Gerät für etwa 30€ nicht das gleiche an Stabilität und Zuverlässigkeit wie von einem 250€ Gerät erwarten kann, war mir von Anfang an klar.
Doch mittlerweile, nach ein paar Versuchen, mit dem Gerät bin ich durchaus positiv überrascht. Ich werde mir wohl dieses Jahr noch einen zweiten Satz bestellen, weil ich festgestellt habe, dass ich gerne drei bis vier Blitze einsetzen können möchte. Dann kann ich auf jeden Fall feststellen, ob diese Geräte wirklich so gut sind, oder ob meine Geräte ein Produktionsfehler (positiver Art) sind.
Ein ausführlicher Erfahrungsbericht ist in Arbeit und wird nachgeliefert.
Weiter geht es mit den sogenannten Spitzlichtern.
Spitzlichter
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- Geschrieben von Thomas
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Spitzlichter
Eine geringe Menge an direktem Licht kann zur Erzeugung von Spitzlichtern eingesetzt werden. Gerade bei Portraits wirken Spitzlichter in den Augen sehr natürlich, ein Fehlen erweckt schnell einen leblosen Eindruck. Aus diesem Grund haben schwenkbare Blitzgeräte oft einen zusätzlichen kleinen Blitz oder eine Streuscheibe für einen geringen Anteil von direktem Licht.
Wenn Du willst, kannst Du aber natürlich auch Dein eingebautes Blitzgerät für Direktlicht nutzen und ein zweites für indirektes, gestreutes, weiches Licht als Slaveblitz auslösen. (Slaveblitze sind Blitze, die z.B. über eine Fotozelle von anderen Blitzen drahtlos ausgelöst werden können. Dazu gibt es spezielle Blitze, oder Adapter, die diese Steuerung übernehmen, z.B. den Mecalux 11 für Metz Stabblitze.)
In diesem Falle solltest Du die Leistungseinstellung der beiden Blitze manuell vornehmen, ein externer Blitzlichtmesser oder diverse digitale Probeschüsse sind dabei recht hilfreich!
Weiterhin solltest Du beachten, dass sich der Blitz, welchen Du zur Erzeugung der Spitzlichter verwendest unter Umständen, je nach Winkel zum Motiv, in den Augen desselben wiederspiegeln kann. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, jedoch wirkt ein kleines eckiges Spitzlicht in den Augen meist sehr unschön und unnatürlich .Wenn es also schon direkt sichtbar ist, so sollte es meiner Meinung nach schon rund sein und somit an die sonne erinnern, dieses wirkt natürlicher. Bei analogen Fotos, bzw. Ausdrucken, ist das meist nicht ganz so ein Problem, (Poster ggf. ausgenommen) da man, im Gegensatz zum Bild am Computer nicht reinzoomen kann.....
Rund bekommst Du den Reflex zum Beispiel durch Verwendung einer Softbox oder eines runden Reflekturs zur Erzeugung des Spitzlichtes. Ganz verschwindet die Abbildung des Blitzes, oder der Lichtquelle, indem Du sie seitlich vom Motiv ausrichtest.
Das ist, so als ob Du einen Spiegel fotografieren willst. Stehst Du direkt davor, bist Du im Bild, bewegst Du Dich immer weiter zur Seite, fällst Du irgendwann aus dem Rahmen. Auch hier hilft eine gewisse Kenntnis im Billard - Einfallwinkel ist gleich Ausfallwinkel.
Doch wo Licht ist, ist meistens auch Schatten und mit diesem wollen wir uns im nächsten Abschnitt beschäftigen.
Licht und Schatten
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- Geschrieben von Thomas
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Licht und seine Schattten(seiten)
Schatten und Kreuzschatten
ohne sie wäre die (Blitz-)Fotografie irgendwie uninteressant. Schatten können Bilder interessant machen, Tiefe darstellen, Atmosphäre vermitteln, aber sie können Bilder auch völlig zerstören.
Fast immer ist die Lichtquelle nicht unmittelbar beim Objektiv angeordnet, die einzigen Ausnahmen bilden wohl die Ringblitze, wie auch die Zangenblitze.
