Zweipunktmessung ist ein weiteres Mittel zur Belichtungsmessung. Wie der Name schon vermuten läßt, erfordert sie die Möglichkeit der Spotmessung. Du misst in Deinem Motiv sowohl eine helle als auch eine dunkle Stelle an, in denen Du noch Zeichnung haben möchtest. Dieses Vorgehen setzt natürlich voraus, das diese nicht aus dem Belichtungsumfang Deines Mediums herausfallen!

Von den gefundenen Messwerten nimmst Du den Mittelwert für die Belichtung. In diesem Fall ist es eindfacher die Belichtungen als Lichtwerte zu messen und den Durchschnitt hieraus zu berechnen. Erst danach rechnest Du in Blenden und Zeiten um.

Errechnest Du stumpf aus Blenden oder Zeiten den Mittelwert, erhältst Du ein falsches Ergebnis. 1/8 und 1/500 sind? 

Der richtige Mittelwert ist 1/60sec.

Durch die (richtige) Berechnung des Mittelwertes verteilst Du wichtige Schatten und Lichter gleichmäßig um 18% Grau und nutzt dadurch den Belichtungsumfang Deines Mediums optimal aus. Alles was außerhalb dessen liegt fällt natürlich auch bei dieser Methode "hinten runter".

Diese Messemthode hat nichts mit Integralmessung zu tun! Hier wird  unabhängig von der Größe der einzelnen Motivteile die ermittelten Helligkeiten verrechnet!

Beispiel

Du ermittelst LW 6 und LW 13 für den Kontrastumfang, dies entspricht 8 Lichtwerten (1:256).
Gerechnet ergibt sich ein Mittel von LW10, dies entspricht z.B. f/4 bei 1/60s.

Misst Du bei jedoch bei einer eingestellten Zeit von1/60 sec die Blendenwerte an den gleichen beiden Punkten so erhältst Du f/1,4 und f/11 (7LW). Als Durchschnitt errrechnest Du, jedenfalls rein mathematisch,  Blende6,4. Falls Du nur mit ganzen Blendenschritten arbeiten kannst, könntest Du entweder f/5,6 oder F/8 bei 1/60s einstellen.
Deine Belichtung liegt einen bis zwei LW daneben, was sich auch nicht wesentlich verbessert,  wenn Du halbe oder drittel Blenden einstellen kannst.

Bilde zur Probe die Blendenreihe zwischen 1,4 und 11!  Du siehst es sofort, richtig ist f/4!

Die Verwendung zusätzlicher Messpunkte stellt eine Verfeinerung dieses Verfahrens dar.
Wichtig ist, dass Du in den Lichtern und in den Schatten jeweils die gleiche Anzahl anmisst. Auch Punkte mittlerer Helligkeit können mit dazu genommen werden! Auch hier wird die durchschnittliche Belichtung als LW bestimmt! Je mehr Messpunkte Du nutzt, desto toleranter gegenüber kleineren Fehlern bei einzelnen Messpunkten wird die Methode. Sie wird natürlich auch zeitaufwändiger. Bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen also eher ungeeignet.

Damit haben wir das Kapitel Belichtungsmessung beendet. Die Belichtungsmessung wird uns natürlich weiterhin begleiten. Nachdem wir schon so viel Film und Sensor behandelt haben, beginnt das nächste Kapitel auch direkt mit den "Speicher"-Medien, welche wir ein im Folgenden ein wenig genauer betrachten wollen.

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