verschiedene SpulenRollen oder auch Spulen gibt es in verschiedenen Ausführungen, ausgehend von den einfachsten Schnurrollen, wie sie bei den meisten "Billigprodukten" beiliegen, bis hin zu kugelgelagerten Einleiner-Rollen.
Es gibt sie in verschiedenen Durchmesser und breiten, je nachdem wie viel und welche (Durchmesser) Schnur man darauf bringen will.

Das Fliegen von Lenkdrachen von der Rolle, ist meiner Meinung nach nicht so toll, weil die Rollen schlecht in der Hand liegen. Fliegen, mit teilweise abgerollter Schnur, geht für mich überhaupt nicht. Bei jedem kleinen Windstoß rollt sich die Schnur ein wenig ab, die Leinen sind dann ungleich lang, man hält diese verkrampft fest um dieses zu verhindern. Das macht nicht wirklich Spaß!

Weiterlesen: Rollen und Spulen

Nach ihrer Verwendung teilt man Drachenschnüre wie folgt ein:

geflochtenMantelschnur (PE) zur Verstärkung von Schlaufen oder Knoten. Mit einer Spleißnadel wird die eigentliche Schnur durch sie hindurchgezogen. Dieses macht man, weil ungemantelte Drachenschnur an Knoten erheblich an Festigkeit verliert.
Wie es geht erfährst Du hier.

Kernmantel- oder Waageschnur (Dyneema / PE) wird vor allem für Waagekonstruktionen verwendet und besteht aus einem Kern (Dyneema oder Aramid) und einem Mantel aus PE.

Mehr Informationen zu Drachenschnüren findest Du hier.

Was tun, wenn der Drachen zu stark zieht?

Eine Maßnahme: den Drachen, sofern es noch geht, ganz hoch in den Zenith steuern, oder den Drachen abstürzen lassen, je nachdem wo man sich im Windfenster befindet und nicht noch mehr in die Powerzone lenkt!

Eine andere Möglichkeit ist es, wenn Du nicht gerade im Trapez hängst, - loslassen. Das hört sich vielleicht blöd an, ist aber eine Alternative.
Kein Drachen so wertvoll, als das man sich sein Leben oder seine Gesundheit durch festhalten ruiniert! Ausnahme: das Loslassen verursacht vermutlich noch größere Schäden!
Damit der Drachen nicht weg ist, reicht es aus, nur einen Griff / Schlaufe loszulassen. Dein Drachen dreht sich aus dem Wind, verliert Druck und flattert wie einen Fahne im Wind. Beachte beim loslassen, trotz Deiner Not, das der Griff mit entsprechendem Schwung wegfliegen wird; in der Flugbahn sollte niemand stehen!
Selbst wenn Du beide Seiten losgelassen hast, oder sie Dir aus der Hand gerissen wurden, - wenn nicht wirklich Sturm ist, sind die Chancen recht groß, das Dein Drachen nicht "unendlich" weit fliegt.
Der Wind wird ihn vor sich hertreiben, wie eine Folie oder Zeitung, aber er wird aber nicht wie an Schnüren fliegen. Dein Zug an den Schnüren, der dem Wind entgegen steht, ermöglicht dem Drachen erst so zu fliegen, wie er es an Schnüren tut. Ist Dein Zug von den Schnüren weg, wird der Drachen das Bestreben zeigen, in einen möglichst kraftlosen Zustand zu gelangen und auf den Boden fallen.

 

 

Für alle die es noch nie getan haben, für die es schon lange her ist, oder diejenigen, die mal sehen wollen ,wie wir es tun, ist dieser Beitrag bestimmt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wir möchten hier für Euch beschreiben, wie wir üblicherweise unsere Einleiner in die Luft bekommen.

Anscheinend ist es irgendwie in den menschlichen Genen verankert, das man mit einem Drachen in der Hand erst einmal losrennen muss!

Möglicherweise ist das noch aus der Steinzeit übrig geblieben und war damals übliches Fluchtverhalten :-) .
Wenn man laufen muss, um den Drachen in die Luft zu bekommen, ist zuwenig Wind, jedenfalls für den verwendeten Drachen! Allerdings ist vielleicht weiter oben mehr Wind. Was Du dann tuen kannst folgt witer unten.
Das Einzige, was bei diesen Aktionen passiert, ist, dass der Drachen irgendwann auf den Boden knallt und kaputt geht, weil man nicht schnell genug anhalten konnte!
Hinweis für Eltern mit kleinen Kindern: wenn Ihr abends einmal Ruhe haben wollt, ist diese Startmethode zum Fliegen zwar ungeeignet,.... aber...sie beschäftigt die Kinder und sorgt für entsprechende Müdigkeit :-) sofern der Drachen lang genug durchhält!