Der Blitz hat deshalb eine wenn auch nur geringfügig andere Blickrichtung als das Objektiv. Das ist nicht unbedingt viel, kann aber ausreichen um uns Probleme zu bereiten. Denn er beleuchtet nicht genau dass, was der Film bzw. der Sensor „sieht“.
Solange es sich um Objekte im Vordergrund handelt und die abgegebene Lichtmenge ausreicht, passiert meist überhaupt nichts. Diese Objekte werden ausgeleuchtet, jedoch entsteht unmittelbar dahinter ein Schatten.
Objekte im Hintergrund können im Schatten des Vordergrundes liegen, und da das Objektiv nicht an der Stelle des Blitzes ist, erscheinen sie unter Umständen auch auf der Bildfläche.
Schatten an sich wären ja eigentlich kein Problem, häufig genug sind es gerade fehlende Schatten, welche ein sonst technisch gutes Bild flach und langweilig wirken lassen. Das Problem entsteht da unser Blitzlicht nun einmal eine nahezu punktförmige Lichtquelle ist und isein Licht stark gerichtet abstrahlt. Deshalb treten die Schatten, welche es erzeugt, stark konturiert hervor und haben auch noch einen hohem Kontrast. Dieser Erscheinung sollten wir deshalb überlegt und beherzt entgegentreten.
Zwei Möglichkeiten bieten sich an, wenn man davon absieht, den Blitz wie bei Makroblitzen ums Objektiv herum anzuordnen (Schatten werden auf diese Weise völlig verhindert).
Der erste Lösungsansatz fordert ganz einfach „der Hintergrund muss weg!“.
Die Realisierung dieser Forderung ist unter Umständen, sofern sie überhaupt umsetzbar ist, eigentlich recht einfach: Du entfernst Dein Motiv einfach möglichst weit von der Wand oder dem Hintergrund auf dem sich der Schatten abbildet.
Sobald das Motiv aus mehreren Teilmotiven besteht welche einander überschneiden ist es allerdings weniger einfach, die verschiedenen Elemente können sich gegenseitig beschatten. Durch geschicktes Ausrichten deines Lichtes kannst Du jedoch die schlimmsten Schatten verhindern, meist aber nicht alle.
Die beiden folgenden Grafiken sollen das generelle Vorgehen am Beispiel eines Paarbildes, wie sie zum Beispiel bei Hochzeiten üblich sind, erläutern.
Die Schatten sind sichtbar -
vielleicht nicht immer, aber meistens dann, wenn man sie nicht brauchen kann.
Bevor es nun jemand falsch versteht: Das hier sollte jetzt nicht so verstanden werden, dass Schatten immer schlecht sind. Schatten, wenn sie richtig eingesetzt werden, geben dem Bild optisch eine dritte Dimension. Sie zeigen Tiefe, zeigen an, das ein Objekt vor dem anderen steht. Das ein Teil näher an der Kamera ist., der andere weiter entfernt. In geeigneter Anordnung kann so Tiefe im Bild dargestellt werden, ohne das ein Gegenstand den anderen Verdecken muss.
Die Frau steht in dieser ersten Grafik vor dem Mann, aus Sicht des Fotografen leicht nach links versetzt. Wenn der Fotograf den Blitz gegenüber dem Objektiv aus seiner Sicht nach rechts anordnet, so wird der Schatten der Frau auf dem Mann sichtbar. (in der Grafik rot dargestellt) Natürlich ist das in dieser Grafik nun so konstruiert das es funktioniert, aber meist steht der Fotograf nun mal mit der Kamera frontal vor dem Motiv, also mittig.
Da direkt von vorne geblitzt (Kamerablitz oder externer Blitz auf Blitzschuh der Kamera) rote Augen vorprogrammiert sind, nehmen viele Portrait- und Hochzeitsfotografen den externen Blitz vom Blitzschuh der Kamera. Dieser wird dann zum Beispiel seitlich auf eine Blitzschiene, montiert oder abgesetzt von der Kamera auf ein Stativ gesetzt (Stichwort entfesselt Blitzen) oder sie halten ihn seitlich der Kamera in der Hand. Und je nachdem wie weit seitlich der Blitz ist, wird der Schattenwurf der vorne stehenden Person größer oder kleiner.
