Farb-Filter für Schwarz-Weiß-Aufnahmen:

verschiedene Farbfilter für das Cokin FiltersystemFür die Verwendung mit Schwarz-Weiß-Filmen verwenden viele Fotografen noch spezielle Farbfilter um die spätere Darstellung der verschiedenen Farben im Schwarz-Weiß-Bild zu beeinflussen. Diese Filter sind für die Verwendung an der digitalen Kamera relativ ungeeignet, außer Du willst einen deutlichen Farbstich erzielen, oder aber eine vorhandene Farbe ausfiltern.
Die Wirkung dieser Filter lassen sich bei der Umwandlung der bunten digitalen Bilder im Photoshop und Co. nachbilden.

Farbfilter

Farbfilter verdunkeln ihre Komplementärfarbe und hellen die eigene Farbe auf!

Rotfilter

    • mamiyaharte, kontrastreiche Wiedergabe, starke Verfremdung
    • dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser sehr stark ab, bis fast zum Schwarz
    • vertiefen Schatten und erhöht Kontrast
    • unterdrücken Dunst
    • hellen rote Objekte auf, dunkelt Grün ab
    • hellen die Wiedergabe von Hauttönen sehr stark auf, bis fast zum Weiß
    • kräftige Wolkenbildung
    • Korrekturfaktor: etwa 3 Blenden

Orangefilter

    • wirken grundsätzlich wie Rotfilter, jedoch etwas schwächer in der Wirkung im Bild
    • kein so harter Kontrast und weniger Verfremdungseffekte
    • dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser stark ab
    • hellen die Hautwiedergabe stark auf
    • Korrekturfaktor: etwa 1 1/3 Blende


Gelbfilter

    • gelbfilterwirken grundsätzlich wie Rotfilter und Orangefilter, ihre Wirkung ist aber noch schächer in der Bildwirkung
    • dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser zu normalen Tonwerten ab, machen Wolken sichtbar
      (ein großes "Problem" in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie ist die Darstellung von Wolken, diese gehen bei unserem Himmel meist im Himmelgrau unter, dieser zeigt im späteren Bild meist ein mehr oder weniger gleichmäßiges Grau. Neben dem Polfilter sind die Gelb-, Orange- oder Rotfilter DIE Möglichkeit die Wolken auch später im Positiv zu haben.)
    • hellen Blattwerk auf
    • geben Steine, Holz, Stoffe, Sand usw. natürlicher wieder
    • hellt Haut leicht auf
    • Korrekturfaktor: etwa 1 Blende

Grünfilter

    • hellen Blattwerk leicht auf
    • dunkeln Himmel leicht ab
    • dunkelt als Komplementärfarbe Rot ab
    • ergeben eine sattere Darstellung der Hauttöne
    • besonders geeignet für Landschaften mit sehr viel Wald und Wiesen. Schafft Kontrast zwischen den einzelnen Grüntönen.

Blaufilter

    • wirken entgegengesetzt wie Rotfilter, Orangefilter oder Gelbfilter,
    • hellen Himmel auf, Wolken heben sich kaum ab
    • Hauttöne werden dunkler dargestellt, Hautunreinheiten werden besser sichtbar!!!
    • verstärkt den Dunst, mindert den Kontrast, erzeugt Nebelstimmung, verwischt die Ferne

Infrarot-Filter (IR-Filter)

Infrarot-Filter werden bei der Verwendung von IR-Filmen benötigt, sofern der typische Infraorot-Effekt wirklich deutlich zu Tage treten soll. Da Infrarot-Filme auch auf sichtbares Licht reagieren, sperrt der nahezu schwarze Infrarot-Filter dieses sichtbare Spektum aus und läßt fast nur infrarote Strahlung durch.


Nachtrag zur UV-Filter Diskussion und zum Thema Lichtbrechung

Während der Fertigung werden auf die fertigen Linsen eines Objektivs Schichten aus Leichtmetallhalogeniden aufgedampft. Die Schichtdicke wird so gewählt, dass sich Reflexe an den Übergängen einer Schicht durch Interferenz auslöschen. Da auf diese Weise nur für eine Wellenlänge optimiert werden kann, erscheinen die Linsen mehrschichtvergüteter Objektive grünlich oder rötlich schillernd. 
Mit modernen mehrschichtvergüteten Objektiven sind selbst Gegenlichtaufnahmen meist kein Problem mehr, die alte Regel, nur mit der Sonne im Rücken zu fotografieren, spielt bei diesen Objektiven nahezu keine Rolle mehr. Trotzdem sollten bei extremen Gegenlichtsituationen (Wintersonne im Bild) keine Filter verwendet werden, auch Objektive mit geringer Linsenzahl sind vorziehen, da es hier weniger Glas-Luft-Übergange gibt, die Reflexionen erzeugen können. Eine starke Lichtquelle, wie etwa die Sonne, mindert durch Reflexe aber auch dann die Brillanz, wenn sie so flach ins Objektiv scheint, dass sie selbst nicht mehr im Bild ist.
Problematisch ist dies vor allem bei Weitwinkelobjektiven, bei denen eine sich gerade außerhalb des Bildes befindliche Lichtquelle eine ganze Spur von blendenförmigen Reflexen durchs Bild ziehen kann. Um dieses möglichst weitgehend zu vermeiden, werden vor dem Objektiv Streulichtblenden verwendet.

Joomla templates by a4joomla