Weiterlesen: Starten von Einleinern

Wie starte ich einen Drachen?

angebundenMit Helfer - ganz einfach. Griffe / Schlaufen aufnehmen. Der Helfer oder die Helferin entfernt sich mit dem Drachen in Windrichtung, bis die Schnur leicht gespannt ist, dreht sich in den Wind und lässt den Drachen auf ein Zeichen des Piloten los. Wenn ausreichend Wind vorhanden ist, wird der Drachen schon von selbst anfangen zu ziehen. Ist zuwenig Wind hilft hochwerfen des Drachens zwar zum starten, in den meisten fällen macht fliegen dann aber keinen wirklichen Spaß, weil man eventuell zwar in ein paar Metern Höhe über dem Boden fliegen kann, unter dieser Höhe aber der Drachen abstürzt.

In dem Moment, in dem er das Zeichen gibt, zieht der Pilot die Drachenschnüre in einer schnellen Bewegung gleichzeitig nach hinten unten (siehe auch: Wie lenke ich?)

Ohne Hilfe - ebenfalls einfach. Die Griffe / Schlaufen am Bodenstecker befestigen, zwei, wie im Bild sind recht schön, es reicht aber auch einer. Dann mit dem Wind vom Bodenstecker weggehen, bis die Schnur leicht gespannt ist. Den Drachen mit der Unterseite zum Wind drehen.
Stabdrachen so auf den Flügelspitzen abstellen, das er sich in deutlicher Rückenlage befindet. Er sollte aber noch auf den Spitzen stehen und nicht auf dem Rücken liegen. Durch vorsichtiges Loslassen des Drachen testen, ob er sicher steht, falls er "versucht" abzuheben, hat er noch nicht genug Rückenlage.
Beachte, das die Leinen nicht zu stramm gespannt sind, gerade bei Billigleinen, welche sich stark dehnen. Lässt der Wind mal kurz nach, zieht sich die Schnur zusammen und der Drachen kippt nach vorne auf den Bauch und lässt sich nur schwer starten. Wirklich blöd wird es, wenn er genau im Kippen von einer Böe erfasst wird und abhebt. Hast Du alles richtig gemacht und der Wind dreht nicht, bleibt der Drachen sicher stehen.

Bist Du zu Deinen Griffen zurückgekehrt und der Drachen steht noch, nimmst Du diese vorsichtig, damit der Drachen nicht doch noch kippt auf und startest wie bei der Methode mit Helfer durch gleichzeitiges, ruckartiges Ziehen an den Leinen.
Als Hilfe stecken sich manche auch einen Stab schräg in die Wiese, an den sie den Drachen anlehnen. Kann man machen... ich habe dann jedoch Angst, das daran der Drachen beschädigt werden könnte. Es geht mit ein wenig Übung ohne.

Du kannst natürlich auch alles fertig machen und dich mit dem aufgebauten Drachen, mit der Schnur in der Hand in den Wind drehen.
Wird der Drachen vom Wind erfasst, lässt Du langsam die Schnur los, bis die Griffe bei Dir ankommen.
Wenn Du Dich da mal nicht schneidest (habe ich auch schon getestet) - und zwar mit der durchgleitenden Schnur in die Finger! Nimm etwas geeignetes als Bodenstecker und lass derartige Experimente!
Ganz abgesehen davon, das die Schnur mit Sicherheit nicht gleichmäßig abläuft, weil sie oder aber einer der Griffe/Schlaufen irgendwo hängen bleibt, Dein Drachen sofort hart zu lenken beginnt und abstürzt.

 

Bei Matten kannst Du analog vorgehen. Ohne Helfer den Drachen, mit der Schleppkante zum Bodenstecker hin, ordentlich auf den Rücken ablegen.
RueckenlageDazu befestigst Du Deine Griffe mit den Bremsschnüren an den Bodensteckern (gilt natürlich auch für Stabdrachen). So bekommst Du zum Einen die "Rückenlage" des Drachens hin und bei einer Matte sollte die "angezogene Handbremse" selbst bei Wind den ungewollten Start zuverlässig verhindern.
Am Strand kannst Du die Schleppkante vorsichtig mit Sand, auf der Wiese ggf. mit Gewichtssäcken beschweren (gibt es zu kaufen, kann man aber auch selber machen). Das "Aufstellen" im Wind, wie beim Stabdrachen funktioniert auch, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da Matten ordentlich Zug aufbauen und den Bodenstecker dann einfach rausreißen.
Hast Du einen Helfer vor Ort, breitet dieser die Matte vor sich aus und lässt auf Dein Zeichen los. Falls nötig, kurz beide Griffe gleichmäßig zu Dir ziehen (pumpen), damit der Drachen Druck aufbaut, um besser zu steigen.
Es gibt zwar für die verschiedenen Drachentypen noch weitere Methoden sie (wieder) zu starten, das führt mir hier jedoch vorerst zu weit.
Die hier genannten sind sozusagen Standart.

 

 

Das Windfenster

Das Windfenster ist der Bereich am Himmel, in dem wir unsere Drachen fliegen können.
Für Einleiner weniger von Bedeutung, weil dieser sich dorthin bewegt, wo er hinwill, für Lenkdrachen-Piloten dafür um so mehr.
Egal ob Du Zwei- Drei- oder Vierleiner Lenkdrachen fliegst, Du solltest wissen, wo Du am Himmel "hinkommst" und wo eben nicht. Je nach Drachen stürzt Dir dieser nämlich einfach ab, wenn Du ihn irgendwo hinzwingen willst, wo er eben nicht hinfliegen kann.

