Die Streulichtblende

oftmals auch (fälschlicherweise) als Sonnenblende oder Gegenlichtblende bezeichnet.
Sie dient dazu, seitlich in das Objektiv einfallendes Licht, welches gerne unschöne Reflexe zaubert oder die Farben im Bild flau erscheinen lässt, von der Einfallslinse des Objektivs fernzuhalten. Dieses kann natürlich auch direktes Sonnenlicht sein, aber genauso Blitzlicht anderer Fotografen, Reflektionen von glänzenden Flächen wie Wasser, Spiegeln, Lackflächen.....weshalb sie auch richtiger Weise als Streulichtblenden bezeichnet werden sollten.

Canon AE1 mit GummiblendeWie fast immer gibt es hier Produkte der Objektivhersteller wie auch welche von Drittanbietern. Universalblenden oder speziell auf ein Objektiv abgestimmte Blenden, Gummi-, Kunststoff- oder Metallversionen..... sie werden in das Filtergewinde geschraubt, geklemmt oder per Bajonett arretiert.

Grundsätzlich kann man alles oben aufgeführte verwenden. Wenn man keine zur Hand hat, kann man auch eben diese verwenden. Eine entsprechende Geschicklichkeit und Kontrolle im Sucher / Monitor vorausgesetzt! Wer einen dabei hat, kann natürlich auch den „Assi“ einsetzen.

Abgesehen (vielleicht) von den originalen, vom Objektivhersteller speziell für dieses Objektiv vorgesehenen Streulichtblenden ist jedoch alles mit einer gewissen Vorsicht zu genießen oder genauer gesagt vor dem „scharfen“ Gebrauch zu testen. Nicht angepasste Streulichtblenden sind DER Grund für künstliche Vignettierung schlechthin. Wenn man jedoch mit "nicht originalen" Streulichtblenden vorher, vor allem die kurzen Brennweiteneinstellungen durchgeht, sofern es sich um Zoomobjektive handelt und  ausprobiert, kann es eigentlich später keine Überraschungen geben.

Für die künstliche Vignettierung sind besonders die kurzen Brennweiten empfindlich, da hier der Bildwinkel maximal ist und dann ggf. die Streulichtblende als schwarzer Rand in das Bild ragt.
Du solltest auf jeden Fall nicht nur durch den Sucher schauen sondern auch ein Bild machen und dieses kritisch in den Bildecken begutachten. Nicht jede Kamera hat einen 100% Sucher, meist sind es nur 94 – 97% und genau dort, wo es nicht mehr im Sucher zu sehen ist, sind hinterher im Bild die schwarzen Ränder.

Wenn Du nach derartigen Versuchen keine künstliche Vignettierung feststellen konntest, sollte später eigentlich nichts mehr schief gehen, sofern Du keine Streulichtblenden aus Gummi verwendest. Da man diese ja nicht ständig los- und wieder festmachen will, bleiben diese schon mal am Objektiv wenn dieses in die Tasche kommt. Aber auch umgehängt vor der Brust oder an der Seite können sich diese schon mal verformen oder umstülpen so dass sie dann bei der Aufnahme doch ins Bild ragen. Da man ja sicher ist, dass alles in Ordnung ist mit der Blende, achtet man zumindest genau bei diesem besonders wichtigen Foto auf alles, nur nicht auf die Vignettierung durch die Streulichtblende und schon ist das Bild versaut.
Man kann natürlich die Bilder später beschneiden, so dass die schwarzen Ränder wegfallen, aber sei Dir gewiss, bei diesem einen super wichtigen Bild, geht es dann genau nicht, weil durch das Abschneiden irgend etwas Wichtiges wegfällt oder aber so doof angeschnitten wird, dass dadurch das Bild ebenfalls Müll ist. Murphy dürfte ja jedem ein Begriff sein und auch in der Fotografie schlagen seine Gesetze mit unerbittlicher Härte zu.

kompendiumAls optimal ist die Verwendung eines balgenförmigen Kompendiums mit zusätzlichen „Scheunentorklappen“ zu bezeichnen, da sich diese exakt an die Objektive und die Lichtsituation anpassen lassen.(siehe Bild, allerdings ohne Scheunentore). Ob man also unbedingt die originalen Streulichtblenden haben muss, ist sicherlich Geschmackssache! Ob deren Qualität wirklich mit 10-20% der Kosten des Objektives bezahlt werden muss, halte ich persönlich, für fraglich.
Für unser 70-300 sollte die Streulichtblende von Canon beim Händler etwa 70€ kosten, die preisgünstigere eines Mitbewerbers sollte immerhin noch 30€ kosten. Letztendlich habe ich sie von einem Hongkong-Importeur für 9,95€ gekauft. Da ich noch weitere mitbestellt hatte, war das Porto von 5,95€ durchaus zu verschmerzen. Über die Passgenauigkeit kann ich mich nicht beschweren, auch die Originalen sind teilweise etwas hakelig und den Vergleich der verwendeten Materialien mit dem Massenspektrometer wollte ich massenspektrographisch  nicht durchführen.
Da ich mal davon ausgehe, dass auch die Chinesen in der Lage sind, so technisch einfache und unaufwändige Gerätschaften nachzubauen, denke ich für mich, dass man damit nicht viel falsch machen kann. Und selbst, wenn sie nicht solange hält, wie jene von Canon, dann kann ich mir für das Geld schon mal eine neue kaufen.

Zusätzlich schützen sie das Objektiv vor Stößen häufig besser als Schutzfilter, da ein splitterndes Filter ggf. auch Spuren an der Frontlinse hinterlässt.

Bevor wir zu Kapitel Sieben kommen, dass sich zum großen Teil einem weiteren Zubehör für unsere Kameras widmet, dabei aber so umfangreich ist, dass es ein eigenes Kapitel verdient hat, noch ein Nachtrag zum Belichtungsmesser.
 
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