Belichtungsmesser
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- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Veröffentlicht: 23. Februar 2012
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Belichtungsmesser, Fotozellen und Batterien
Als erstes Zubehör, möchte ich den Belichtungsmesser vorstellen.
Der (Hand-)Belichtungsmesser
Wir haben uns im Rahmen dieses kleinen Kurses schon des öfteren mit der Belichtungsmessung beschäftigt, wenn auch nicht immer unbedingt als eigenständiges Gerät, sondern oft auch als „Funktion“ unserer Kamera, wenn er auch nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Belichtungsmesser zu kaufen, sollte sich ein wenig umsehen und, wie so oft, wissen wonach er sucht. Neue Geräte kosten zwischen 100 und 500€ ff, so richtig Gute auch schon mal mehr.
Es gibt drei Bauarten von Belichtungsmessern, die sich durch das verwendete Messelement unterscheiden:
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Selenzelle,
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CDS (Cadmiumsulfidschicht),
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SBC (Silicon Blue Cell).
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Die Selenzelle
ist eigentlich eine Solarzelle, deren Stromabgabe zur Anzeige genutzt wird. Sie wird, gerade in Onlineauktionshäusern, gerne dadurch hervorgehoben und besonders beworben, das sie keine Batterie braucht. Das ist in Zeiten der verstärkten Besinnung auf regenerative Energieen sicherlich äußerst löblich und hervorzuheben. Allerdings sind aus heutiger fotografischer Sicht Geräte, welche mit dieser Technik arbeiten, zum praktischen fotografieren alter „Kram“. Unabhängig davon haben sie natürlich für Manchen einen gewissen nostalgischen Wert und besetzen einen Stammplatz in der Vitrine, so wie bei mir der Gossen Sixtomat.
Sie funktionieren nur bei viel Licht und verändern mit zunehmenden Alter die Messcharakteristik. Das liegt daran, dass bei manchen Geräten die Versiegelung, welche die Meßzelle umhüllt, brüchig oder porös wird, die Platten der Meßzelle oxidieren. Falls Du Dir also wirklich einen Belichtungsmesser kaufen möchtest, weil Du Dir vornimmst besser fotografieren zu wollen, dann tue dieses lieber mit einer Museumskamera und betreibe „Grundlagenforschung“ (so sehe ich wenigstens meine Arbeit mit meiner Plaubel). Aber mache dann bitte kein Belichtungsschätzen mit einem Museums-Belichtungsmessgerät.
Natürlich haben früher auch Fotografen damit gearbeitet, aber die damaligen Filmmaterialien waren derartig "unsensibel", dass diese Belichtungsmesser dafür hinreichend genau waren. Für die Empfindlichkeit der Glasplatten kann etwa ein ASA-Wert von 1 angenommen werden.
Bei den heutigen, hochsensiblen Emulsionen, welche Belichtungen durch winzige Blendeöffnungen im einhundertstel Sekundenbereich zulassen, kannst Du mit diesen "Schätzeisen" nicht wirklich sinnvoll arbeiten und schon gar nicht reproduzierbare Ergebnisse schaffen.
Wer sich natürlich der Arbeit mit authentischen "alten" Materialien verschrieben hat, hat mit diesen Geräten natürlich keine Probleme. Wenn Du zum Beispiel, Deine Emulsionen selbst nach alten Rezepten herstellst und damit Deine Glasplatten beschichtest, wird Dir der neueste, volldigitale LCD-Blitzbelichtungsmesser nicht viel geben können. Hier solltest Du das Geld für einen hochmodernen Belichtungsmesser sparen, von dem gesparten Geld lieber mehr Platten beschichten und auf diese Weise einen soliden Erfahrungsschatz zur Beurteilung der Belichtungszeit aufbauen. Dieser war nämlich auch damals für die meisten Fotografen DIE Grundlage für ihre Belichtungseinstellungen.
Der CDS (Cadmiumsulfidschicht)
ist ein Fotowiderstand, der bei Lichteinfall seinen Widerstand verändert. Im Gegensatz zur Selenzelle benötigt zum Betrieb eine Batterie, teilt mit dieser jedoch das Schicksal mittlerweile nicht mehr Stand der Technik zu sein. Beispiele wären die recht häufig zu findenden Weimar Lux, oder Gossen Sixtar Geräte. Auch hier baut sich die im Fotowiderstand verbleibende Spannung recht langsam ab, so dass es bei schnell auf einander folgenden Messungen schon mal zu Fehlmessungen kommen kann.
