Blooming
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- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Fünf
- Veröffentlicht: 23. Februar 2012
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Blooming bezeichnet den plötzliche Kontrastverlust durch Überzeichnung in hellen Bildteilen. Befinden sich in Deinem Motiv sehr hohe Helligkeitswerte, sind vor allem ältere CCD–Sensoren ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in der Lage, die umgebenden Bereiche fein abgestuft wiederzugeben.
Die "überschüssigen" elektrischen Ladungen der überbelichteten Sensorzellen beginnen auf benachbarte Zellen überzuschwappen und füllen deren Ladung auf. Dabei erzeugen sie eine nahezu einfarbig weiße Fläche im Bild.
Blooming ist daher ein typischer digitaler Bildfehler, auch wenn es dem Ausbrennen der Lichter in der analogen Fotografie natürlich sehr ähnlich ist.
Blooming zeigt sich meist als mehr oder weniger langer Streifen, welches von der Lichtquelle ausgehend parallel zur kurzen Bildseite verläuft. Dieses liegt daran, dass besonders jene Sensorzellen für Blooming empfindlich sind, welche zum zeilenweise Auslesen der Bilddaten miteinander verbunden sind.
Anmerkung:
Allerdings ist dieses nicht die einzige Definition die man für Blooming finden kann! Manchmal wird auch ein nach alle Seiten ausgedehntes Verlaufen als blooming bezeichnet, welches wiederum an anderer Stelle als Smear bezeichnet wird, siehe Bildbeispiel oben.
Der Blooming Effekt kann durch bauliche Maßnahmen im Sensor, den sogenannte Anti-Blooming Gates verringert oder auch, bis zu einem gewissen Punkt verhindert werden. Dazu werden anstelle der „normalen“ Isolation, welche die einzelnen Sensorzellen elektrisch voneinander trennt, zusätzliche „Gräben“ zwischen den Sensorpixeln eingebaut. Deren Aufgabe ist es, die überschwappenden elektrischen Ladungen aufzufangen und abzuleiten, um auf diese Weise das Blooming zu verhindern oder wenigstens zu reduzieren.
Der große Nachteil dieser Maßnahme ist jedoch die Verminderung der nutzbare Pixelfläche auf etwa 70%. Das heißt, die Bereiche des Sensors auf denen keine Bildinformationen gewonnen werden können, vergrößern sich, die Auflösung und Bildschärfe des Sensors sinken.
Für unsere „normale“ Fotografie ist dieses sicherlich ärgerlich, aber nicht wirklich ein Problem.
Gänzlich anders ist dieses jedoch in Bereichen, welche mit extrem wenig Licht bei gleichzeitig hohem Helligkeitskontrast arbeiten müssen, z.B. in der Astrofotografie. In diesem Bereich kann man es sich nicht leisten, dass derart große Anteile der Sensorfläche blind sind, oder aber Sensoren ein Blooming zeigen.
Für derartig spezielle Aufgaben setzt man meist Sensoren ohne Anti-Blooming Gates ein und verwendet andere Techniken um das Blooming zu verhindern.
Hierzu löst man mehrere kürzere Belichtungen schnell hintereinander aus, welche alle unterhalb der Blooming-Schwelle liegen. Die dabei gewonnenen Einzelaufnahmen werden dann mittels Bildbearbeitungsprogrammen übereinander legt, um am Schluss ein auswertbares Bild zu erhalten.
Der nächste, typisch digitale Bildfehler sind die Hotpixel.