Polarisationsfilter
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Zugriffe: 3527
Polarisationsfilter (Polfilter)
werden eingesetzt um Reflexionen auf glänzenden oder spiegelnden (nicht aber metallischen!) Oberflächen zu entfernen, welche durch Polarisation des reflektierten Lichtes entstehen. Polfilter machen je nach Winkel und Einstellung Wasser oder Fenster durchsichtig, erhöhen die Farbsättigung und können daher das Blau des Himmels abdunkeln (ohne andere Farben zu verändern!). Gerade bei Schwarz-Weißaufnahmen kann man dann in dem sonst häufig grauen Himmel wieder Wolken erkennen, welche ohne Polfilter einfach weg gewesen wären. Polfilter besteht meist aus zwei Ringen, die gegeneinander drehbar sind, um die Wirkung zu variieren.
Bei SLR´s mit TTL-Messung sollte immer ein zirkularer Polfilter verwendet werden, da lineare bei TTL-Messung zu falschen Messwerten (Überbelichtung) führen können. Ich muss zugeben, ich habe noch nie wirklich ausprobiert ob das tatsächlich so stimmt, bei der EOS 600 ist mir nie aufgefallen, dass diese eine Problem mit unserem linearen Polfilter hätte, ich verwenden den Filter bisher zu selten.
Die Wirkung des Polfilters ist sehr stark von der Lichtrichtung abhängig - der stärkste Effekt wird im Winkel von 90° zur Lichtrichtung erzielt, im Gegenlicht ist er so gut wie wirkungslos. Je größer der Bildwinkel bzw. je kleiner die verwendete Brennweite ausfällt, desto stärker unterscheidet sich die Lichtrichtung im Bild - desto ungleichmäßiger ist die Wirkung des Polfilters.
Diese ist gerade bei Weitwinkelobjektiven aufgrund ihres weiten Bildwinkels eigentlich immer ein Problem und daher misstrauisch zu beachten. Bei schmaleren Bildwinkeln, z.B. Teleobjektiven ist die Gefahr geringer, aber je nach Blickrichtung immernoch vorhanden.
Die letzte Art der Universalfilter, mit denen wir uns hier beschäftigen wollen, sind die Neutraldichte- oder auch Graufilter.
Graufilter Neutraldichtefilter
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Zugriffe: 3946
Graufilter oder Neutraldichtefilter (ND)
gibt es mit vollflächig gleichem Dichtewert oder als Verlaufsfilter d.h. von einem Rand zum anderen an Wirkung zunehmend. (Centerfilter s. "natürliche Vignettierung" nehmen zum Rand hin an Dichte ab). Neutraldichtefilter reduzieren die Lichtmenge ohne die Farben zu verändern, z.B. wenn die gewünschte (große) Blende bei starker Helligkeit keine geeignete Belichtungszeit mehr liefert.
Verlaufsfilter können zu großen Helligkeitskontrast von Himmel zu dunklem Bewuchs oder vom Strand zum Meer reduzieren. Sie können ebenfalls helfen Zeichnung in die Schatten zu bekommen, wenn es sonst sehr hell und die Belichtungszeit zu kurz wäre.
Gut verwendbar sind Filter, die für ein größeres Format als das von Dir verwendete dimensioniert sind. Man verwendet den Filterhalter oder hält den Filter einfach vor das Objektiv, mit dem Vorteil, das die Verlaufskante wegen des größeren Filterdurchmessers so ins Bild gelegt werden kann, wie Sie am besten passt. Diese Filter gibt es z.B. von Cokin, Cromatec oder Lee. Filter mit Schraubgewinde haben den Verlauf immer in der Mitte – dies ist selten optimal, weil es die Bildgestaltung stark einschränkt.
Wir sind nun mit den "allgemeinen" Filtern durch und kommen zu Filtern, wie sie üblicher Weise ausschließlich in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie verwendet werden, ich meine die Farbfilter.
Filter für Schwarz-Weiß-Aufnahmen
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Zugriffe: 3831
Farb-Filter für Schwarz-Weiß-Aufnahmen:
Farbfilter
Farbfilter verdunkeln ihre Komplementärfarbe und hellen die eigene Farbe auf!
