Der Belichtungsmesser
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Zwei
- Veröffentlicht: 14. Dezember 2011
- Zugriffe: 7560
Für alles, was wir hier bezüglich des Belichtungsmessers (Beli) betrachten, musst Du Dir folgendes merken:
Belichtungsmesser messen nur die einfallende Lichtmenge, d.h. Helligkeit - keine Farbe!"
Dabei ist es für die reine Funktion "Belichtungsmessung" egal, ob das Gerät in eine Kamera integriert ist, oder ein eigenes Gerät bildet, digital oder analog anzeigt, nagelneu oder 40 Jahre alt ist. Digitalkameras erreichen durch den Weißabgleich eine gewisse Farbkorrektur, das hat aber mit der Ermittelung von Blende und Belichtungszeit nichts zu tun!
Funktionsprinzip des Belichtungsmessers
Technische Grundlagen, möglichst untechnisch erklärt
Um die Belichtungsmessung verständlich zu machen, kurz und „untechnisch“ das Funktionsprinzip des Belichtungsmessers (egal, wie er in Deinem Fall aussieht). Kernstück des Beli ist ein lichtempfindliches Bauteile das irgendwie auf einfallendes Licht reagiert. Diese Bauteile haben zum Teil unterschiedliche Charakteristiken, ich werde dazu noch etwas schreiben, wenn ich die Ausrüstung behandel. Wichtig ist für uns im Moment lediglich, das es dieses tut und dabei eine vorhersehbare und wiederholbare Reaktion erfolgt. Genaueres brauchen wir erst einmal nicht, wir wollen fotografieren und die Dinger nicht reparieren!
Vorhersehbare und wiederholbare Reaktion bedeutet für uns, dass dieses Bauteil immer, bei einer gewissen Menge an einfallenden Licht, die gleiche, Anzeige bringt! Fällt eine andere Menge Licht ein, zeigt es eine jeweils andere, ebenfalls vorhersehbare Reaktion. Lichtmenge A bewirkt eine bestimmte Reaktion, Lichtmenge B eine andere und Lichtmenge C wieder eine andere. Und auf genau diese Weise passiert das jetzt, morgen und auch noch in drei Wochen!
Diese Reaktionen werden irgendwie sichtbar gemacht, z.B. durch einen Zeiger der uns durch seine Bewegung auf einer Skala die einzustellende Zeit/Blendenkombination anzeigt. Manche Belichtungsmesser geben auch Lichtwerte (LW) an, die behandeln wir im folgenden Abschnitt.
Bei vielen älteren Kameras zeigt sich das Ergebnis der Messung als Zeiger oder Leuchtbalken, der durch verändern von Blende oder Belichtungszeit auf eine bestimmte Stellung gebracht werden muss, oder aber bei der richtigen Einstellung dann grün leuchtet. Bei aktuellen Geräten zeigt meist eine Digitalanzeige die Zeit-/ Blendenwerte.
Belichtungsmesser taten lange Zeit nichts anderes, als auf einer Skala die einfallende Lichtmenge anzuzeigen. Sie konnten keine Zeit- oder Blendenwerte angegeben, die man sofort an seiner Kamera einstellen konnte! Der Fotograf musste nach der Messung in einer Tabelle nachsehen, oder mit Hilfe einer Formel berechnen, welche Zeit er bei der von Ihm gewünschten Blende und dem verwendeten Film einstellen musste.
Ganz frühe Geräte hatten gar keine Skala oder Zeiger. Sie verwendeten kleine Streifen Fotopapier die bim Gerät belichtet wurden. An der Verfärbung, welche die Belichtung (ohne Entwicklung) hervorrief, musste der Fotograf mit Hilfe von Vergleichstafeln die Belichtungszeit ermitteln.
Bei moderneren Belichtungsmessern wählst Du die Filmempfindlichkeit, drehst einen Einsteller so lange, bis der Zeiger des Gerätes auf eine bestimmt Markierung zeigt, oder aber eine Digitalanzeige gibt Dir direkt die möglichen Zeit/Blendenkombinationen an. Egal wie Dir die Ergebnisse angezeigt werden, dieses grundlegende Funktionsprinzip ist für alle Belis gleich, egal ob eingebaut oder als Handgerät! Es wird nur die in das Gerät einfallende Lichtmenge gemessen. Welche Meßmethoden es gibt und welchen Einfluss die verschiedenen Motivprogramme haben können, behandeln wir auch noch.
Auch wenn ich es jetzt schon mehrfach schrieb: Dieses Prinzip der Belichtungsmessung musst Du „gefressen“ haben! Sonst kannst Du einerseits bei den folgenden Abschnitten über die Belichtungsmessung und ihre Probleme nicht wirklich folgen. Und was noch viel schlimmer ist, Du wirst der Bevormundung durch die Kameraautomatik nicht entgehen können und selbstbestimmt fotografieren! Die Grundsätze der Belichtungsmessung sind für die kreative Fotografie von grundlegender Bedeutung und gelten auch für Digitalkameras! Selbst wenn die Programme moderner Kameras immer umfangreicher und die zur Ermittlung der Belichtungsdaten benötigen Datenbanken immer größer werden und teilweise 30.- 50.000 Einträge umfassen.
Wenn Du wirklich kreativ fotografieren willst, solltest Du spätestens jetzt verstanden haben,
-
- dass der Belichtungsmesser ausschließlich Helligkeit misst und
- alles nur auf Durchschnittshelligkeit belichtet!
Falls Du nun der Meinung bist, dass Du unbedingt einen Handbeli brauchst, in dem später folgenden Kapitel, welches sich mit Zubehör beschäftigen wird, werde ich ein paar kleine Tipps geben, worauf Du achten solltest, bevor Du Geld ausgibst.
Um weitermachen zu können, brauche ich noch ein Werkzeug und bevor ich hier weiter umständlich darum herum formuliere, schiebe ich das Thema Lichtwerte nun ein.