Filter für Schwarz-Weiß-Aufnahmen
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Veröffentlicht: 23. Februar 2012
- Zugriffe: 3834
Farb-Filter für Schwarz-Weiß-Aufnahmen:
Farbfilter
Farbfilter verdunkeln ihre Komplementärfarbe und hellen die eigene Farbe auf!
Rotfilter
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- harte, kontrastreiche Wiedergabe, starke Verfremdung
- dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser sehr stark ab, bis fast zum Schwarz
- vertiefen Schatten und erhöht Kontrast
- unterdrücken Dunst
- hellen rote Objekte auf, dunkelt Grün ab
- hellen die Wiedergabe von Hauttönen sehr stark auf, bis fast zum Weiß
- kräftige Wolkenbildung
- Korrekturfaktor: etwa 3 Blenden
Orangefilter
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- wirken grundsätzlich wie Rotfilter, jedoch etwas schwächer in der Wirkung im Bild
- kein so harter Kontrast und weniger Verfremdungseffekte
- dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser stark ab
- hellen die Hautwiedergabe stark auf
- Korrekturfaktor: etwa 1 1/3 Blende
Gelbfilter
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- wirken grundsätzlich wie Rotfilter und Orangefilter, ihre Wirkung ist aber noch schächer in der Bildwirkung
- dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser zu normalen Tonwerten ab, machen Wolken sichtbar
(ein großes "Problem" in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie ist die Darstellung von Wolken, diese gehen bei unserem Himmel meist im Himmelgrau unter, dieser zeigt im späteren Bild meist ein mehr oder weniger gleichmäßiges Grau. Neben dem Polfilter sind die Gelb-, Orange- oder Rotfilter DIE Möglichkeit die Wolken auch später im Positiv zu haben.) - hellen Blattwerk auf
- geben Steine, Holz, Stoffe, Sand usw. natürlicher wieder
- hellt Haut leicht auf
- Korrekturfaktor: etwa 1 Blende
Grünfilter
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- hellen Blattwerk leicht auf
- dunkeln Himmel leicht ab
- dunkelt als Komplementärfarbe Rot ab
- ergeben eine sattere Darstellung der Hauttöne
- besonders geeignet für Landschaften mit sehr viel Wald und Wiesen. Schafft Kontrast zwischen den einzelnen Grüntönen.
Blaufilter
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- wirken entgegengesetzt wie Rotfilter, Orangefilter oder Gelbfilter,
- hellen Himmel auf, Wolken heben sich kaum ab
- Hauttöne werden dunkler dargestellt, Hautunreinheiten werden besser sichtbar!!!
- verstärkt den Dunst, mindert den Kontrast, erzeugt Nebelstimmung, verwischt die Ferne
Infrarot-Filter (IR-Filter)
Nachtrag zur UV-Filter Diskussion und zum Thema Lichtbrechung
Während der Fertigung werden auf die fertigen Linsen eines Objektivs Schichten aus Leichtmetallhalogeniden aufgedampft. Die Schichtdicke wird so gewählt, dass sich Reflexe an den Übergängen einer Schicht durch Interferenz auslöschen. Da auf diese Weise nur für eine Wellenlänge optimiert werden kann, erscheinen die Linsen mehrschichtvergüteter Objektive grünlich oder rötlich schillernd.
Mit modernen mehrschichtvergüteten Objektiven sind selbst Gegenlichtaufnahmen meist kein Problem mehr, die alte Regel, nur mit der Sonne im Rücken zu fotografieren, spielt bei diesen Objektiven nahezu keine Rolle mehr. Trotzdem sollten bei extremen Gegenlichtsituationen (Wintersonne im Bild) keine Filter verwendet werden, auch Objektive mit geringer Linsenzahl sind vorziehen, da es hier weniger Glas-Luft-Übergange gibt, die Reflexionen erzeugen können. Eine starke Lichtquelle, wie etwa die Sonne, mindert durch Reflexe aber auch dann die Brillanz, wenn sie so flach ins Objektiv scheint, dass sie selbst nicht mehr im Bild ist.
Problematisch ist dies vor allem bei Weitwinkelobjektiven, bei denen eine sich gerade außerhalb des Bildes befindliche Lichtquelle eine ganze Spur von blendenförmigen Reflexen durchs Bild ziehen kann. Um dieses möglichst weitgehend zu vermeiden, werden vor dem Objektiv Streulichtblenden verwendet.