Rotfilter
-
- harte, kontrastreiche Wiedergabe, starke Verfremdung
- dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser sehr stark ab, bis fast zum Schwarz
- vertiefen Schatten und erhöht Kontrast
- unterdrücken Dunst
- hellen rote Objekte auf, dunkelt Grün ab
- hellen die Wiedergabe von Hauttönen sehr stark auf, bis fast zum Weiß
- kräftige Wolkenbildung
- Korrekturfaktor: etwa 3 Blenden
Orangefilter
-
- wirken grundsätzlich wie Rotfilter, jedoch etwas schwächer in der Wirkung im Bild
- kein so harter Kontrast und weniger Verfremdungseffekte
- dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser stark ab
- hellen die Hautwiedergabe stark auf
- Korrekturfaktor: etwa 1 1/3 Blende
Gelbfilter
-
- wirken grundsätzlich wie Rotfilter und Orangefilter, ihre Wirkung ist aber noch schächer in der Bildwirkung
- dunkeln blauen Himmel und blaues Wasser zu normalen Tonwerten ab, machen Wolken sichtbar
(ein großes "Problem" in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie ist die Darstellung von Wolken, diese gehen bei unserem Himmel meist im Himmelgrau unter, dieser zeigt im späteren Bild meist ein mehr oder weniger gleichmäßiges Grau. Neben dem Polfilter sind die Gelb-, Orange- oder Rotfilter DIE Möglichkeit die Wolken auch später im Positiv zu haben.) - hellen Blattwerk auf
- geben Steine, Holz, Stoffe, Sand usw. natürlicher wieder
- hellt Haut leicht auf
- Korrekturfaktor: etwa 1 Blende
Grünfilter
-
- hellen Blattwerk leicht auf
- dunkeln Himmel leicht ab
- dunkelt als Komplementärfarbe Rot ab
- ergeben eine sattere Darstellung der Hauttöne
- besonders geeignet für Landschaften mit sehr viel Wald und Wiesen. Schafft Kontrast zwischen den einzelnen Grüntönen.
Blaufilter
-
- wirken entgegengesetzt wie Rotfilter, Orangefilter oder Gelbfilter,
- hellen Himmel auf, Wolken heben sich kaum ab
- Hauttöne werden dunkler dargestellt, Hautunreinheiten werden besser sichtbar!!!
- verstärkt den Dunst, mindert den Kontrast, erzeugt Nebelstimmung, verwischt die Ferne
Infrarot-Filter (IR-Filter)
Nachtrag zur UV-Filter Diskussion und zum Thema Lichtbrechung
Während der Fertigung werden auf die fertigen Linsen eines Objektivs Schichten aus Leichtmetallhalogeniden aufgedampft. Die Schichtdicke wird so gewählt, dass sich Reflexe an den Übergängen einer Schicht durch Interferenz auslöschen. Da auf diese Weise nur für eine Wellenlänge optimiert werden kann, erscheinen die Linsen mehrschichtvergüteter Objektive grünlich oder rötlich schillernd.
Mit modernen mehrschichtvergüteten Objektiven sind selbst Gegenlichtaufnahmen meist kein Problem mehr, die alte Regel, nur mit der Sonne im Rücken zu fotografieren, spielt bei diesen Objektiven nahezu keine Rolle mehr. Trotzdem sollten bei extremen Gegenlichtsituationen (Wintersonne im Bild) keine Filter verwendet werden, auch Objektive mit geringer Linsenzahl sind vorziehen, da es hier weniger Glas-Luft-Übergange gibt, die Reflexionen erzeugen können. Eine starke Lichtquelle, wie etwa die Sonne, mindert durch Reflexe aber auch dann die Brillanz, wenn sie so flach ins Objektiv scheint, dass sie selbst nicht mehr im Bild ist.
Problematisch ist dies vor allem bei Weitwinkelobjektiven, bei denen eine sich gerade außerhalb des Bildes befindliche Lichtquelle eine ganze Spur von blendenförmigen Reflexen durchs Bild ziehen kann. Um dieses möglichst weitgehend zu vermeiden, werden vor dem Objektiv Streulichtblenden verwendet.
Die Streulichtblende
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Zugriffe: 3758
Die Streulichtblende
oftmals auch (fälschlicherweise) als Sonnenblende oder Gegenlichtblende bezeichnet.