Die Schatten sind nicht sichtbar
Wird der Blitz allerdings links vom Objektiv angeordnet, so wirft die Frau zwar immer noch ihren Schatten auf ihren Mann, dieser wird aber auf dem Film/Sensor bei geeigneter Positionierung der Kamera nicht sichtbar. Wir haben den beschatteten Hintergrund quasi hinter das Vordergrundmotiv geschoben.
Die in der oberen Grafik dargestellten Schatten sind natürlich meist nicht die tiefschwarzen Schatten wie unter einem großen Vordach oder hinter einer Mauer. Von irgendwoher wird meist noch Licht in diesen Bereich hineinreflektiert.
Jedoch reicht dieser kleine Helligkeitsunterschied oft schon aus um einen grauen Fleck auf das sonst perfekt belichtete weiße Braukleid zu werfen, bzw. den sonst perfekt belichteten schwarzen Anzug des Bräutigams an dieser Stelle „absaufen“ zu lassen.
Diesen Schattenwurf kann man natürlich auch durch geeignete Aufnahmeposition der Kamera ausgleichen. Frontal vor dem Motiv ist auch nicht immer die Musterlösung!
Es geht hier auch nur darum das Bewusstsein dafür zu schärfen, die Schatten im Bild zu beobachten und sofern nötig Gegenmaßnahmen einzuleiten, oder vielleicht besser ausgedrückt: auch die Schatten als Gestaltungselement mit im Bild zu komponieren.
Die zweite Lösung
verlangt nach nicht gerichtetem, diffusem Licht. Das generell harte Blitzlicht bekommst Du nur weicher, indem Du spezielle Aufsätze für Blitze benutzt (Diffuser, Softbox), oder den Blitz indirekt über eine weiße Wand oder Decke einsetzt.
Und genau damit geht es gleich weiter, dem indirekten Blitzen.
Indirekt Blitzen
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Indirekter Blitzeinsatz
Um eine weichere Ausleuchtung Deines Motivs zu erreichen, musst Du die Leuchtfläche vergrößern. Du musst von der kleinen, stark gerichteten Lichtaustrittsfläche Deines Blitzgerätes auf eine möglichst große, diffuse s Licht abstrahlende Leuchtfläche kommen.
Dieses kannst Du erreichen, indem Du Vorsätze für Deinen Blitz verwendest, wie etwa einen Bouncer (Joghurtbecher), einen Schirm, einen Refektor, eine Softbox.....
Eine weitere Möglichkeit ist das Spielen über "Bande", oder auch indirkete Einsatz des Blitzes.
Genau genommen ist es auch eine Art Reflektor, Du verwendest die möglichst weiße Decke des Raumes oder eine Seitenwand.
Dazu benötigst du einen abnehmbaren Blitz (mit Kabel oder drahtlos) oder zumindest einen schwenkbarer Blitzkopf. Sofern zuletzt genannter entsprechend schwenkbar ist (meist lassen sich externe Blitze zumindest auf und ab verstellen, so dass ein Einsatz gegen die Decke möglich ist), kannst Du auch diesen nutzen, die entfesselte Version ist aber natürlich flexibler.
Alle genannten Möglichkeiten gehen zum Teil erheblich auf Kosten der Blitzleistung. Zum Beispiel vergrößerst Du beim indirekten Blitzen über die Decke zum einen die Wegstrecke vom Blitzkopf zum Motiv, sowie auch die Streuung des abgegebenen Blitzlichtes unter Umständen erheblich!
Wer zu Hause ein kleines improvisiertes Studio einrichten will, kann für den Anfang versuchen eine möglicherweise bereits vorhandene Diaprojektionswand einzusetzen. Diese bekommt man allerdings auch schon mal auf Flohmärkten günstig angeboten.
Um diese Leinwand als Reflektor einzusetzen, wird sie seitlich der Kamera aufgestellt und durch das entsprechend seitlich ausgerichtete Blitzgerät angestrahlt. Dieses ergibt eine große "Blitzfläche" und damit diffuses Licht, dass Ganze meist auch noch mit hinnehmbarer Leistungsminderung bei großer Flexibilität.
Mit diesem Beitrag ende dieses Kapitel. Es geht weiter im Kapitel Neun (Kapitel Acht ist noch nicht fertig) mit den Tipps und Tricks, der erste befaßt sich mit dem Verreisen und den dabei immer häufiger zu passierenden Röntgenkontrollen.