Das Stativ – Grundsätzliches

MamiyastativSicherlich benötigst auch Du für eine gründliche Gestaltung Deiner Fotos unter Umständen doch etwas mehr Zeit. Hier mal einen etwas anderen Ausschnitt ausprobieren, da mal etwas reinzoomen, oder lieber doch raus? Was liegt denn da für ein Müll? Aus der Hand fotografieren ist bei dieser Arbeitsweise sicherlich nicht möglich, von größeren Kamerakalibern einmal ganz abgesehen. (Street – und Reportage-Fotografen dürfen hier einmal wegsehen)

Auch wenn Du nun möglicherweise sagst: “So genau will ich das nicht machen, ich will keine „Ansel Adams Landschaftsfotografie“ betreiben!“ lässt sich eine Einflussnahme auf das Foto durch die Blende, nur durch die Veränderung der Belichtungszeit ausgleichen. Spätestens bei langen Brennweiten, geringem Licht oder der Verwendung eines Konverters hast Du verloren.
Das Thema ist allerdings schon fast ein eigenes Kapitel wert.

 

Das Stativ

„Ohne Stativ knipst man - mit Stativ fotografiert man.“ Von unbekannt.

Stative bieten, neben dem Nachteil des größeren Platzbedarfs und dem zum Teil deutlich höherem Gewichtes der Ausrüstung, folgende Vorteile:

    • Du kannst längere Verschlusszeiten halten,
    • Du erhältst schärfere Bilder auch bei kurzen Verschlusszeiten,
    • Du kannst nahezu beliebige Abblenden. Die Blende wird durch das Stativ zu einem Mittel der Bildgestaltung und dient nicht mehr bloß dazu möglichst kurze Verschlusszeiten zu ermöglichen.
    • Du kannst Dein Bild sorgfältiger gestalten. Dieses ist meist auch noch eine psychologische Angelegenheit. Da der Aufwand für die Aufnahme steigt, überlegt man sich vorrangig die Komposition. Deshalb ist dieser Effekt nicht nur allein mit dem Stativ zu erreichen oder ihm allein zu zuschreiben, man kann dieses auch durch eine geeignete Kamerawahl erreichen. Knipserei mit dem Stativ ist etwas für echte Hardcore-Knipser.


Durch richtigen Einsatz Deines Stativs vermeidest Du weitgehend Verwackelung. Doch solltest Du dabei folgende Punkte beachten:
• Nicht alle Stative sind wirklich zum fotografieren geeignet! Bei den bekannten Internet-Auktionshäusern angebotene „Profi-Stative“ für 9,95€, die beim Anblick einer leichten Kompaktkamera bereits vor Angst zittern, sind, jedenfalls zum Fotografieren, völlig nutzlos. Ganz abgesehen davon, dass sie, aufgrund der Gefahr des Zusammenbruchs oder Umfallens Deine Ausrüstung deutlich gefährden.

• Allerdings sind Stative welche eigentlich nicht zum Fotografieren gedacht sind, unter Umständen sehr gut zum Fotografieren geeignet! Zu dieser Spezies zählen zum Beispiel Stative für Vermessungsgeräte, die zum Einen sehr robust und zum Anderen sehr stabil sind. Diese können auch schon mal eine Grossformatkamera tragen. Außerdem sind diese Geräte zum Teil recht preisgünstig gebraucht zu bekommen, bzw. selbst neu meist noch günstiger als manches, vergleichbar stabile Kamerastativ. Wenn man diese Stative in der Aluminiumausführung bekommt, ist das Gewicht auch noch halbwegs ertragbar.
• Stelle die Beine Deines Stativs immer möglichst breit ab, ideal ist ein etwa gleichseitiges Dreieck. 
• Vermeide, wenn immer es geht, das Ausziehen der Mittelsäule des Stativs. Nutze zur Höhenverstellung der Kamera die Stativbeine! Diese Methode ist wesentlich stabiler, als das Herausziehen der Mittelsäule. Deine Kamera, an der Spitze einer Latte befestigt, ist dort instabiler angebracht, als auf der Spitze eines Gestells, welches die Form eines gleichseitigen Dreiecks bildet. 
• Verwende für Dein Stativ "Füße" welche für den Untergrund geeignete sind. Falls es so etwas für Dein Stativ gibt, oder behelfe Dir entsprechend. Für viele Markenstative gibt es, auch im Zubehör, unterschiedliche Füße oder Spitzen, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Weiche Gummifüße sich für den Betrieb des Stativs in Gebäuden sicherlich eine gute Sache. Jedoch bringen diese im Gelände auf weichem Untergrund nicht so viel. 
Metallene Spitzen mit Trittfläche, die sich in den matschigen Untergrund bei Landschaftaufnahmen bohren lassen und dort hohe Standfestigkeit erreichen, sind auf Echtholzparkett nicht gerne gesehen. Auch wenn sich dort durch einen oder mehrere kräftige Tritte auf die Trittfläche eine hohe Standfestigkeit erreichen lässt. 
• Vermeide oder verhindere so gut es geht den Einfluss des Windes. Starker Wind kann eine Kamera auch auf einem Stativ erschüttern, besonders beim Einsatz langer Objektive! Wenn es irgendwie geht, schirme den Wind so gut wie möglich mit dem Körper ab, oder verwende einen Regenschirm. Meist kann man den Aufbauort ja leider nicht auch noch von den Windverhältnissen abhängig machen. Beachte dabei allerdings, dass Du bzw. Dein Schirm nicht aus Versehen auf das Bild kommen!
• Hänge, wenn nötig und falls möglich, an der Mittelsäule ein zusätzliches Gewicht an, z.B. den Fotorucksack. Dieses erhöht die Gesamtmasse des Stativs und hilft es ruhiger zu stellen. Löse in einem möglichst windstillen Moment aus, denn dann ist nicht nur die Kamera ruhiger, auch Dein Motiv hält still. 
• Verwende einen Draht-, Kabel- oder Fernauslöser! Wenn Du beides nicht hast, nimm den Selbstauslöser! Du brauchst die Kamera bei der Auslösung auf diese Weise nicht berühren, oder wenigstens fast nicht.
• Wenn Deine Kamera einen Hochformat-Auslöser besitzt, so verwende ihn wenn Deine Kamera auch auf dem Stativ befestigt ist. Das Auslösen erfolgt dann in einer Bewegung von oben nach unten. In dieser Richtung ist Dein Stativ erheblich stabiler als bei seitlichen Auslösebewegungen.

Nach diesen Grundlagen, ein paar zusätzliche Tipps zur Auswahl eines Stativs.

Joomla templates by a4joomla