Sie dient dazu, seitlich in das Objektiv einfallendes Licht, welches gerne unschöne Reflexe zaubert oder die Farben im Bild flau erscheinen lässt, von der Einfallslinse des Objektivs fernzuhalten. Dieses kann natürlich auch direktes Sonnenlicht sein, aber genauso Blitzlicht anderer Fotografen, Reflektionen von glänzenden Flächen wie Wasser, Spiegeln, Lackflächen.....weshalb sie auch richtiger Weise als Streulichtblenden bezeichnet werden sollten.
Wie fast immer gibt es hier Produkte der Objektivhersteller wie auch welche von Drittanbietern. Universalblenden oder speziell auf ein Objektiv abgestimmte Blenden, Gummi-, Kunststoff- oder Metallversionen..... sie werden in das Filtergewinde geschraubt, geklemmt oder per Bajonett arretiert.
Grundsätzlich kann man alles oben aufgeführte verwenden. Wenn man keine zur Hand hat, kann man auch eben diese verwenden. Eine entsprechende Geschicklichkeit und Kontrolle im Sucher / Monitor vorausgesetzt! Wer einen dabei hat, kann natürlich auch den „Assi“ einsetzen.
Abgesehen (vielleicht) von den originalen, vom Objektivhersteller speziell für dieses Objektiv vorgesehenen Streulichtblenden ist jedoch alles mit einer gewissen Vorsicht zu genießen oder genauer gesagt vor dem „scharfen“ Gebrauch zu testen. Nicht angepasste Streulichtblenden sind DER Grund für künstliche Vignettierung schlechthin. Wenn man jedoch mit "nicht originalen" Streulichtblenden vorher, vor allem die kurzen Brennweiteneinstellungen durchgeht, sofern es sich um Zoomobjektive handelt und ausprobiert, kann es eigentlich später keine Überraschungen geben.
Für die künstliche Vignettierung sind besonders die kurzen Brennweiten empfindlich, da hier der Bildwinkel maximal ist und dann ggf. die Streulichtblende als schwarzer Rand in das Bild ragt.
Du solltest auf jeden Fall nicht nur durch den Sucher schauen sondern auch ein Bild machen und dieses kritisch in den Bildecken begutachten. Nicht jede Kamera hat einen 100% Sucher, meist sind es nur 94 – 97% und genau dort, wo es nicht mehr im Sucher zu sehen ist, sind hinterher im Bild die schwarzen Ränder.
Wenn Du nach derartigen Versuchen keine künstliche Vignettierung feststellen konntest, sollte später eigentlich nichts mehr schief gehen, sofern Du keine Streulichtblenden aus Gummi verwendest. Da man diese ja nicht ständig los- und wieder festmachen will, bleiben diese schon mal am Objektiv wenn dieses in die Tasche kommt. Aber auch umgehängt vor der Brust oder an der Seite können sich diese schon mal verformen oder umstülpen so dass sie dann bei der Aufnahme doch ins Bild ragen. Da man ja sicher ist, dass alles in Ordnung ist mit der Blende, achtet man zumindest genau bei diesem besonders wichtigen Foto auf alles, nur nicht auf die Vignettierung durch die Streulichtblende und schon ist das Bild versaut.
Man kann natürlich die Bilder später beschneiden, so dass die schwarzen Ränder wegfallen, aber sei Dir gewiss, bei diesem einen super wichtigen Bild, geht es dann genau nicht, weil durch das Abschneiden irgend etwas Wichtiges wegfällt oder aber so doof angeschnitten wird, dass dadurch das Bild ebenfalls Müll ist. Murphy dürfte ja jedem ein Begriff sein und auch in der Fotografie schlagen seine Gesetze mit unerbittlicher Härte zu.
Als optimal ist die Verwendung eines balgenförmigen Kompendiums mit zusätzlichen „Scheunentorklappen“ zu bezeichnen, da sich diese exakt an die Objektive und die Lichtsituation anpassen lassen.(siehe Bild, allerdings ohne Scheunentore). Ob man also unbedingt die originalen Streulichtblenden haben muss, ist sicherlich Geschmackssache! Ob deren Qualität wirklich mit 10-20% der Kosten des Objektives bezahlt werden muss, halte ich persönlich, für fraglich.