Weiterlesen: Das Windfenster

Da es keine verlässlichen Aussagen über die Erfindung des Drachens in Europa gibt, wird davon ausgegangen, dass er über europäische Seefahrer "importiert" wurde. Eine Theorie sagt dem Griechen Archytas (400 n.Chr.) die Erfindung einer hölzernen Taube nach.

Die Römer ließen zu besonderen Anlässen, wie militärischen Siegen oder Volksfesten bunt verzierte Windsäcke fliegen. Bereits zur Zeit des römischen Imperiums befestigten Soldaten diese drachenähnlichen, luftgefüllten Banner an Stäben, um ihre Feinde abzuschrecken.
Der Schritt vom luftgefüllten Banner zum fliegenden Drachen ist nicht weit. So zeigt die erste bekannte Illustration eines europäischen Drachens aus dem Jahre 1326 einen mit Flügeln ausgerüsteten Windsack. Bis zum 13. Jahrhundert blieben Drachen jedoch in Europa bedeutungslos.

Weiterlesen: Drachen im Westen

Seit über 700 Jahren wird das Fliegen von Drachen in Thailand als Sport betrieben. Die Könige der Sukhothai-Periode beschäftigten sich im Jahre 1358 so sehr mit dem Drachenfliegen, dass sie ihre Amtsgeschäfte vernachlässigten. Daraufhin wurde eine Verordnung erlassen, die das Steigenlassen von Drachen im Palast und seiner Umgebung verbot.

Aber nicht nur zu sportlichen Zwecken stiegen in Thailand die Drachen in die Himmel.
Schon im 17. Jahrhundert wurden beladene Drachen über Städten eingesetzt. König Petraja, benutzte Drachen als Träger von Bomben für militärische Operationen. Er ließ mit Schwarzpulver gefüllte Fässer an Drachen befestigen und ließ diese über den Festungen aufständischer Rebellen explodieren. Auf diese Weise wurden viele Verschwörer zur Kapitulation gezwungen.

König Rama 11. verbreitete zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Drachenfliegen als Sport über das ganze Land. Jedes Jahr, wenn der Südwestmonsun weht, werden auch heute noch Drachenwettkämpfe vor dem königlichen Palast durchgeführt. Bei diesem Wettkampf versuchen mehrere männliche Kampfdrachen (Pakpao), die Leine eines großen fünfeckigen, weiblichen Drachens (Chula) zu durchtrennen. Das Fliegen dieser Kampfdrachen ist in Thailand auch zu einem Sport für Könige, Prinzen und Prinzessinnen geworden.

Eine weitere Tradition ist das Steigenlassen von Drachen mit Beginn der Nordost-Monsunzeit. Die Drachen sollen den aufkommenden Wind beschwören, die Regenwolken zu vertreiben, um bei sonnigem Wetter eine ertragreiche Ernte zu garantieren.

Das Drachenfliegen erfüllt auf Bali neben einer langen Tradition auch einen praktischen Zweck. Reisbauern fliegen große, raubvogelartige Drachen über ihren Feldern, um den Reis vor hungrigen Sperlingsschwärmen zu schützen. In den Gassen der Dörfer lassen Kinder zwischen Stromleitungen ihre Kampfdrachen steigen.

Das Bauen von Drachen auf Bali ist stark mit dem hinduistischen Glauben verbunden. Grundlage vieler Drachenmotive ist die Geschichte von Ramayana, in der es um Götter, Könige und eine entführte Prinzessin geht.

Die Drachen sind vermutlich auf ihrer Reise von China nach Indonesien auch in Malaysia verbreitet worden. Anfangs werden es  Fischdrachen gewesen sein, die, aus Palmenblättern hergestellt, von den Küstenbewohnern geflogen wurden. Diese Drachen flog man in Indonesien und im pazifischen Raum. Man benutzte sie, mit einer Leine und einem Haken versehen, zum Fischfang. Seit dem 15. Jahrhundert werden in Malaysia Drachenwettkämpfe durchgeführt. Im Gegensatz zu den japanischen Wettkämpfen, bei denen das Durchtrennen der Leinen im Vordergrund steht, werden in Malaysia die Dekoration, Flugleistung und der höchste Flug bewertet.

Der in Europa verbreitete Eddy-Drachen hat im malaysischen Bogendrachen einen nahen Verwandten. Dieser Drachentyp wird seit vielen Jahrhunderten in Malaysia und im indonesischen Raum geflogen. Das Drachenfliegen findet hauptsächlich zur Zeit des Nordostmonsums auf den abgeernteten Reisfeldern statt. Heutzutage ist der Wau Bulan der populärste malaysische Drachen. Er wird vorwiegend in der nordöstlichen Provinz Kelantan produziert.

Joomla templates by a4joomla