Der/ die SBC (Silicon Blue Cell)
ist ein elektronisches Bauelement, welches mit verändertem Lichteinfall seine Sperrwirkung verändert. Sie besitzen eine hohe Empfindlichkeit, eigenen sich zur Blitzmessung (jedenfalls sofern der Hersteller des Gerätes diese Funktion vorsieht) und haben Messwertspeicher. Sie (ver)brauchen Batterien und sind zum Teil echte Stromfresser.
Egal welches Modell, welche Marke oder welches Preissegment es werden soll, wichtig ist, dass es ein SBC (Sillicium Blue Cell) ist, CDS-Geräte sind zu unempfindlich und von Selenzellen brauchen wir aus den oben genannten Gründen hier nicht noch einmal schreiben.
Du solltest Dich vorher informieren, welchen Batterietyp der angepeilte Belichtungsmesser verwendet!
Manche (ältere) Geräte (auch SBC) verwenden noch Batterien, die seit ein paar Jahren nicht mehr verwendet werden dürfen, weil sie Schwermetalle enthalten (das gleiche Schicksal teilen auch Fotoapparate, wie etwa die Topcon meiner Mutter).
Für manche dieser Geräte gibt es Adapter (allerdings eher selten) um zeitgemäße Batterien verwenden zu können. Wichtig ist, das diese die gleichen elektrischen Kennwerte haben, wie die originale Batterie. Sonst gibt es falsche Messergebnisse, von der Größe passen so einige Batterien in das Gehäuse des Belichtungsmessers, allerdings nicht von den elektrischen Werten!
Schon eine Abweichung von 0,2V kann Dir völlig unsinnige Ergebnisse liefern. Gleiches gilt übrigends auch für die Verwendung von Akkus, wie zum Beispiel AA- Akkus, die meist nur 1,25 V und nicht 1,5V liefern wie es zum Beispiel AA- Batterien tun. Einer Taschenlampe oder einem ferngesteuerten Auto macht das nicht viel aus, einem doch recht sensiblen Meßgerät schon! In einem solchen Falle ist eine, durchaus auch etwas größere, Testserie unbedingt notwendig.
Interessant ist sicherlich auch, wie der Belichtungsmesser sich verhält, wenn die Ladung der Akkus abnimmt. Sofern die Werte durchgängig stimmen geht es, wenn nicht, keine Akkus nutzen! Besonders vor dem Hintergrund, dass sich die meisten Akkus recht schnell durch bloßes herumliegen selbst entladen, von möglichen Kriechströmen oder Übergangswiderständen aufgrund von Korrosion im Gerät einmal ganz abgesehen!
Andere Geräte wiederum benötigen spezielle „Fotobatterien“, welche häufig recht teuer sind. Das gilt natürlich auch für Kameras welche solche Spezialbatterien verwenden. Auch wenn die meisten Digitalen mittlerweile ja mit Akkus betrieben werden. Für meine, mittlerweile in mein privates Kameramuseum verbannte EOS 1000F, sollte ich schon mal in Stuttgart für die benötigte 2CR5- Batterie im Fotoladen 18€ bezahlen. Außerdem solltest Du beachten, dass unter Umständen manche Batterien nicht überall verfügbar sind. (Urlaubsreise....)
Vielleicht kann man den betreffenden Belichtungsmesser auch vom Hersteller, oder Kameramechaniker neu kalibrieren zu lassen. Das ist meist eine Frage der Kosten, bei guten Geräten kann man so etwas manchmal machen lassen.....
Ein ganz anderer Ansatz ist der, einfach die möglicherweise vorhandene Digitalkamera zu verwenden. Da Blendenreihe und Belichtungszeitenreihe genormt sind, kann man die gemessenen Werte direkt übertragen und spart sich bei Verwendung der Digitalen das Polaroid, gleiche (Vollformat) bzw. umgerechnete Brennweite vorausgesetzt.
Als nächstes Zubehör kommt das Stativ dran, welches sicherlich den meisten von Euch als Zubehör als erstes einfällt.