Für unser 70-300 sollte die Streulichtblende von Canon beim Händler etwa 70€ kosten, die preisgünstigere eines Mitbewerbers sollte immerhin noch 30€ kosten. Letztendlich habe ich sie von einem Hongkong-Importeur für 9,95€ gekauft. Da ich noch weitere mitbestellt hatte, war das Porto von 5,95€ durchaus zu verschmerzen. Über die Passgenauigkeit kann ich mich nicht beschweren, auch die Originalen sind teilweise etwas hakelig und den Vergleich der verwendeten Materialien mit dem Massenspektrometer wollte ich massenspektrographisch nicht durchführen.
Da ich mal davon ausgehe, dass auch die Chinesen in der Lage sind, so technisch einfache und unaufwändige Gerätschaften nachzubauen, denke ich für mich, dass man damit nicht viel falsch machen kann. Und selbst, wenn sie nicht solange hält, wie jene von Canon, dann kann ich mir für das Geld schon mal eine neue kaufen.
Zusätzlich schützen sie das Objektiv vor Stößen häufig besser als Schutzfilter, da ein splitterndes Filter ggf. auch Spuren an der Frontlinse hinterlässt.
Bevor wir zu Kapitel Sieben kommen, dass sich zum großen Teil einem weiteren Zubehör für unsere Kameras widmet, dabei aber so umfangreich ist, dass es ein eigenes Kapitel verdient hat, noch ein Nachtrag zum Belichtungsmesser.Digitaler Belichtungsmesser
- Details
- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Sechs
- Zugriffe: 3201
Der digitale Handbelichtungsmesser
Die Frage, die sich möglicherweise jeder der fotografiert irgendwann mal stellen wird, oder welche durch den Kurs hier vielleicht angeregt wird:
„Brauche ich einen Handbelichtungsmesser?“
-
- Du kannst einen günstig erstehen und möchtest das Arbeiten damit mal ausprobieren,
- Dein Mann/Frau hat einen,
- Du hast eine Kamera ohne oder mit unzuverlässigem Belichtungsmesser,
- Du möchtest in schwierigen Fällen eine Zweitmessung zu Deiner Kamera zu Hilfe nehmen können,
- Du machst Akt- oder Portraitaufnahmen und möchtest, damit das Modell nicht sauer wird, die ganze Lampen- und Blitzeinstellerei vorher vornehmen – ohne anzumessendes "Objekt". In dem Falle erscheint ein moderner Handbelichtungsmesser (mit Blitzmessfunktion) durchaus angebracht.
Ein Handbelichtungsmesser macht in den Fällen Sinn, wo (noch) mit Film gearbeitet wird, der Fotograf damit umgehen kann und die Bilder nicht beliebig mittels Belichtungsreihen entstehen sollen oder können.
Für Digitalfotografie sind Handbelichtungsmesser eigentlich weniger gefragt, da Testaufnahmen jederzeit möglich sind und die Ergebnisse unmittelbar auf korrekte Belichtung überprüft werden können. Dabei ist eine gute Histogramm-Funktion eine wertvolle Hilfe, sofern man sie auszuwerten weiß.
Doch auch digital gilt: Je sorgfältiger die Aufnahme vorbereitet wird, desto besser wird das Bild.
Das gilt auch im „schnellen“ fotografischen Bereichen wie Reportage oder Sportfotografie. Auch hier wird nicht einfach „losgeballert“, sondern der richtige Standort und die richtige Blickrichtung gesucht, der Hintergrund betrachtet usw. Auch in diesen beiden Bereichen entstehen nur sehr wenige wirklich gute Bilder als echte Schnappschüsse sondern sind meist echte Arbeit.
Für Fotografen, die auch noch analog arbeiten ist ein wirklich guter Handbelichtungsmesser: eine digitale Kamera!
Doch mal ganz im Ernst. Ein wirklich guter Beli kostet neu, ab 300 bis 800€. Die Digi kann mit entsprechenden Objektiven als Spotmesser dienen, kann die Farbtemperatur messen… und sogar Bilder machen.
Mit einem Adapter an der Großformatkamera, kann man die Digi sogar als „Polaroid“- oder als Digitalback nutzen.
Jetzt geht es wie schon angekündigt mit dem Kapitel Sieben weiter. Dieses Beschäftigt sich zum einen mit dem Thema "Licht und Beleuchtung" und geht dann auf das Fotografieren mit der Taschensonne, dem Blitzlicht ein.